Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Walt Disney hat zwar großen Erfolg mit seinem Blockbuster-Film "Avengers: Endgame", die von Fox übernommenen Entertainment-Aktiva erwiesen sich in den drei Monaten per 29. Juni aber als Bremsklotz. Der Konzern verfehlte die Erwartungen der Analysten. Enttäuscht haben einige der hochkarätigen Vermögenswerte, die im Rahmen des Fox-Deals erworben wurden. Fox-Filme wie "X-Men: Dark Phoenix" scheiterten, auch wenn Disneys eigene Hits Rekorde aufstellten. Fox's Star India, ein Fernsehsender, der als Dreh- und Angelpunkt der internationalen Expansionsstrategie von Disney gilt, zog das Direct-to-Consumer-Segment des Unternehmens nach Absage mehrerer Spiele in einem großen Cricket-Turnier herunter. Disneys Kauf von Fox-Aktiva für gut 71 Milliarden US-Dollar hat den Konzern wertvolle Franchise wie "Avatar" und eine bedeutende Expansion in Übersee verschafft. Aber es hat den Branchenführer auch an einen kleineren Konkurrenten gebunden, der in diesem Jahr hinterherhinkt. Für das dritte Geschäftsquartal meldete Walt Disney einen Gewinneinbruch um 40 Prozent auf 1,76 Milliarden Dollar oder 97 Cent je Aktie. Ohne Sonderposten belief sich der Gewinn je Anteil auf 1,35 nach 1,87 Dollar. Umgesetzt wurden 20,25 Milliarden Dollar, ein Drittel mehr als im Vorjahr. Die Kosten stiegen überproportional, um 55 Prozent auf 17,49 Milliarden Dollar. Analysten hatten einen Gewinn je Aktie von 1,46 bzw bereinigt von 1,72 Dollar erwartet, den Umsatz sahen sie ebenfalls höher bei 21,45 Milliarden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
22:30 US/Liberty Global Inc, Ergebnis 2Q
Im Laufe des Tages:
US/Fox Corp, Ergebnis 4Q (nach Börsenschluss)
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine Daten angekündigt
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.865,80 -0,35% Nikkei-225 20.542,42 -0,21% Hang-Seng-Index 25.940,83 -0,14% Kospi 1.912,21 -0,28% Schanghai-Composite 2.782,88 +0,19% S&P/ASX 200 6.524,60 +0,72%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die Aktienmärkte können sich nicht für eine klare Richtung entscheiden. Die chinesische Geldpolitik im Zusammenhang mit dem US-chinesischen Handelsstreit bleibe das zentrale Thema und Anleger täten sich schwer, die richtigen Schlüsse zu ziehen, heißt es. Auffällig ist die überraschend deutliche Zinssenkung in Neuseeland, die für eine Abwertung der Landeswährung sorgt. Die chinesische Zentralbank hatte den Wechselkurs des Dollar zum Renminbi auf 6,9996 Yuan festgesetzt. Laut Händlern fiel der Referenzkurs etwas niedriger als erwartet aus. Positiv wird vermerkt, dass China offenbar die psychologisch wichtige 7-Yuan-Marke für den US-Dollar verteidigen wolle. Als der Dollar am Montag über dieser Marke lief, löste dies einen globalen Ausverkauf bei Aktien aus. Allerdings scheint der Versuch, Wettbewerbsvorteile über die Schwächung der eigenen Währung zu erlangen, weiter in der Region präsent zu sein. Denn der neuseeländische Dollar wertet zum US-Pendant um 2 Prozent ab, nachdem die Notenbank des Landes deutlicher als vorhergesagt die Leitzinsen gesenkt hat. Der lokale Aktienindex NZX-50 steigt nach seinem Vortagesabsturz um 0,9 Prozent. Der Nikkei-225 wird belastet von Aktien aus den Sektoren Elektronik und Versicherungswesen. Einige stark binnenorientierte Werte steigen dagegen. Nach Vorlage von Erstquartalszahlen gewinnen Toshiba in Tokio 0,9 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Walt Disney hatte sowohl die Gewinn- als auch die Umsatzerwartungen des Marktes verfehlt. Investitionen in Streaming-Dienstleistungen und Akquisitionskosten hatten deutlich zugelegt im abgelaufenen Quartal. Die Aktie verlor 3,9 Prozent. Nach einem angehobenen Jahresausblick haussierten die Titel von Weight Watchers um 19 Prozent. Der Anbieter von Diätprodukten übertraf mit seiner neuen Gewinnprognose zudem die Erwartungen des Marktes. Die Papiere des Autovermietungskonzerns Hertz stiegen um 5,8 Prozent. Die Gesellschaft ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Zugleich erreichten die Erlöse Rekordniveau. ADT sanken dagegen um 5,4 Prozent. Der Spezialist für Sicherheitssysteme verbuchte trotz steigender Umsätze Verluste. Zugleich hob die Gesellschaft ihren Ausblick leicht an. SailPoint kletterten um 8,7 Prozent. Der Anbieter von Software zur Identitätsverwaltung grenzte den Verlust deutlich ein - der Umsatz legte zu. New Relic brachen um 18,8 Prozent ein. Der Cloud-Software-Anbieter verschreckte Anleger mit einer schwachen Erlösprognose.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.029,52 1,21 311,78 11,58 S&P-500 2.881,77 1,30 37,03 14,96 Nasdaq-Comp. 7.833,27 1,39 107,23 18,05 Nasdaq-100 7.521,32 1,42 105,63 18,82 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 923 Mio 1,098 Mrd Gewinner 2.042 313 Verlierer 941 2.705 Unverändert 74 37
Fest - Für leichte Entspannung nach dem schwächsten Börsentag des Jahres am Montag sorgte, dass der Yuan zum Dollar nicht weiter abwertete und sich leicht erholte. Zuvor hatte die chinesische Notenbank den Yuan zwar erneut niedriger gefixt, den Mittelkurs aber nicht über die stark beachtete Marke von 7 Yuan je Dollar angehoben. Dies könne als Signal gewertet werden, dass China die angespannte Situation nicht weiter eskalieren lassen wolle, hieß es. Am Aktienmarkt machten Geschäftszahlen die Kurse. Chesapeake Energy knickten um rund 11 Prozent ein auf den niedrigsten Stand seit April 1999, begleitet von sehr hohen Umsätzen. Das Unternehmen hatte in seinem zweiten Quartal den Verlust auf bereinigter Basis ausgeweitet. Sehr negativ wurden die Zahlen des Düngemittelkonzerns Mosaic aufgenommen. Die Aktie büßte fast 7 Prozent ein. Mosaic hat in seinem Zweitquartal wegen der Überschwemmungen im Mittleren Westen weniger Frühjahrsdünger verkauft und ist in die Verlustzone gerutscht. Um fast 16 Prozent abwärts ging es für die Aktie von International Flavors & Fragrances (IFF). Der Duft- und Aromenhersteller hatte seine Jahresziele gesenkt. Novartis verloren 2,8 Prozent, nachdem die Tochter Avexis der US-Nahrungs- und Arzneimittelaufsicht (FDA) über ein Datenproblem bei der Gentherapie Zolgensma informiert hatte.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,60 2,8 1,57 39,9 5 Jahre 1,53 0,2 1,52 -39,8 10 Jahre 1,72 0,4 1,71 -72,9 30 Jahre 2,24 -1,3 2,26 -82,5
Am Anleihemarkt kam es nach den kräftigen Kursgewinnen am Montag zu leichten Gewinnmitnahmen, die im Verlauf aber wieder abebbten. Sinkende Kurse ließen die Zehnjahresrendite um 1 Basispunkt auf 1,72 Prozent steigen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:51 % YTD EUR/USD 1,1203 +0,0% 1,1202 1,1215 -2,3% EUR/JPY 119,05 -0,2% 119,23 119,32 -5,3% EUR/GBP 0,9216 +0,1% 0,9205 0,9203 +2,4% GBP/USD 1,2157 -0,1% 1,2169 1,2185 -4,6% USD/JPY 106,26 -0,2% 106,44 106,38 -3,1% USD/KRW 1213,95 +0,0% 1213,76 1214,51 +8,9% USD/CNY 7,0441 +0,3% 7,0264 7,0346 +2,4% USD/CNH 7,0799 +0,3% 7,0558 7,0658 +3,0% USD/HKD 7,8404 +0,0% 7,8374 7,8327 +0,1% AUD/USD 0,6715 -0,7% 0,6761 0,6795 -4,7% NZD/USD 0,6408 -1,9% 0,6529 0,6544 -4,6% Bitcoin BTC/USD 11.553,00 +1,7% 11.363,25 12.185,00 +210,6%
Am Devisenmarkt kehrte relative Ruhe ein. Der Dollar konnte sich insgesamt leicht erholen, abzulesen am Dollarindex, der den Dollarwert zu einem Korb von Währungen angibt. Er stieg um gut 0,1 Prozent. Der Yuan erholte sich leicht gegenüber dem Dollar.
Der neuseeländische Dollar wertet am Morgen zum US-Pendant um 2 Prozent ab, nachdem die Notenbank des Landes deutlicher als vorhergesagt die Leitzinsen gesenkt hat.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,63 53,63 0% 0,00 +12,1% Brent/ICE 58,96 58,94 +0,0% 0,02 +6,6%
Die Preise gerieten im späten Handel unter Druck, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Auslöser gab. Marktteilnehmer führten einmal mehr Bedenken um die Nachfragenetwicklung vor dem Hintergrund der Konjuntursorgen an. Brentöl verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 59,00 Dollar je Fass.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.485,55 1.474,25 +0,8% +11,30 +15,8% Silber (Spot) 16,70 16,46 +1,4% +0,24 +7,8% Platin (Spot) 851,65 853,00 -0,2% -1,35 +6,9% Kupfer-Future 2,55 2,56 -0,4% -0,01 -3,7%
Der Goldpreis legte nochmals leicht zu. Mit 1.475 Dollar im Tageshoch markierte die Feinunze den höchsten Stand seit sechs Jahren. Zuletzt kostete sie 1.472 Dollar. Die Lockerung der Geldpolitik wie aktuell in Neuseeland sorgt für weitere Goldkäufe am Morgen.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR
AFGHANISTAN-Krise
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August 07, 2019 02:08 ET (06:08 GMT)
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