Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Juni deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 5,2 (Mai: minus 4,4) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 0,3 Prozent prognostiziert. Der ursprünglich für Mai gemeldete Zuwachs von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat wurde zudem auf 0,1 Prozent abwärts korrigiert.
Im zweiten Quartal sank die Produktion damit um 1,8 Prozent. Sowohl die Industrie (minus 1,7 Prozent) und das Baugewerbe (minus 1,1 Prozent) als auch die Energieerzeugung (minus 5,9 Prozent) verzeichneten eine geringere Produktion. Zum Rückgang in der Industrie trugen im zweiten Quartal insbesondere die Bereiche Metallerzeugung, Maschinenbau und Kfz bei.
Die Industrieproduktion im engeren Sinne verringerte sich im Juni um 1,8 (plus 0,8) Prozent, wobei die Erzeugung von Vorleistungsgütern um 2,0 (minus 0,6) Prozent sank, die Produktion von Investitionsgütern um 1,8 (plus 2,0) Prozent und die Produktion von Konsumgütern um 1,4 (plus 0,6 Prozent. Die Bauproduktion nahm um 0,3 (minus 2,9) Prozent zu, die Energieerzeugung sank um 1,6 (minus 1,7) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, "die Industrie bleibt konjunkturell im Abschwung." Der Rückgang der saisonbereinigten Bauproduktion im zweiten Quartal dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass die Bauproduktion im ersten Quartal aufgrund der Witterung weniger als saisonüblich eingeschränkt worden und die Belebung im Frühjahr demzufolge geringer ausgefallen sei. Im Bereich Energie sei die geringere heimische Erzeugung durch verstärkten Import ausgeglichen worden.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/smh
(END) Dow Jones Newswires
August 07, 2019 02:11 ET (06:11 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.