Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion im Juni schwächer als erwartet
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Juni deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 5,2 (Mai: minus 4,4) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 0,3 Prozent prognostiziert. Der ursprünglich für Mai gemeldete Zuwachs von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat wurde zudem auf 0,1 Prozent abwärts korrigiert.
Commerzbank: Deutsche Industrieproduktion sinkt auch im 3Q
Die Commerzbank erwartet nach der Veröffentlichung unerwartet schwacher Produktionszahlen für Juni und das zweite Quartal, dass die deutsche Industrieproduktion auch im dritten Quartal sinken wird. "Nach den bereits verfügbaren Zahlen des VDA ist die Produktion im Juli weiter gefallen", schreibt Volkswirt Ralph Solveen. Aber auch in den anderen Sektoren zeige die Produktion klar nach unten, was wohl nicht nur auf die Probleme der Autozulieferer zurückzuführen sei.
Lampe: Deutsche Wachstumsprognosen werden zurückgeschraubt
Das Bankhaus Lampe erwartet nach Veröffentlichung unerwartet schwacher Produktionsdaten für Juni, dass in nächster Zeit die Wachstumsprognosen 2019 und 2020 für Deutschland gesenkt werden. "Wir waren mit unserer Prognose von 0,7 Prozent für dieses Jahr schon früh vorsichtig, aber auch die ist noch zu optimistisch, weil sie auf der Annahme eines positiven zweiten Quartals beruhte - und das wird so nicht kommen", sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger.
VP Bank: Deutscher BIP-Rückgang im 2Q kaum vermeidbar
Die liechtensteinische VP Bank geht nach der Veröffentlichung unerwartet schwacher Produktionszahlen für Juni davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal gesunken ist. "Ein rückläufiges Bruttoinlandsprodukt dürfte im zweiten Quartal kaum vermeidbar sein", schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel.
Ifo: Deutsche Industrie erwartet Produktionsrückgang
Die deutsche Industrie erwartet nach Angaben des Ifo-Instituts für die nächsten drei Monate ein Schrumpfen ihrer Produktion. Wie das Institut im Ergebnis seiner jüngsten Konjunkturumfrage mitteilte, sind die Erwartungen von Juni auf Juli gesunken und zwar von minus 2,1 auf minus 5,7 Saldenpunkte. Das ist der niedrigste Wert seit November 2012. Bei unveränderten Produktionserwartungen der Branche wäre der Wert per saldo bei Null.
Indiens Zentralbank senkt Leitzins um 35 Basispunkte
Indiens Zentralbank hat ihren Leitzins um 35 Basispunkte auf 5,40 (zuvor: 5,75) Prozent gesenkt. Das ist das niedrigste Zinsniveau ist seit neun Jahren. Damit hat die Reserve Bank of India (RBI) ihre Zinsen in diesem Jahr zum vierten Mal gesenkt. Die RBI will so die Kreditvergabe ankurbeln. Indiens Wirtschaft war in dem am 31. März beendeten Fiskaljahr um 6,8 Prozent gewachsen. Das war ein Fünfjahrestief. Die Inflation lag innerhalb des Zielbereichs von knapp 4 Prozent.
Neuseelands Notenbank senkt Leitzins stärker als erwartet
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hat ihren Leitzins am Mittwoch stärker gesenkt als erwartet. Auslöser der Entscheidung seien die eskalierenden globalen Handelsspannungen und ein Rückgang der Dynamik in der Wirtschaft des Landes gewesen. Die neuseeländische Notenbank nahm ihren Leitzins auf 1,00 Prozent von 1,50 Prozent zurück. Ökonomen hatten nur mit seiner Senkung um 25 Basispunkte gerechnet.
API-Daten zeigen erneut Rückgang der US-Rohöllagerbestände
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,4 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 6,0 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 1,1 Millionen Barrel nach minus 3,1 Millionen eine Woche zuvor.
Salvini: Italiens Haushaltsdefizit muss 2020 über 2% liegen
Im Schuldenstreit zwischen der EU und Italien droht möglicherweise neuer Ärger: Nach dem Willen des italienischen Innenministers Matteo Salvini soll das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr bei über zwei Prozent der Wirtschaftsleistung liegen. "Ich kann es nicht auf die Kommastelle genau sagen. Sicher ist aber, dass das Defizit nicht unter 2 Prozent liegen kann", sagte Salvini am Dienstag in Rom.
Nordkorea: Jüngster Raketentest war "Warnung" an USA und Südkorea
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat den jüngsten Raketentest seines Landes als Warnung an Südkorea und die USA bezeichnet. Es habe sich um eine "angemessene Warnung" angesichts des Militärmanövers der beiden Verbündeten gehandelt, sagte Kim nach Angaben der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA vom Mittwoch (Ortszeit). Mit dem Abfeuern der Raketen sei die "Kriegsfähigkeit" der "neuartigen taktischen Lenkraketen" getestet worden.
Schwere Explosion erschüttert Kabul
Eine gigantische Explosion hat am Mittwoch die afghanische Hauptstadt Kabul erschüttert. Die Ursache war zunächst unklar. Die Explosion ereignete sich im Westen der Stadt, wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte. Eine massive Rauchwolke stieg auf.
Mindestens 95 Verletzte bei Anschlag in Kabul
Bei einem Anschlag mit einer Autobombe in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Mittwoch mindestens 95 Menschen verletzt worden. Bei den Verletzten handele es sich überwiegend um Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Nach Angaben des Innenministeriums detonierte der mit Sprengsätzen gefüllte Wagen vor einer Polizeistation im Westen der Stadt. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu der Tat.
Trump erwartet kühler Empfang an Orten von Schusswaffenattacken
Nach den Schusswaffenattacken in El Paso und Dayton erwartet US-Präsident Donald Trump am Mittwoch bei einem Besuch der Städte ein kühler Empfang. Politiker und Bewohner haben Kritik am Besuch des Präsidenten geübt, dem vorgeworfen wird, mit seiner aggressiven Rhetorik selbst Rassismus und Gewalt zu schüren. Derweil wurden neue Erkenntnisse der Ermittler zu den Massakern bekannt.
Venezuela verurteilt neue US-Sanktionen als "wirtschaftlichen Terrorismus"
Venezuela hat die neuen US-Sanktionen gegen die Regierung von Staatschef Nicolás Maduro scharf kritisiert und als "wirtschaftlichen Terrorismus" verurteilt. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump habe Venezuela wieder einmal "schwer" angegriffen, erklärte das Außenministerium in Caracas am Dienstag. Bei den "willkürlichen Aktionen" Washingtons handele es sich um "wirtschaftlichen Terrorismus".
Dritte Ariane-5-Rakete in diesem Jahr erfolgreich gestartet
Drei Wochen nach einem Zwischenfall mit einer europäischen Trägerrakete am europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana ist eine Ariane-5-Rakete erfolgreich von dort gestartet. Die Trägerrakete brachte am Dienstagabend zwei Kommunikationssatelliten ins All, wie die Betreibergesellschaft Arianegroup mitteilte. Zusammen hatten die beiden Satelliten demnach ein Gewicht von rund 9,8 Tonnen.
SPD-Chef Schäfer-Gümbel kritisiert Gabriels Wortmeldungen
Der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel strapaziert mit seinen regelmäßigen Wortmeldungen zur Lage der Partei die Nerven der gegenwärtigen SPD-Führung: "Wir sollten uns auf unsere Politik konzentrieren, nicht taktisch, sondern mit Haltung", sagte SPD-Übergangschef Thorsten Schäfer-Gümbel der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. "Die Zwischenrufe von der Seitenlinie sollten uns dabei nicht ablenken oder irritieren."
Nachfolgerin im BA-Vorstand gefunden - Zeitung
Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist nach wochenlangen Personalquerelen laut einem Zeitungsbericht eine Nachfolgelösung für das ausgeschiedene Vorstandsmitglied Valerie Holsboer gefunden worden. Die Arbeitgebergruppe im Verwaltungsrat habe sich auf die langjährige Chefin der NRW-Regionaldirektion, Christiane Schönefeld, geeinigt, berichtete die Rheinische Post unter Berufung auf Verwaltungskreise.
DJG/DJN/AFP/hab
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August 07, 2019 03:00 ET (07:00 GMT)
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