Womöglich Aufschub für Bayer
Bayer geht allerdings davon aus, dass der für August angesetzte Prozess verschoben wird, wie ein Sprecher des Agrarchemie- und Pharmakonzern der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte. Ob es auch andere Prozesse betrifft, konnte er nicht sagen. Die Bayer-Aktien bauten ihre Gewinne zuletzt auf mehr als 7 Prozent aus.
Zum Hintergrund der möglichen Verschiebung der Verhandlungen konnte der Bayer-Sprecher keine Angaben machen. Der ursprünglich für August geplante Fall hätte in St. Louis angestanden - ausgerechnet der US-Agrarmetropole, in der Monsanto 1901 gegründet wurde und bis zur Übernahme durch Bayer seinen Hauptsitz hatte. Die Klägerin Sharlean Gordon macht Roundup für ihre Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs verantwortlich.
Es wäre nach bereits drei von Bayer in erster Instanz verlorenen Glyphosat-Prozessen mit Schadensersatzforderungen im jeweils mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Dollar-Bereich der vierte Fall gewesen. Während die Leverkusener bislang klare Kante zeigten und vor Berufungsgerichte ziehen wollen, gingen zuletzt immer mehr Analysten davon aus, dass es früher oder später zu einer Einigung mit den Klägern kommen dürfte. Angesichts von zuletzt 18 400 Klägern rechnen Experten mit mehreren Milliarden Euro kosten.
Für den arg gebeutelten Aktienkurs wäre ein Vergleich nach Expertenmeinung ein Befreiungsschlag. Trotz der harten Linie von Bayer hatte Konzernchef Werner Baumann zuletzt abermals gesagt, dass ein Vergleich durchaus in Frage käme, wenn er wirtschaftlich Sinn machen würde./mis/nas/jha/
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AXC0169 2019-08-07/12:18