Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Rohöllagerbestände steigen unerwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 2. August 2019 unerwartet ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,385 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Es war der erste Anstieg nach sieben Wochen mit Rückgängen in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,8 Millionen Barrel vorhergesagt.
Trump: Fed muss Zinsen stärker und schneller senken
US-Präsident Donald Trump hat die Federal Reserve erneut zu einer Lockerung ihrer Geldpolitik aufgefordert. "Sie muss die Zinsen stärker und schneller senken, und sie muss ihre lächerliche 'quantitative Straffung' jetzt beenden", schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Hinweis auf 'quantitative Straffung' bezog sich auf den jüngsten Beschluss der Fed, ihren Bilanzabbau zwar zwei Monate früher als ursprünglich geplant, aber nicht sofort zu beenden.
Pakistan weist indischen Botschafter wegen Kaschmir-Konflikts aus
Im neu entbrannten Konflikt um die Region Kaschmir weist Pakistan den indischen Botschafter aus und setzt den Handel mit Indien aus. Das kündigte die Regierung in Islamabad am Mittwoch an. Außenminister Shah Mehmood Qureshi sagte im Fernsehsender Ary News, der indische Hochkommissar in Islamabad werde nach Neu Delhi "zurückgeschickt". Gleichzeitig werde die pakistanische Regierung ihren Botschafter aus Neu Delhi zurückrufen. Die pakistanische Regierung verkündete die "Aussetzung des bilateralen Handels" mit Indien in einer Erklärung.
China hält Übung mit tausenden Polizisten nahe der Grenze zu Hongkong ab
Eine großangelegte Übung der chinesischen Polizei hat Ängste vor einem Vorgehen Pekings gegen die Demokratie-Bewegung in Hongkong geschürt. 12.000 Einsatzkräfte nahmen an der Übung am Dienstag in Shenzhen nahe der Grenze zu Hongkong teil, wie die Polizei der südchinesischen Stadt mitteilte. In Hongkong bekundeten derweil hunderte Anwälte mit einem Schweigemarsch am Mittwoch ihre Solidarität mit der regierungskritischen Protestbewegung.
Britische Lebensmittelbranche warnt vor Engpässen bei Brexit ohne Abkommen
Verbrauchern in Großbritannien drohen bei einem EU-Austritt ohne Abkommen Engpässe bei Lebensmitteln. Der Branchenverband Food and Drink Federation warnte am Mittwoch vor "einigen ernsthaften Störungen", die für Wochen oder womöglich Monate andauern könnten.
Barclays: Deutsches BIP sinkt im 2. Quartal um 0,2%
Barclays erwartet, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gesunken ist. Volkswirt Iaroslav Shelepko weist darauf hin, dass die Produktion zwischen April und Juni um 1,8 Prozent gesunken sei. Das sei das schwächste Ergebnis seit dem vierten Quartal 2012 gewesen, als die Euro-Schuldenkrise Deutschland in eine kurze Rezession gedrückt habe. Damals war das BIP um 0,5 Prozent gesunken.
Deka: Deutsches BIP sinkt im 2. Quartal um 0,2%
Die Dekabank erwartet nach Veröffentlichung unerwartet schwacher Produktionsdaten für Juni, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gesunken ist. Nach Aussage von Volkswirt Andreas Scheuerle belasten die Handelsstreitigkeiten USA gegen China, USA gegen EWU, Japan gegen Korea derzeit, allerdings nicht in erster Linie über die Ausfuhren, sondern über eine massive Verunsicherung. Scheuerle rechnet damit, dass das BIP auch im dritten Quartal sinken wird.
Grünen-Chef Habeck gegen isolierte Mehrwertsteuererhöhung bei Fleisch
In der Debatte um eine Verteuerung von Fleisch hat sich Grünen-Chef Robert Habeck gegen den Vorschlag gestellt, dies durch einen höheren Mehrwertsteuersatz anzustreben. Eine "isolierte Betrachtung von Einzelsteuersätzen" sei nicht sinnvoll, sagte Habeck der Süddeutschen Zeitung. Wer wirklich etwas ändern wolle, müsse das gesamte Mehrwertsteuersystem "auf ökologische Lenkungswirkung, Kohärenz und soziale Auswirkungen" umbauen.
Bundeswehr: Flugverbot für "Tiger"-Hubschrauber nach Airbus-Warnung
Die Bundeswehr hat nach einer Warnung des Herstellers Airbus ein Flugverbot für die 53 Kampfhubschrauber des Typs "Tiger" verhängt. Das teilte die Pressestelle der Bundeswehr am Mittwoch mit und bestätigte damit einen Bericht des Spiegels.
BMF: Entwicklung der Länderhaushalte verschlechtert sich
Wenige Monate vor dem Inkrafttreten der Schuldenbremse geben fünf Bundesländer unter dem Strich mehr Geld aus als sie einnehmen. Das geht aus einer internen Auflistung des Bundesfinanzministeriums zur Entwicklung der Länderhaushalte vor, in die Dow Jones Newswires Einblick hatte. Das größte Finanzierungsdefizit lag mit 1,1 Milliarden Euro in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von 260 Millionen im Saarland, 192,3 Millionen in Schleswig-Holstein, 7,9 Millionen in Bremen und 5,1 Millionen in Brandenburg. Den größten Überschuss konnte Bayern mit 2,5 Milliarden verbuchen, gefolgt von Hessen, Niedersachsen und Berlin. Zuvor hatte das Handelsblatt über die Auflistung berichtet.
Zahl der Asylanträge geht im Juli erneut zurück
Die Zahl der neuen Asylanträge in Deutschland ist im Jahresvergleich weiter rückläufig: Im Juli seien insgesamt 14.108 Erst- und Folgeanträge registriert worden, teilte das Bundesinnenministerium mit. Dies waren 7,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die wichtigsten Herkunftsländer der Antragsteller waren Syrien, der Irak und die Türkei.
Bericht: Fünf Bundesländer mussten im ersten Halbjahr 2019 Schulden machen
Ein Jahr vor Inkrafttreten der Schuldenbremse weisen fünf Bundesländer wieder ein Haushaltsdefizit auf. Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Schleswig-Holstein mussten im ersten Halbjahr 2019 Schulden machen, wie aus einer Aufstellung des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, aus der das Handelsblatt zitierte.
Berlin betont nach Festnahme von Deutschem in Türkei Wert der Meinungsfreiheit
Nach der neuerlichen Festnahme eines deutschen Staatsbürgers in der Türkei hat die Bundesregierung die Bedeutung der Presse- und Meinungsfreiheit hervorgehoben. Es handele sich hierbei um "sehr hohe Güter", sagte Außenamtssprecherin Maria Adebahr am Mittwoch in Berlin. Über das "uns wichtige" Thema sei angesichts verschiedener Fälle in den vergangenen Jahren "immer wieder" mit der türkischen Regierung diskutiert worden. "Wir treten dafür ein."
Tausende Menschen spenden nach tödlichem Angriff vom Frankfurter Hauptbahnhof
Gut eine Woche nach dem tödlichen Angriff auf einen Achtjährigen am Frankfurter Hauptbahnhof haben etwa 3.200 Menschen für die Familie des Jungen gespendet. Mehr als 100.000 Euro seien bereits gesammelt worden, teilte eine Hilfsinitiative, die zum Spenden aufruft, am Mittwoch mit. Er sei überwältigt von der Anteilnahme, erklärte der 62-jährige Kampagnenorganisator Michael Kötter. "Es macht mich froh, dass ich einen Teil dazu beitragen kann, dass sich die Familie weniger existenzielle Sorgen machen muss."
Italiens Justiz bestätigt Beschlagnahmung von 49 Millionen Euro der Lega-Partei
Das italienische Kassationsgericht hat die Beschlagnahmung von 49 Millionen Euro der rechtsextremen Regierungspartei Lega bestätigt. Laut der Gerichtsentscheidung vom Dienstagabend sollen damit unrechtmäßig ausgezahlte Wahlkampfhilfen der Partei erstattet werden. Zwei ehemalige Lega-Politiker, darunter Ex-Parteichef Umberto Bossi, sprach das Gericht wegen Verjährung frei.
Tunesische Ennahdha-Partei stellt erstmals Kandidaten für Präsidentschaftswahl auf
Zwei Wochen nach dem Tod des tunesischen Präsidenten Béji Caïd Essebsi hat die islamistische Ennahdha-Partei erstmals einen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl aufgestellt. Die Parteiführung nominierte den 71-jährigen Abdelfattah Mourou, wie die Partei am Mittwoch mitteilte. Mourou ist einer der Gründer der Partei und derzeit kommissarischer Parlamentspräsident. Er hatte das Amt von Mohamed Ennaceur übernommen, der nach dem Tod Essebsis zum Übergangspräsidenten ernannt worden war.
Mehrere Flüchtlinge an bosnisch-kroatischer Grenze verletzt
An der bosnischen Grenze zu Kroatien sind mehrere Flüchtlinge unter ungeklärten Umständen verletzt worden. Sechs Flüchtlinge seien zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht worden, zwölf weitere hätten leichte Verletzungen erlitten, berichtete der örtliche TV-Sender N1 am Mittwoch unter Berufung auf einen Krankenhausvertreter. Die Hintergründe des Vorfalls waren zunächst unklar.
+++ Konjunkturdaten +++
BRASILIEN
Einzelhandelsumsatz Juni +0,1% gg Vm; -0,3% gg Vj
DJG/DJN/AFP/hab/cbr
(END) Dow Jones Newswires
August 07, 2019 13:02 ET (17:02 GMT)
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