Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers
Corindus entwickelt, produziert und vertreibt mit rund 100 Mitarbeitern robotergestützte Systeme für minimalinvasive Gefäßeingriffe. Die Transaktion soll Ende des Jahres abgeschlossen sein und steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch Behörden und Aktionäre von Corindus. Noch ist das Unternehmen klein: 2018 kam Corindus auf einen Umsatz von 10,8 Millionen Dollar und machte einen Verlust von knapp 35 Millionen Dollar. Healthineers-Finanzchef Jochen Schmitz hob jedoch in einer Analystenkonferenz das Wachstumspotenzial hervor und zeigte sich zuversichtlich, dass Corindus ab 2023 positiv zum Ergebnis beitragen wird.
Finanziert wird die Übernahme durch ein Darlehen der Konzernmutter Siemens. Siemens-Vorstand und Healthineers-Aufsichtsratschef Michael Sen erklärte auf Twitter, die Übernahme von Corindus passe "perfekt" zur Healthineer-Strategie. Im Umfeld des Healthineers-Aufsichtsgremiums hieß es, die Übernahme sei ein mutiger Schritt, der vom Aufsichtsrat mitgetragen werde. Allerdings müsse das Management nun auch beweisen, dass der Plan aufgehe. Der Aufsichtsrat wolle auch entsprechende Ergebnisse sehen.
Das Geschäftsfeld Advanced Therapies, das sich der Präzisionsmedizin widmet, ist mit einem Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro für 2017/18 die kleinste Sparte von Healthineers, das auf einen Gesamtumsatz von 13,4 Milliarden Euro kommt, wächst aber aktuell mit am stärksten. Zudem erzielt das Geschäft robuste Margen. Es ist die erste große Übernahme von Healthineers seit dem Börsengang im vergangenen Jahr. Der Konzern konzentrierte sich zunächst auf die Markteinführung seines neuen Labordiagnostiksystems Atellica. Die Einführung hakt jedoch zur Zeit und beschert Healthineers hohe Kosten./nas/jha/zb
ISIN DE0007236101 DE000SHL1006
AXC0154 2019-08-08/10:41