Umweltministerin Svenja Schulze hat angesichts des Berichts des Weltklimarats zur Landnutzung Konsequenzen für Deutschlands Landwirtschaft gefordert. Es brauche mehr Ökolandbau, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Berlin. Ein Anteil von 20 Prozent sei schon lange das Ziel. Um dies zu erreichen, müsse die Agrarförderung der EU andere Anreize setzen. 2018 lag der Anteil bei 9,1 Prozent. Als Problem nannte Schulze auch, dass Moore in Deutschland gezielt für Landwirtschaft genutzt würden. "Wir müssen über Wiedervernässung von Mooren reden", sagte sie, das speichere "enorm" viele Treibhausgase.
Zudem müssten Monokulturen in den deutschen Wäldern "umgebaut" werden, damit die Wälder in der Lage blieben, Kohlendioxid (CO2) aufzunehmen und den Folgen des Klimawandels besser standhielten. Der Bericht zeige auf, dass die derzeit verantwortliche Generation in der Politik noch die Möglichkeit habe, umzusteuern, sagte Schulze. "Es ist nicht alles sozusagen vorgegeben. Wir wissen genug, um zu wissen, was wir jetzt tun müssen."
Der Klimarat der Vereinten Nationen hatte zuvor in Genf einen Sonderbericht veröffentlicht, in dem er dringend empfiehlt, im Kampf gegen eine weitere Erwärmung der Erde die Wälder und nicht zuletzt die Moore besser zu schützen. Zugleich sieht er Gefahren für die sichere Versorgung mit Lebensmitteln: "Die Stabilität des Nahrungsmittel-Angebots wird voraussichtlich sinken, da das Ausmaß und die Häufigkeit von Extremwetter-Ereignissen, die die Lebensmittelproduktion beeinträchtigen, steigen wird."/ted/DP/zb
AXC0215 2019-08-08/13:44