ROUNDUP 4: Regierungskrimi in Italien - Lega: Neuwahl einzige Alternative
ROM - Die Regierungskoalition in Italien steht möglicherweise vor dem Bruch. Die Lega von Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini brachte am Donnerstag offensiv eine Neuwahl als einzige Alternative zur bestehenden Koalition mit der Fünf-Sterne-Bewegung ins Spiel. Klar wurde aber nicht, ob Salvini die Regierungsallianz platzen lassen wollte. Die Fünf-Sterne-Bewegung forderte Aufklärung: "Sie sollen klar sagen, was sie tun wollen." Auslöser für die Krise der ohnehin zerstrittenen Koalition war ein Votum der Fünf Sterne am Mittwoch im Senat gegen ein Bahnprojekt, das die rechte Lega befürwortet.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gehen zurück
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gefallen. In der vergangenen Woche sank sie um 8000 auf 209 000, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit 215 000 Erstanträgen gerechnet.
Ministerium sieht keine Notwendigkeit für Debatte über schwarze Null
BERLIN - Das Bundesfinanzministerium sieht derzeit keine Notwendigkeit für eine Debatte über neue Schulden für den Klimaschutz. Im Energie- und Klimafonds stünden "erhebliche Finanzmittel bereit", um mögliche Maßnahmen zu finanzieren, erklärte eine Sprecherin am Donnerstag. Außerdem seien durch den derzeit diskutierten CO2-Preis weitere Einnahmen zu erwarten, "um trotz einer soliden Haushaltsführung die nötige Finanzkraft aufzubringen, den Kampf gegen den Klimawandel zu führen". Darauf konzentrierten sich im Augenblick die Anstrengungen.
Arbeitslosigkeit in Griechenland sinkt weiter
ATHEN - Die Arbeitslosigkeit in Griechenland sinkt weiter - bewegt sich aber weiter auf einem hohen Niveau. Im Mai ging die Arbeitslosenquote auf 17,2 Prozent zurück, wie das griechische Statistikamt (Elstat) am Donnerstag mitteilte. Im gleichen Monat des Vorjahres hatte sie noch 19,4 Prozent betragen. Die höchste Arbeitslosenquote wurde Juli 2013 mit 27,9 Prozent ermittelt.
Medien: Italiens Regierungschef beim Staatspräsidenten
ROM - Inmitten der drohenden Regierungskrise in Italien empfängt Staatspräsident Sergio Mattarella laut italienischen Medienberichten Premierminister Giuseppe Conte. Conte habe am Donnerstag seinen Amtssitz in Rom verlassen und sich auf den Weg zum Präsidentenpalast gemacht, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Parlamentskreise berichtete. In Italien stehen die Zeichen gerade auf Krise, nachdem sich die Populisten-Allianz aus rechter Lega und Fünf-Sterne-Bewegung am Mittwoch bei einem Votum im Senat entzweit hatten. Worum es in dem Gespräch mit dem Staatschef gehen soll, war zunächst unklar. Spekuliert wird, dass Conte das Kabinett umbauen will, um das Auseinanderbrechen seiner Regierung zu verhindern.
Spanien: Industrieproduktion fällt weniger als erwartet
MADRID - Die spanische Industrieproduktion ist im Juni nicht so stark gefallen wie erwartet. Sie sei bereinigt um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken, teilte das Statistikamts INE am Donnerstag in Madrid mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet. Im April und Mai hatte die Produktion noch zugelegt.
Studie: 19 Regionen haben Probleme bei Wirtschaft und Demografie
BERLIN/KÖLN - 19 Regionen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge bei den Themen Wirtschaft, Demografie und Infrastruktur teils mit massiven Problemen zu kämpfen. Darunter fallen vor allem große Teile des Ruhrgebiets und einige ländliche Regionen in Ostdeutschland, heißt es in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln vom Donnerstag. Während westliche Regionen vor allem mit einer schwachen ökonomischen Entwicklung und schlechter Infrastruktur zu kämpfen hätten, machten den ostdeutschen Gegenden demografische Faktoren wie Abwanderung und ein hohes Durchschnittsalter ihrer Bewohner zu schaffen.
ROUNDUP: Chinas Exporte steigen überraschend
PEKING - China überrascht trotz des seit mehr als einem Jahr andauernden Handelskriegs mit den USA und einer sich eintrübenden Weltkonjunktur mit steigenden Exporten. Im Juli kletterten die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 221,5 Milliarden US-Dollar (199 Mrd. Euro). Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Pekinger Zollbehörde hervor. Für den unerwarteten Zuwachs war ein robuster Handel mit anderen Staaten verantwortlich. Analysten hatten dagegen mit einem Rückgang gerechnet.
Philippinen folgen anderen Ländern mit Zinssenkung
MANILA - Die Notenbank der Philippinen hat ihre Geldpolitik wie erwartet gelockert und ist damit anderen Zentralbanken aus der Region gefolgt. Wie die Notenbank am Donnerstag in Manila mitteilte, sinkt ihr Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent. Die Entscheidung wurde von Analysten mehrheitlich erwartet. Es war die zweite Reduzierung des Leitzinses in diesem Jahr.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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AXC0270 2019-08-08/17:05