FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag deutlich nach oben. Für eine verbesserte Laune sorgten am Morgen bereits starke Exportdaten aus China. Zum anderen hat sich die Rendite zehnjähriger US-Anleihen kräftig von den Tiefs erholt - aktuell steht sie bei 1,76 Prozent nach Ständen von zeitweise 1,59 Prozent am Vortag. Dies wurde als Entspannungssignal gewertet. Auch von der Währungsfront gab es kaum neues, der Euro notiert wie festgezurrt nahe 1,12 Dollar.
Der DAX gewann 1,7 Prozent auf 11.845 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es sogar um knapp 2 Prozent auf 3.375 Punkte nach oben. In Mailand legte die Börse nur um 1 Prozent zu. Die Renditen am italienischen Anleihenmarkt stiegen wegen einer sich zuspitzenden Regierungskrise in Rom zudem kräftig. Die Unicredit hält Neuwahlen für zunehmend wahrscheinlich. Es werde immer schwieriger für 5-Sterne, auf die Forderungen von Salvini einzugehen. Viel hänge nun von den Gesprächen auf höchster Regierungsebene ab. Sollte es zu Neuwahlen kommen, dürften diese vermutlich in der zweiten Oktoberhälfte stattfinden.
Bayer bereits den zweiten Tag in Folge auffallend fest
Für die Aktie von Bayer ging es bereits den zweiten Tag in Folge deutlich nach oben, die Aktie schloss 7 Prozent höher bei 62,97 Euro. Direkt kurstreibende Nachrichten gab es keine. Allerdings sind Berichten zufolge die für diesen wie auch kommenden Monat anstehenden Glyphosat-Prozesstermine verschoben wurden. Dies wurde dahingehend interpretiert, dass an einer Lösung im Hintergrund gearbeitet wird. Zudem komme Bayer mit den angekündigten Verkäufen voran, so dass sich die Liquiditätslage verbessre.
Als "ganz gut" wurden die Zahlen der Deutschen Telekom bezeichnet. Lediglich der freie Cashflow hätte im Quartal noch einen Tick höher ausfallen können, soll aber dennoch im Jahresverlauf das 2019er-Ziel erreichen. Die Aktie sank um 0,5 Prozent. Nach etwas besser als erwartet ausgefallenen Zahlen ging es für Merck KGaA um 2,2 Prozent nach oben.
Thyssenkrupp stiegen mit den erwartungsgemäß schwach ausgefallenen Zahlen um 4,3 Prozent. Die Gewinnwarnung sei eingepreist, zudem seien die Einsparungen in der Konzernverwaltung übertroffen werden, hieß es. Adidas gaben um 2,2 Prozent nach. Auf der Telefonkonferenz mit Analysten am Nachmittag sprach das Unternehmen von Gegenwind für die Marge im zweiten Halbjahr, was die Aktie unter Druck brachte.
Nicht so stark wie befürchtet ist der Gewinnrückgang bei Raiffeisen Bank International (minus 0,4 Prozent) im zweiten Quartal ausgefallen, hieß es im Handel. Aufgrund des konservativen Geschäftsmodells der österreichischen Bank könnten ihre Aktien angesichts der Erwartung weiter fallender Zinsen den Bankensektor in Europa künftig outperformen.
Zurich Insurance mit starken Zahlen
Starke Zahlen legte Zurich Insurance Group vor. Wie bei anderen Versicherern überraschten die Zahlen positiv. Der Betriebsgewinn sprang im ersten Halbjahr auf 2,82 Milliarden Dollar, während Analysten nur bis zu 2,6 Milliarden Dollar erwartet hatten. Zurich Insurance gewannen 4 Prozent.
Bei Osram wird ausgepreist, dass das Gebot der Finanzinvestoren Bain und Carlyle erfolgreich über die Bühne geht. Die Mindestannahmequote von 70 Prozent ist kaum noch zu erreichen, nachdem Allianz Global Investors angekündigt hat, ihre Aktien nicht anzudienen. Dies ist auch im Aktienkurs abzulesen, der 7,1 Prozent tiefer bei 31,30 Euro schloss. Lachender Dritter könnte AMS sein, den Österreichern wird immer wieder Interesse an Osram nachgesagt.
=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.375,38 +65,39 +2,0% +12,5% . Stoxx-50 3.083,30 +54,37 +1,8% +11,7% . Stoxx-600 374,71 +6,11 +1,7% +11,0% Frankfurt XETRA-DAX 11.845,41 +195,26 +1,7% +12,2% London FTSE-100 London 7.267,86 +69,16 +1,0% +7,0% Paris CAC-40 Paris 5.387,96 +121,45 +2,3% +13,9% Amsterdam AEX Amsterdam 548,88 +9,32 +1,7% +12,5% Athen ATHEX-20 Athen 2.084,24 +15,62 +0,8% +29,6% Brüssel BEL-20 Bruessel 3.574,42 +48,37 +1,4% +10,2% Budapest BUX Budapest 40.389,38 +105,86 +0,3% +3,2% Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.865,33 +65,19 +1,7% +4,9% Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 124.014,81 +1100,33 +0,9% +8,5% Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.008,74 +18,10 +1,8% +13,1% Lissabon PSI 20 Lissabon 4.839,93 +87,29 +1,8% +4,1% Madrid IBEX-35 Madrid 8.869,00 +122,90 +1,4% +3,9% Mailand FTSE-MIB Mailand 20.841,15 +302,30 +1,5% +12,1% Moskau RTS Moskau 1.303,80 +18,89 +1,5% +22,3% Oslo OBX Oslo 775,68 +12,04 +1,6% +4,9% Prag PX Prag 1.020,53 +4,83 +0,5% +3,4% Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.550,62 +22,43 +1,5% +10,1% Warschau WIG-20 Warschau 2.158,88 +20,65 +1,0% -5,2% Wien ATX Wien 2.898,70 +20,29 +0,7% +5,1% Zürich SMI Zuerich 9.751,55 +217,57 +2,3% +15,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,56 0,03 -0,80 US-Zehnjahresrendite 1,76 0,03 -0,92 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 08:06 Uhr Mi, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1211 +0,08% 1,1211 1,1230 -2,2% EUR/JPY 118,89 -0,09% 118,94 118,71 -5,5% EUR/CHF 1,0932 +0,09% 1,0935 1,0914 -2,9% EUR/GBP 0,9238 +0,14% 0,9217 0,9236 +2,7% USD/JPY 106,06 -0,15% 106,19 105,69 -3,3% GBP/USD 1,2137 -0,05% 1,2163 1,2162 -4,9% USD/CNY 7,0452 -0,21% 7,0466 7,0602 +2,4% Bitcoin BTC/USD 11.719,00 -1,81% 11.897,75 11.675,50 +215,1% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,72 51,09 +3,2% 1,63 +10,2% Brent/ICE 57,53 58,94 +2,3% 1,30 +4,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.497,87 1.501,30 -0,2% -3,43 +16,8% Silber (Spot) 16,95 17,11 -0,9% -0,16 +9,4% Platin (Spot) 865,78 864,50 +0,1% +1,28 +8,7% Kupfer-Future 2,61 2,56 +1,4% +0,04 -1,4% ===
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August 08, 2019 12:12 ET (16:12 GMT)
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