Steigende Mieten und die jüngsten
Wohnungszukäufe haben dem Immobilienkonzern LEG
Vor allem in den Großstädten steigen die Mieten schon seit Jahren, inzwischen holen aber auch zahlreiche mittelgroße Städte kräftig auf. LEG geht deshalb bislang auch für das laufende Jahr und für 2020 von einem Ergebnisplus aus. 2019 will der Vorstand den operativen Gewinn (FFO 1) auf 338 bis 344 Millionen Euro nach oben treiben. 2020 soll das FFO 1 auf 356 bis 364 Millionen Euro steigen.
Am Aktienmarkt kamen die Zahlen gut an. Die Aktie legte im Vormittagshandel um 2,6 Prozent zu. Die Ergebnisse seien wie erwartet solide gewesen, schrieb Analyst Andre Remke von der Baader Bank in einer Studie. Operativ sei der Konzern auf dem besten Weg, seine Jahresziele zu erreichen. Der Immobilienbestand dürfte sich in diesem Jahr zudem noch leicht erhöhen. Auch Analyst Neil Green von der US-Bank JPMorgan rechnet damit, dass sich die positive Geschäftsdynamik fortsetzen sollte. Allerdings könnten Anteilsverkäufe das Wachstum des operativen Ergebnisses (FFO) belasten.
Im zweiten Quartal legte der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO 1) im Jahresvergleich um 4,7 Prozent auf 86,1 Millionen Euro zu. Die Miete auf vergleichbarer Fläche stieg um 2,9 Prozent auf durchschnittlich 5,77 Euro pro Quadratmeter. Ohne die preisgebundenen Wohnungen, die rund ein Viertel an dem Immobilienportfolio von LEG aus macht, legten die Mieten im Schnitt um 3,5 Prozent auf 6,14 Euro zu.
Zum Mietanstieg trugen auch maßgeblich Modernisierungen bei. LEG gab im Berichtszeitraum für Modernisierungen fast ein Fünftel mehr aus als ein Jahr zuvor. Immobilienkonzerne dürfen einen Teil der Kosten energetische Maßnahmen wie etwa neue Fenster oder Dämmungen der Fassade auf die Mieter umlegen. Nach harscher Kritik hat die Bundesregierung diese Summe aber zu Jahresanfang auf 8 statt wie bisher auf 11 Prozent der Kosten gesenkt.
Das Periodenergebnis erhöhte sich im zweiten Quartal um gut die Hälfte auf 526 Millionen Euro. Hier profitierte LEG vor allem von einer Aufwertung seiner Immobilien. Hinzu kam eine positive Marktbewertung von Derivaten aus den Wandelschuldverschreibungen.
Das Portfolio der LEG verteilte sich zuletzt auf 170 Standorte vor allem in Nordrhein-Westfalen und umfasste zum Stichtag Ende März knapp 131 000 Wohneinheiten sowie 1260 Gewerbeimmobilien. Im Zuge der bereits verkündeten Strategieüberprüfung nimmt das Unternehmen nun auch sogenannte B- und C-Städte in Pendlerregionen sowie Standorte außerhalb des Bundeslandes ins Visier. Hier verspricht sich der Konzern noch deutliches Mietwachstum. Dabei will LEG womöglich auch verstärkt selbst als Bauherr in Aktion treten./mne/elm/nas
ISIN DE000LEG1110
AXC0092 2019-08-09/10:10