Innogy
Zusätzlich musste der Konzern wegen des Verkaufs des tschechischen
Gasnetzgeschäfts und gestiegener Großhandelspreise im ersten
Halbjahr Abstriche machen. Der Aktienkurs des kurz vor der geplanten
Übernahme durch Eon
Das Ergebnis sei zwar wie erwartet ausgefallen, schrieb Experte Ahmed Farman vom Analysehaus Jefferies. Die gestiegene Nettoverschuldung könnte allerdings die entsprechende Konsensschätzung für 2019 gefährden. John Musk vom Analysehaus RBC sieht darin zusätzlich ein Problem für die künftige Innogy-Muttergesellschaft Eon.
Weil die Zahlen allerdings im Rahmen der Erwartungen lägen, bestätigte das Innogy-Management die Ziele für das laufende Geschäftsjahr. Konzernchef Uwe Tigges rechnet insgesamt weiter mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 2,3 Milliarden Euro und einem bereinigten Nettoergebnis von etwa 850 Millionen Euro.
In den ersten sechs Monaten sank das bereinigte Nettoergebnis des Energiekonzerns im Vergleich zum Vorjahr um gut ein Viertel auf 488 Millionen Euro. Auch das operative Ergebnis ging zurück und erreichte nur noch 1,3 Milliarden Euro - knapp 16 Prozent weniger ein Jahr zuvor. Mit rund 19 Milliarden lag der Umsatz zwischen Januar und Juni um 1,7 Prozent unter dem Wert im Vorjahreszeitraum.
Deutlich schlechter lief es im Tagesgeschäft für Innogy erneut im Vertrieb. Zwar ist Großbritannien das Sorgenkind, aber auch in den anderen Ländern sinkt das operative Ergebnis. Den Großteil des operativen Gewinns steuert der Geschäftsbereich Netz & Infrastruktur mit 970 Millionen Euro bei, der vergleichsweise nur geringe Abstriche machen musste. Diese resultierten aus dem Verkauf des tschechischen Gasnetzgeschäfts Ende Februar.
Am besten entwickelt sich prozentual der Bereich der Erneuerbaren
Energien. Grund dafür waren höhere Marktpreise und bessere
Witterungsbedingungen. Dieses Geschäft soll nach der Übernahme durch
Eon wieder an RWE
Innogy steht damit weiterhin kurz vor der Zerschlagung. Im Rahmen eines Deals haben RWE und Eon sich darauf geeinigt, dass RWE den Bereich der Erneuerbaren Energien von Innogy übernimmt, an Eon gehen dauerhaft die Geschäfte mit Netz und Vertrieb. Die Europäische Kommission prüft derzeit die Übernahme. Eon bereits Zugeständnisse gemacht. Die Konzerne rechnen mit einer Entscheidung der EU in einigen Wochen./knd/mne/jha/
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AXC0118 2019-08-09/11:43