Nach der fulminanten Erholung vom Donnerstag dürften zum Wochenausklang an den US-Börsen Gewinne mitgenommen werden. Die Futures auf die wichtigen Aktienindizes deuten eine etwas leichtere Eröffnung an der Wall Street an.
Die Vorgaben aus Asien und Europa sind negativ. Die asiatischen Märkte waren von einem Medienbericht belastet worden, demzufolge die US-Regierung eine Entscheidung über Lizenzen für amerikanische Unternehmen zur Wiederaufnahme der Geschäfte mit Huawei zurückhält. Damit rückte der US-chinesische Handelsstreit wieder in den Fokus.
China scheint an einer Entspannung des Konflikts nicht gelegen zu sein. Die chinesische Notenbank stellte den Wechselkurs des Dollar zum Renminbi erneut über der Schlüsselmarke von 7 Yuan fest. Der Greenback darf damit im Tageshandel um die Marke von 7,0136 Yuan pendeln. Dieser Wert lag über den Markterwartungen. Kritiker wie US-Präsident Donald Trump werfen China angesichts der Abwertung der eigenen Währung Wechselkursmanipulationen vor. Allerdings kündigten offizielle Stellen in China an, den Renminbi "nicht signifikant fallen zu lassen."
Auf den europäischen Märkten lastet zusätzlich die Regierungskrise in Italien. Der italienische Vizepräsident und Innenminister Matteo Salvini, der zugleich Vorsitzender der ausländerfeindlichen Lega-Partei ist, verlangte aufgrund der Streitigkeiten mit dem Koalitionspartner Fünf Sterne eine vorgezogene Parlamentswahl.
An Konjunkturdaten werden die Erzeugerpreise aus dem Juli veröffentlicht. Volkswirte rechnen mit einem Anstieg auf Monatssicht um 0,2 Prozent insgesamt und um 0,1 Prozent in der Kernrate. Die Daten dürften auch unter dem Aspekt des Handelsstreits USA-China kritisch beäugt werden, nachdem der Konflikt in den am frühen Freitag veröffentlichten chinesischen Erzeugerpreisen schon deutliche Spuren hinterlassen hat. Diese waren deutlicher als erwartet gefallen. Im Handel deutete man die gesunkenen Erzeugerpreise als klare Konsequenz des Handelskonflikts. Denn offensichtlich müssten chinesische Unternehmen immer höhere Rabatte einräumen, um ihre Produkte international loszuschlagen, hieß es.
Unter den Einzelwerten an der Börse dürften die Aktien von Activision Blizzard unter Druck geraten, nachdem der Anbieter von Videospielen am Donnerstag nach Börsenschluss einen Umsatzrückgang um 15 Prozent gemeldet hat. Vorbörslich wird die Aktie noch nicht gehandelt, im nachbörslichen Handel am Vorabend verlor sie 1,8 Prozent.
Mit Enttäuschung wurden auch die Zahlen des Medienkonzerns News Corp aufgenommen, zu dem auch diese Nachrichtenagentur gehört. Die A-Aktie gab im nachbörslichen Handel um 0,4 Prozent nach, nachdem Umsatz und Ergebnis die Erwartungen verfehlt hatten.
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August 09, 2019 06:32 ET (10:32 GMT)
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