Der Euro
Nach nur 14 Monaten an der Macht ist die Populisten-Allianz aus rechter Lega und Fünf-Sterne-Bewegung in Italien gescheitert. Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini sieht keine Zukunft mehr für das Regierungsbündnis und forderte am Donnerstag eine Neuwahl. Regierungschef Giuseppe Conte warf dem Anführer der rechten Lega am Donnerstagabend in Rom vor, dass dieser aus der Zustimmung, die seine Partei gerade genießt, Kapital schlagen wolle. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone und leidet schon länger unter einer schwächelnden Wirtschaft und einem hohen Schuldenstand.
Schwache Daten aus Deutschland und Frankreich belasteten den Euro nur vorübergehend ein wenig. So ist der deutsche Handelsbilanzüberschuss im Juni stärker gesunken als erwartet. Die französische Industrieproduktion ist im Juni im Vergleich zum Vormonat deutlicher als prognostiziert zum Vormonat gefallen.
Deutlich gefallen ist das britische Pfund. Der Kurs rutschte im Mittagshandel auf 1,2064 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2017. Die britische Wirtschaft ist erstmals seit dem Jahr 2012 wieder geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Am Morgen hatte das Pfund noch deutlich höher bei 1,2140 Dollar notiert.
Ökonom Thomas Pugh, vom britischen Analysehaus Capital Economics, erwartet eine Rückkehr des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal. Eine Rezession könnte also vermieden werden. "Wie es im vierten Quartal weiter geht, hängt einzig und allein davon ab, ob es eine Brexit-Einigung gibt oder nicht", schreibt Pugh./jsl/jkr/jha/
ISIN EU0009652759
AXC0150 2019-08-09/13:36