Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Britische Wirtschaft schrumpft im 2. Quartal unerwartet
Die Wirtschaft Großbritanniens ist im zweiten Quartal entgegen den Erwartungen geschrumpft. Nach Mitteilung der Statistikbehörde ONS sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent und lag um 1,2 (erstes Quartal: 1,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine BIP-Stagnation auf Quartalssicht und 1,5 Prozent Jahreswachstum prognostiziert.
IEA: Handelskonflikt bremst Anstieg der Ölnachfrage
Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft und die zunehmend unsicheren Handelsbeziehungen zwischen den USA und China den Anstieg der Ölnachfrage bremsen werden. In ihrem aktuellen Monatsbericht reduziert die IEA ihre Prognose für das Wachstum der täglichen Nachfrage 2019 auf 1,1 (zuvor: 1,2) Millionen Barrel. Es ist die dritte Senkung in vier Monaten.
KfW: Deutsche BIP-Stagnation im 2Q wäre Erfolg
Die KfW rechnet nach der Veröffentlichung der Konjunkturdaten für Juni nicht mehr damit, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal gewachsen ist. "Die heutigen Zahlen zum Außenhandel beenden den Reigen harter Konjunkturdaten für Juni, und sie sind mit einem Wort: Ernüchternd", schreibt Volkswirt Klaus Borger. Borger weist darauf hin, dass die Exporte nach ihrem Rückgang im Juni nun 2 Prozent unter dem Niveau von März lägen, die Produktion zwischen April und Juni um 1,9 Prozent geschrumpft sei und die Auftragseingänge keine Wende zum Besseren erkennen ließen. "Sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal nicht gesunken sein, wäre das schon ein Erfolg", schreibt Borger.
Commerzbank: Deutsches BIP steigt 2020 um nur 0,8%
Die Commerzbank hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum Deutschlands im nächsten Jahr deutlich gesenkt. Wie die Bank nach ihrer monatlichen Prognose-Sitzung mitteilte, erwartet sie nur noch einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 (bisher; 1,3) Prozent. Bereinigt um die ungewöhnlich hohe Anzahl von Arbeitstagen sind es nur noch 0,5 Prozent. Grund ist, dass die Bank nicht mehr mit stärkeren Konjunkturimpulsen aus China rechnet. Die Wachstumsprognose für 2018 von 0,4 Prozent wurde bestätigt.
Safra Sarasin: SNB senkt Einlagensatz um 25 Basispunkte
J. Safra Sarasin erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Einlagensatz am 19. September um 25 Basispunkte auf minus 1,00 Prozent senken wird. "Damit will sie den Aufwertungsdruck auf den Franken etwas vermindern", schreibt Analyst Alex Rohner in einem Kommentar. Zugleich erwartet er, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagensatz bis Jahresende um 20 Basispunkte auf minus 0,60 Prozent reduzieren wird. "Dann läge der Zinsnachteil des Franken bei 40 Basispunkte und damit etwas höher als derzeit", kalkuliert Rohner.
BGA: Weltweite Turbulenzen zeigen Auswirkung auf deutschen Außenhandel
Der Handelsverband BGA hat angesichts der jüngsten Statistikdaten zur Exportentwicklung einen besonnenen Umgang mit Bedrohungen aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld angemahnt. "Die Halbjahresbilanz fällt für die deutschen Exporteure äußerst mager aus", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann. Die weltweiten politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen zeigten jetzt ihre Auswirkung. "Umso wichtiger ist es jetzt, einen kühlen Kopf zu bewahren und keine Krise herbeizureden", forderte er.
USA drohen Deutschland in Streit um Wehretat mit ernsten Konsequenzen
Die USA setzen auf massiven Druck, um Deutschland zu einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben zu bewegen. Sollte Deutschland der Forderung nach einem höheren Wehretat nicht nachkommen, könnten die USA einen Teil ihrer Truppen abziehen, sagte der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, am Freitag in Berlin. "Wir haben einen Punkt erreicht, an dem die Amerikaner und der US-Präsident reagieren müssen", sagte Grenell.
China ruft für Ostküste höchste Warnstufe wegen Taifun "Lekima" aus
Der als Supertaifun eingestufte Sturm "Lekima" bedroht Chinas Ostküste. Die chinesischen Behörden rechneten damit, dass er am frühen Samstagmorgen auf Land treffen wird, und riefen die höchste Warnstufe aus. Bahnverbindungen unter anderem in der Metropole Shanghai und in der Provinz Zhejiang wurden vorsorglich gestrichen, wie die chinesische Wetterbehörde CMA mitteilte. "Lekima" ist bereits der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr.
Indien lockert Ausgangssperre in Kaschmir für Freitagsgebete
Indien hat eine vorübergehende Lockerung der Ausgangssperre für den indischen Teil Kaschmirs angekündigt. Die Menschen in der mehrheitlich muslimischen Region könnten so an den Freitagsgebeten teilnehmen, sagte der örtliche Polizeichef der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. "Menschen dürfen in ihrem Viertel beten, es gibt dafür keine Beschränkungen", bekräftigte Dilbag Singh. "Sie sollten sich allerdings nicht aus ihrer Gegend hinauswagen", warnte er.
Mehrheit der Deutschen gegen Zusammenarbeit der anderen Parteien mit AfD
Vor den anstehenden Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern lehnt eine Mehrheit der Deutschen jegliche Zusammenarbeit der anderen Parteien mit der AfD ab. 58 Prozent der Befragten schließen sich der Forderung an, dass es keinerlei Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten geben soll, wie aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer hervorgeht. 37 Prozent sehen dies gegenteilig, darunter 96 Prozent der AfD-Anhänger. Der Rest gab als Antwort "weiß nicht" an. Dabei lehnten Befragte im Westen mit 59 Prozent eine Kooperation mit der AfD häufiger ab als Befragte im Osten mit 50 Prozent.
Kaum noch Interesse am Bau von Windparks an Land
Immer weniger Firmen und Konsortien bewerben sich für den Bau eines Onshore-Windparks in Deutschland. Die Bundesnetzagentur hat weniger als ein Drittel der ausgeschriebenen Menge vergeben, wie die Behörde in Bonn mitteilte. Ausgeschriebenen wurden Windkraft-Projekte im Umfang von 650 Megawatt. Vergeben wurden nur 208 Megawatt an 32 Bieter. "Das Wettbewerbsniveau ist erneut deutlich gesunken", erklärte die Agentur dazu.
Mützenich will SPD-Fraktionsvorsitzender bleiben
Der kommissarische SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich will das Amt auch auf Dauer weiterführen. Das kündigte der 60-Jährige in einem Schreiben an die übrigen Mitglieder seiner Fraktion an. Darin erklärt Mützenich, er wolle bei der Wahl zum Fraktionsvorsitz am 24. September kandidieren. "Ich bin bereit, die Aufgabe zu übernehmen", schreibt der SPD-Politiker, in dem Brief, in den Dow Jones Newswires Einblick hatte. "Viele positive Rückmeldungen von Euch in den letzten Wochen und vie1e Ermunterungen, mich der Wahl zu stellen, haben mich in meinem Entschluss gestärkt", betont Mützenich in dem Schreiben.
Bericht: Chef der US-Waffenlobby telefoniert mit Trump zu Waffengesetzen
Nach den Schusswaffenangriffen von El Paso und Dayton mit 31 Toten hat der Chef der mächtigen US-Waffenlobby NRA einen Verzicht auf eine Verschärfung der Waffengesetze gefordert. Wayne LaPierre deutete am Donnerstag an, nach den jüngsten Attacken mit US-Präsident Donald Trump gesprochen zu haben. Die Washington Post berichtete unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, dass LaPierre den US-Präsidenten am Dienstag während eines Telefonats vor strengeren Hintergrundüberprüfungen von Waffenkäufern gewarnt habe.
Richter ordnet Untersuchungshaft für Kirgistans Ex-Präsident Atambajew an
Nach seiner spektakulären Festnahme muss Kirgistans unter Korruptionsverdacht stehender Ex-Präsident Almasbek Atambajew vorerst in Untersuchungshaft bleiben. Ein Gericht in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek ordnete Atambajews Gewahrsam bis 26. August an, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Freitag sagte. Kirgistan durchläuft derzeit eine politische Krise, in deren Mittelpunkt der Streit zwischen Atambajew und seinem Nachfolger und einstigen Vertrauten Sooronbai Scheenbekow steht.
+++ Konjunkturdaten +++
MEXIKO
Industrieproduktion Juni -2,9% (PROG: -2,3%) gg Vj
Industrieproduktion Juni +1,1% gg Vormonat
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
August 09, 2019 07:33 ET (11:33 GMT)
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