Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Erzeugerpreise steigen im Juli wie erwartet
Die Preise auf Produzentenebene sind in den USA im Juli wie erwartet gestiegen. Nach Mitteilung des Arbeitsministeriums erhöhten sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 1,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent prognostiziert. Auf Monatssicht verteuerte sich Energie, während die Dienstleistungspreise sanken.
Rabobank: Fed senkt Zinsen 2019 noch zwei Mal
Die Rabobank erwartet nach der jüngsten Verschärfung des Handelsstreits USA-China, dass die US-Notenbank ihre Zinsen in diesem Jahr noch zwei Mal um 25 Basispunkte senken wird. "Es gibt eine starke Wechselwirkung von Handelspolitik und Geldpolitik, die die Fed dazu bringen wird, die Zinsen "sicherheitshalber" in den nächsten Monaten erneut zu senken - wahrscheinlich schon im September und Oktober", schreibt Analyst Philip Marey in einem Kommentar. Das dürfte aber nicht ausreichen, um die US-Wirtschaft daran zu hindern, in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres in eine Rezession abzugleiten. Deshalb werde der Leitzins Ende 2020 wieder bei null liegen, prognostiziert er.
BoA-ML: SNB lässt Einlagenzins unverändert
Bank of America Merrill Lynch erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins am 19. September trotz der sich anbahnenden geldpolitischen Lockerung im Euroraum unverändert lassen wird. "Eine Zinssenkung ist unwahrscheinlich, die heimische Wirtschaft braucht keine, und der Wechselkurs würde vielleicht gar nicht so stark reagieren", schreiben die Analysten Evelyn Herrmann und Ruben Segura-Cayuela. Zuflüsse, die auf dem Safe-Haven-Status der Schweiz beruhten, hätten auch in der Vergangenheit kaum auf Zinsänderungen oder Devisenmarktinterventionen reagiert.
Deka hebt Japans BIP-Prognose 2019 auf +1,2% (+0,9%) an
Die Dekabank hat ihre Prognose für das Wachstum der japanischen Wirtschaft nach Veröffentlichung unerwartet starker BIP-Daten für das zweite Quartal auf 1,2 (zuvor: 0,9) Prozent angehoben. "Schon die Bekanntgabe der Daten zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal war eine positive Überraschung und nun folgte heute Morgen die nächste", schreibt Volkswirt Rudolf Besch unter Verweis auf einen BIP-Anstieg von 0,4 (Konsens: 0,1) Prozent. Auslöser des unerwartet starken Wachstums waren nach seiner Aussage nicht Vorzieheffekte im Vorfeld der im Oktober anstehenden Mehrwertsteuererhöhung - die kämen erfahrungsgemäß erst kurz vorher -, sondern die Investitionen.
IfW-Studie: Zollstreit USA-China belastet EU mit 1 Milliarde US-Dollar
Das Hochschaukeln der Zölle im Handelsstreit zwischen den USA und China verteuert auch Güter in anderen Ländern. Besonders betroffen ist neben den US-Handelspartnern Kanada und Mexiko auch die EU, wie das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) in einer Studie schreibt. Die Länder bekämen die Effekte der Zölle indirekt aufgrund ihrer Vernetzung über internationale Lieferketten zu spüren. Die EU als Ganzes treffe es besonders hart. Gut 1 Milliarde US-Dollar an zusätzlichen Zollkosten fällt an.
Lega kündigt Misstrauensvotum gegen Italiens Regierungschef Conte an
Die rechtsradikale Lega von Italiens Vizeregierungschef Matteo Salvini hat ein Misstrauensvotum gegen den parteilosen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte angekündigt. Sie habe den Misstrauensantrag bereits im Senat eingebracht, teilte die Lega mit. Gemäß den Regeln der Kammer muss der Antrag ab Montag oder Dienstag binnen zehn Tagen - also bis spätestens 20. August - geprüft werden.
Mützenich nennt Bedingungen für die große Koalition
Der kommissarische SPD-Fraktionschef und Kandidat für den Fraktionsvorsitz, Rolf Mützenich, sieht unter Bedingungen eine Zukunft für die große Koalition in Berlin. "Wenn es der SPD gelingt, in der großen Koalition ihre Vorstellung von der Grundrente durchzusetzen, beim Klimaschutz Zeichen zu setzen und einen Pakt für unsere Lebenswelt und gute Arbeit umzusetzen, gibt es durchaus eine Perspektive", sagte Mützenich dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Bund schreibt Auftrag zur Prüfung von Commerzbank-Anteil aus
Der Bund leitet mit einer Ausschreibung eine Überprüfung seiner rund 15-prozentigen Beteiligung an der Commerzbank AG ein. In der Auftragsbekanntmachung, die der Bund über das "Deutsche Vergabeportal" im Internet veröffentlichte, wird der Auftrag beschrieben als: "Beratung der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH ('Finanzagentur'), insbesondere hinsichtlich der Bewertung der strategischen Ausrichtung der Commerzbank ('CBK')".
Hardt äußert Verständnis für Trumps Kritik an Deutschland
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt (CDU), hat vor dem Hintergrund eines angedrohten US-Truppenabzugs aus Deutschland Verständnis für die Kritik von US-Präsident Donald Trump an der deutschen Außen- und Verteidigungspolitik geäußert. "Die US-Truppen haben in Deutschland Schlüsselstandorte für Logistik, Führung und medizinische Versorgung errichtet und Milliarden investiert", sagte Hardt der Rheinischen Post. "In den USA irritiert die deutsche Debatte um die Erfüllung unserer Nato-Verpflichtungen."
Frankreich weist Vorwurf der Einmischung in Washingtons Iran-Politik zurück
Frankreich hat den Vorwurf von US-Präsident Donald Trump, sich in die Iran-Politik der Vereinigten Staaten einzumischen, zurückgewiesen. Frankreich brauche "keine Erlaubnis", um sich über den Iran zu äußern, erklärte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian. Die Regierung setze sich für den Frieden und die Sicherheit sowie eine Deeskalation der Spannungen in der Region ein.
Moskau wirft USA Aufruf zur Teilnahme an Oppositionsprotesten vor
Die russische Regierung hat wegen des Vorwurfs der Unterstützung von Oppositionsprotesten einen Vertreter der US-Botschaft in Moskau einbestellt. Die von der Botschaft veröffentlichten Angaben zur Demonstration am vergangenen Samstag seien als "Aufruf zur Teilnahme" zu werten, teilte das russische Außenministerium mit. Die US-Botschaft hatte im Internet vor den Protesten gewarnt und aus diesem Anlass den genauen Zeitpunkt und Lageplan der Kundgebung bekannt gegeben.
Hongkongs Regierung verweigert Zugeständnisse an Demokratie-Aktivisten
Auch nach den jüngsten Protesten am Flughafen hat Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam Zugeständnisse an die Demokratie-Aktivisten ausgeschlossen. Stattdessen warnte sie vor einer wirtschaftlichen Talfahrt in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die wirtschaftliche Lage infolge der Ausschreitungen sei ernster als etwa im Jahr 2003, als die Atemwegserkrankung Sars die Metropole lahmlegte, sagte Lam vor Journalisten in Hongkong.
Trump stellt nächste Verhandlungsrunde mit China infrage
US-Präsident Donald Trump will die nächste Verhandlungsrunde im Handelsstreit mit China womöglich absagen. "Wir werden sehen, ob wir das Treffen im September aufrechterhalten", sagte Trump am Freitag in Washington. Die USA seien noch nicht bereit, "ein Abkommen zu schließen, aber wir werden sehen".
Trump äußert Verständnis für Kims Kritik an Militärübung mit Südkorea
US-Präsident Donald Trump hat Verständnis für Nordkoreas Kritik an den gemeinsamen Militärübungen der USA mit Südkorea geäußert. Er habe einen "großartigen" Brief des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un erhalten, in dem dieser die jüngsten Raketentests als Vergeltung für das Großmanöver der beiden Verbündeten bezeichnet habe, sagte Trump. Kim habe geschrieben, dass er nicht "erfreut ist über die Militärübungen", erklärte der US-Präsident. "Ich habe sie auch noch nie gemocht."
US-Präsident Trump will Sichtweise der Waffenlobby "voll respektieren"
Auch nach den Schusswaffenangriffen von El Paso und Dayton mit 31 Toten will US-Präsident Donald Trump die Sichtweise der Waffenlobby NRA "voll respektieren". Trump bestätigte am Freitag, dass er in den vergangenen Tagen "mit der NRA und anderen" gesprochen habe, um sicherzustellen, dass die "sehr starken Ansichten" der Waffenlobby zum Tragen kämen. Zu der Forderung, Vorstrafen und psychische Erkrankungen von Waffenkäufern verstärkt zu überprüfen, bemerkte Trump: "Ich glaube, dass das kommen wird."
+++ Konjunkturdaten +++
KANADA
Juli Arbeitslosenquote 5,7% (Juni: 5,5%)
Juli Arbeitslosenquote PROGNOSE: 5,5%
Juli Beschäftigte -24.200 gg Juni
Juli Beschäftigte PROGNOSE: +12.500
Juli Stundenlöhne +4,5% gg Vorjahr
Juli Erwerbsfähige +11.200 gg Juni
Juli Erwerbsquote 65,6% (Juni: 65,7%)
DJG/DJN/AFP/hab/sha
(END) Dow Jones Newswires
August 09, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.