FRANKFURT (Dow Jones)--Der Sensorhersteller AMS hat der Osram Licht AG ein Übernahmeangebot zum Preis von 38,50 Euro je Aktie in bar vorlegt. Der Vorschlag enthält ein Paket "umfangreicher Zusagen" für sämtliche Anteilseigner des Lichtkonzerns, wie AMS mitteilte. Allerdings muss Osram zuerst ein Stillhalteabkommen aufheben, das die beiden Unternehmen am 4. Juni 2019 geschlossen haben, bevor AMS die Offerte den Aktionären unterbreiten kann.
Die Transaktion würde einen weltweit führenden Anbieter von Sensorlösungen und Photonik mit einem Umsatz von rund 5 Milliarden Euro schaffen. Die österreichische AMS erwartet auf Vorsteuerbasis Kostensynergien von mehr als 240 Millionen Euro und Umsatzsynergien von 60 Millionen pro Jahr, der Großteil davon dürfte innerhalb der ersten 24 Monate gehoben werden können. Die Transaktion bewertet Osram mit einem Unternehmenswert von 4,3 Milliarden Euro.
AMS hatte Osram erstmals Ende Mai einen unverbindlichen Vorschlag unterbreitet. Der MDAX-Konzern hatte den Österreichern daraufhin Zugang zu seinen Büchern gewährt, Voraussetzung für die Due-Diligence-Prüfung war allerdings der Abschluss einer Geheimhaltungsvereinbarung, die ein 12-monatiges Stillhalteabkommen beinhaltet. Das Interesse von AMS war im Juli bekanntgeworden, woraufhin das Unternehmen erst einen Rückzieher gemacht, dann aber doch wieder Interesse bekundet hatte.
Osram hat sich jedoch skeptisch gezeigt, dass AMS die Finanzierung würde stemmen können.
Für Osram läuft seit dem 22. Juli das Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Bain und Carlyle. Es ist allerdings fraglich, ob dabei die hohe Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent erreicht wird, damit die Übernahme zustande kommt. Eine Rücknahme dieser Bedingung haben Bain und Carlyle mit Verweis auf die finanzierenden Banken dezidiert ausgeschlossen. Sie brauchten Monate, um eine tragfähige Fremdfinanzierung für den Deal zu organisieren.
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August 12, 2019 00:30 ET (04:30 GMT)
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