Es wurde in letzter Zeit schon viel Unverständnis darüber geäußert, warum Investoren Staatsanleihen mit Minuszinsen erwerben, wo man dem Staat praktisch sogar Geld zahlen muss, dafür, dass man ihm seine Anleihen abkauft. Auf den ersten Blick ein unsinniges Geschäft, für Spekulanten derzeit aber eine Goldgrube.
Anleihen: Der Fall der Renditen ins Bodenlose
Als im Juni 2016 die 10-jährige "Bund" mit minus 0,20 Prozent notierte, wegen des Votums der Briten zum Ausstieg aus der EU, war man noch von einer Ausnahmesituation ausgegangen. Jetzt sind wir bei der am meisten beachteten deutschen Staatsanleihe (als Referenz für viele andere Schuldtitel wie z.B. Hypothekenkredite) nicht nur bei minus 0,60 Prozent angelangt, nein alle deutsche Staatsanleihen rentieren mittlerweile im negativen Bereich. Selbst in der gesamten Eurozone notieren bereits 90 Prozent der Anleihen im Minuszinsbereich.
In den USA steht bei den Renditen zwar noch ein Plus vor dem Komma, mit 1,7 Prozent für die Rendite zehnjähriger US-Papiere ist es aber auch nicht mehr weit bis zu dem im Sommer 2016 erreichten Rekordtief von 1,4 Prozent. Ähnliches gilt für die 30-jährige US-Staatsanleihe, die mit weniger als 2,3 Prozent ihrem Allzeittief immer näher kommt. Nach Abzug der Inflationsrate von zuletzt 1,6 Prozent, verlieren Anleger auch mit US-Staatsbonds bis zu einer Laufzeit von neun Jahren Geld. Noch deutlicher natürlich in Deutschland, wo die Inflationsrate von zuletzt 1,1 Prozent die Renditen noch tiefer ins Minus zieht.
Wer kauft diese "scheinbaren" Verlustbringer?
Es sind in erster Linie Anleger, die sich vor einer Rezession fürchten. Bei einem Einbruch der Wirtschaft erleiden Aktienanleger erheblich größere Einbußen ...
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