BERLIN (Dow Jones)--Das Bundesfinanzministerium will die Steuererklärung bis 2021 vereinfachen und stärker digitalisieren. Es sei das Ziel, noch in dieser Legislaturperiode die "elektronische Kommunikation mit der Finanzverwaltung weiter auszubauen", heißt es in einer Antwort des Ressorts auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion, in die Dow Jones Newswires Einblick hatte. Beim Aufbau eines Bundesportals und eines Ebenen übergreifenden Portalverbundes soll auch das sogenannte Elster-Verfahren eingebunden werden. Steuervereinfachung für Bürger und die Wirtschaft "ist und bleibt Daueraufgabe", erklärte das Finanzministerium.
Konkret soll der sogenannte Belegabruf ("vorausgefüllte Steuererklärung") schrittweise um weitere Informationen erweitert werden. Dazu gehören Daten wie etwa Kirchensteuern, Zinsen auf Steuererstattungen, Zuwendungen, freigestellte Kapitalerträge oder der Grad einer Behinderung. Union und SPD hatten auch im Koalitionsvertrag vereinbart, die technischen Möglichkeiten der Datenverarbeitung stärker zu nutzen.
Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr forderte die Regierung auf, ihre Zusagen für den Bürokratieabbau einzuhalten. "Jedes Jahr sitzen die Steuerzahler stundenlang an ihrer Steuererklärung", sagte der Haushaltspolitiker zu Dow Jones Newswires. Es brauche endlich ein vollautomatisiertes Verfahren mit einer digitalen Schnittstelle, wie einer Steuer-App. "Aber Vereinfachung ist für die Bundesregierung in Steuerfragen leider immer noch ein Fremdwort", monierte Dürr.
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August 13, 2019 06:18 ET (10:18 GMT)
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