Anzeige
Mehr »
Mittwoch, 02.07.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
Nächster Kursturbo?: 226 % Plus seit Januar - wie weit kann diese Aktie noch steigen?
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
640 Leser
Artikel bewerten:
(2)

Bundesregierung sieht WTO in schwerer Krise

BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat angesichts der Haltung der USA vor einer dauerhaften Lähmung und Blockade der Welthandelsorganisation (WTO) gewarnt. Die Lage der Genfer Institution sei "kritisch", heißt es in einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion, in die Dow Jones Newswires Einblick hatte. "Die Streitschlichtungsfunktion der WTO ist in einer schweren Krise, insbesondere durch die Blockade von Neubesetzungen des Berufungsgremiums", so das Ministerium.

Die WTO soll eigentlich bei Handelskonflikten zwischen Mitgliedsstaaten entscheiden und kann bei Verstößen gegen Zoll- oder Subventionsbestimmungen auch Sanktionen verhängen. Doch seit Jahren wird die Ernennung neuer Richter für das WTO-Schiedsgericht blockiert - insbesondere von den USA. Statt sieben Richter gibt es derzeit nur noch drei. Sie sind - auch angesichts des zunehmenden Handelskonflikts zwischen den USA und China - derzeit völlig überlastet.

Donald Trump drohte mit Ausstieg aus der WTO 

Während die USA auch schon unter US-Präsident Barack Obama keine neuen Richter mehr ernannten, spitzte sich die Lage unter Donald Trump weiter zu. Der US-Präsident drohte sogar mit einem Rückzug seines Landes aus der WTO. Trump wirft dem Schiedsgericht unter anderem vor, bei Handelskonflikten häufig zu Ungunsten der USA zu entscheiden. Zugleich lehnt er die Einstufung Chinas als Entwicklungsland ab und wirft Peking vor, sich nicht an die WTO-Regeln zu halten.

Die Bundesregierung fürchtet nun, "dass bei einer dauerhaften Schwächung des Streitschlichtungssystems ein 'Recht des Stärkeren' in den internationalen Handelsbeziehungen droht", heißt es in dem Papier. Denn in Berlin rechnet niemand damit, dass die offenen WTO-Richterstellen schnell besetzt werden. Die Regierung unterstützt daher einen Kompromissvorschlag, den die Europäische Kommission im vergangenen Jahr vorgelegt hat. Dazu würde die EU mit anderen interessierten WTO-Mitgliedern bilaterale Rahmenabkommen abschließen, die für laufende und zukünftige Streitigkeiten eigene Schiedsvereinbarungen vorsehen.

Das EU-Reformpaket umfasst auch den besseren Schutz des geistigen Eigentums und der Geschäftsgeheimnisse europäischer Unternehmen. Seit Jahren werfen Deutschland und die EU insbesondere China den Diebstahl geistigen Eigentums vor. Berlin hofft, dass bis zur 12. WTO-Ministerkonferenz im Juni 2020 bei den Problemen "substanziell" Fortschritte gemacht werden. Doch im gleichen Papier räumt das Wirtschaftsministerium ein, dass die "dringend erforderliche Weiterentwicklung des WTO-Regelwerks" seit einiger Zeit "keine oder nur geringe Fortschritte" mache. Einen allgemeinen Zeitplan für die WTO-Reform gebe es nicht.

FDP spricht von einer "schockierenden Erkenntnis" 

Der Außenhandels-Sprecher der FDP-Fraktion Alexander Kulitz sprach von einer "schockierenden Erkenntnis". "Die Lösung des Konflikts um das WTO-Streitschlichtungsverfahren sollte absolute Priorität haben", sagte Kulitz gegenüber Dow Jones Newswires.

Er kritisierte auch die WTO-Diplomatie der großen Koalition: So habe die Bundesregierung keine Antwort darauf gegeben, ob sie eine Kompetenzerweiterung des WTO-Sekretariates unterstützen würde. Hintergrund ist der Vorstoß für ein Initiativrecht, welches dem WTO-Sekretariat ermöglichen würde, eigene Vorschläge zu erarbeiten und den Mitgliedsstaaten zur Abstimmung zu stellen. Die Bundesregierung beschwöre den Multilateralismus, sei aber nicht bereit, "sich klar und deutlich zu zügigen Reformen zu bekennen", monierte Kulitz. "Wenn wir im Zweifel nicht selbst eigene Kompetenzen an diese so wichtige, multilaterale Organisation abgegeben, wie können wir dann erwarten, dass unsere Partner diesen Weg einschlagen?"

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/jhe

(END) Dow Jones Newswires

August 13, 2019 12:35 ET (16:35 GMT)

Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.

© 2019 Dow Jones News
Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung
Ende Mai leitete US-Präsident Donald Trump mit der Unterzeichnung mehrerer Dekrete eine weitreichende Wende in der amerikanischen Energiepolitik ein. Im Fokus: der beschleunigte Ausbau der Kernenergie.

Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket sollen Genehmigungsprozesse reformiert, kleinere Reaktoren gefördert und der Anteil von Atomstrom in den USA massiv gesteigert werden. Auslöser ist der explodierende Energiebedarf durch KI-Rechenzentren, der eine stabile, CO₂-arme Grundlastversorgung zwingend notwendig macht.

In unserem kostenlosen Spezialreport erfahren Sie, welche 3 Unternehmen jetzt im Zentrum dieser energiepolitischen Neuausrichtung stehen, und wer vom kommenden Boom der Nuklearindustrie besonders profitieren könnte.

Holen Sie sich den neuesten Report! Verpassen Sie nicht, welche Aktien besonders von der Energiewende in den USA profitieren dürften, und laden Sie sich das Gratis-PDF jetzt kostenlos herunter.

Dieses exklusive Angebot gilt aber nur für kurze Zeit! Daher jetzt downloaden!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.