Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsches BIP sinkt im zweiten Quartal um 0,1 Prozent
Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands hat sich im zweiten Quartal 2019 wie erwartet abgeschwächt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,1 Prozent und lag um 0,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,1 Prozent auf Quartalssicht und einen Anstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal prognostiziert.
Lampe: Deutschland steht vor technischer Rezession
Deutschland steht nach Einschätzung des Bankhauses Lampe nach einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal vor einer technischen Rezession, also einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im laufenden dritten Quartal. Chefvolkswirt Alexander Krüger rechnet damit, dass zu den bekannten Problemen der Industrie eine "Gegenreaktion" auf den starken Konsumanstieg im zweiten Quartal kommen wird.
KfW: Deutsche Volkswirtschaft droht zu kentern
Die KfW sieht die deutsche Volkswirtschaft nach einem leichten BIP-Rückgang im zweiten Quartal in schwerer See. "Mit den eskalierenden Handelskonflikten der USA, dem immer wahrscheinlicheren Chaos-Brexit und der schwächelnden Weltwirtschaft hat sich seit dem Sommer vergangenen Jahres der perfekte Sturm zusammengebraut", schreibt Volkswirt Klaus Borger in einem Kommentar.
IMK: Rezessionsrisiko für deutsche Wirtschaft erneut gestiegen
Es wird aus Sicht des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) immer wahrscheinlicher, dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession schlittert. Der Konjunkturindikator des Instituts weist für den Zeitraum von August bis Ende Oktober ein Rezessionsrisiko von 43 Prozent auf, erklärte das IMK, das zur Hans-Böckler-Stiftung gehört. Damit ist das Risiko gegenüber Juli deutlich gestiegen, als der Wert noch bei 36,6 Prozent lag.
Merkel hält Konjunkturpaket derzeit nicht für nötig
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich trotz zunehmender Krisenstimmung in der deutschen Wirtschaft gegen ein Konjunkturpaket ausgesprochen. "Im Augenblick sehe ich für ein Konjunkturpaket keine Notwendigkeit", sagte Merkel am Dienstag bei einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) und der Ostsee-Zeitung in Stralsund. "Wir werden situationsgerecht agieren", kündigte die Kanzlerin an.
Arbeitgeber fordern mehr Flexibilität für Unternehmen
Die Arbeitgeber haben angesichts der schwächeren Wirtschaftslage stärkere Entlastungen von der Politik gefordert. "Statt neuer Umverteilungs- und Regulierungsspielereien muss die Politik klare Kante für mehr Flexibilität zeigen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Bankenverband: Mehr Verbrauchern droht Strafzins auf Erspartes
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) befürchtet, dass schon bald mehr Verbraucher Strafzinsen auf ihre Bankeinlagen zahlen müssen. Angesichts von Befürchtungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den sogenannten Einlagensatz im September von minus 0,40 auf minus 0,50 Prozent senken könnte, warnte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des BdB in einem Interview mit der Funke Mediengruppe: "Es könnte sein, dass viele Banken auf Dauer nicht mehr umhinkönnen, die zusätzlichen Belastungen auch in der Breite an Privatkunden weiterzugeben."
Italiens Senat lehnt Forderung nach Misstrauensvotum ab
Der italienische Senat hat die Forderung der rechtsradikalen Lega nach einem schnellen Misstrauensvotum abgelehnt. Eine Mehrheit aus Senatoren des ehemaligen Koalitionspartners Fünf-Sterne-Bewegung und der sozialdemokratischen Oppositionspartei PD stimmten gegen den Antrag von Lega-Chef Matteo Salvini, am Mittwoch über den Misstrauensantrag abzustimmen. Stattdessen soll Regierungschef Giuseppe Conte sich am 20. August vor dem Parlament zur politischen Krise äußern. Damit ist die Tür für eine mögliche Übergangsregierung geöffnet.
Frankreichs Arbeitslosenquote sinkt im zweiten Quartal
Die französische Arbeitslosenquote ist im zweiten Quartal 2019 weiter gesunken. Wie die Statistikbehörde Insee berichtete, ging die Quote gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent der Erwerbsbevölkerung in Frankreich (ohne das Überseedepartement Mayotte) zurück. Im ersten Quartal war sie um 0,1 Punkt gesunken. Sie liegt damit 0,6 Punkte unter dem Niveau des zweiten Quartals 2018 und auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2009.
Chinas Industrieproduktion wächst im Juli unerwartet schwach
Die Industrieproduktion in China ist im Juli erheblich schwächer gewachsen als erwartet. Die Industrieproduktion Chinas stieg im Juli um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und verlangsamte sich, nachdem im Juni noch ein Plus von 6,3 Prozent verzeichnet worden war, wie die nationale Statistikbehörde mitteilte. Volkswirte hatten für den Juli ein Wachstum von 5,9 Prozent geschätzt.
Nach heftigen Protesten auf Hongkonger Flughafen vorerst Ruhe eingekehrt
Nach zweitägigen Protesten und gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei haben sich die regierungskritischen Demonstranten vom Hongkonger Flughafen zurückgezogen. Am Mittwochmorgen hatten die meisten Demonstranten den Airport verlassen und viele Flüge konnten wie geplant starten, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Während der Proteste hatten Demonstranten Barrikaden errichtet und mehrere Menschen gewaltsam festgehalten, die Polizei setzte Pfefferspray und Knüppel ein. Hunderte Flüge mussten gestrichen werden.
China untersagt zwei US-Marineschiffen geplante Einfahrt in Hongkongs Hafen
China hat nach Angaben aus Washington zwei US-Marineschiffen die Einfahrt in den Hafen von Hongkong untersagt. Wie der Vize-Sprecher der US-Pazifikflotte, Nate Christensen, mitteilte, sollte das Docklandungsschiff "USS Green Bay" eigentlich kommenden Samstag einen Zwischenstopp in der chinesischen Sonderverwaltungszone einlegen, der Kreuzer "USS Lake Erie" sollte kommenden Monat in Hongkong einlaufen. Die chinesische Regierung habe die Einfahrt der beiden Schiffe aber untersagt.
Trump: China verlegt Truppen an Grenze zu Hongkong
US-Präsident Donald Trump hat eine gewaltfreie Lösung der Krise in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong angemahnt. Die US-Geheimdienste hätten ihn darüber informiert, "dass die chinesische Regierung Truppen an die Grenze zu Hongkong verlegt", erklärte Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Trump droht erneut mit Austritt aus der WTO
US-Präsident Donald Trump hat erneut mit einem Austritt der USA aus der Welthandelsorganisation (WTO) gedroht. "Wir werden gehen, wenn es sein muss", sagte Trump bei einer Rede in einer Chemiefabrik des Konzerns Shell im Bundesstaat Pennsylvania. "Sie haben uns jahrelang übers Ohr gehauen und das wird nicht erneut geschehen."
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Maschinenbauaufträge Kern Juni +13,9% (PROG: -1,5%) gg Vm
Japan/Maschinenbauaufträge Kern Juni +12,5% gg Vj
Malaysia Verbraucherpreise Juli +1,4% (PROG: +1,5%) gg Vorjahr
Malaysia Verbraucherpreise Juli +0,1% gg Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
August 14, 2019 03:00 ET (07:00 GMT)
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