BERLIN (Dow Jones)--Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet angesichts des schwierigen globalen Umfelds vorerst keine grundlegende Verbesserung für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Das machte das Ministerium in seinem jüngsten Monatsbericht deutlich, der kurz nach Bekanntgabe der jüngsten daten zum Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht wurde. Diese zeigen einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal gegenüber dem ersten.
"Der Ausblick bleibt vorerst gedämpft. Die Handelskonflikte haben sich zuletzt weiter verschärft und die Aussichten auf einen geordneten Brexit nicht verbessert", hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Ministeriums. "Vor diesem Hintergrund haben sich die Konjunkturindikatoren abgeschwächt."
Lichtblick bleibe aber angesichts des negativen Wachstumsbeitrags des Außenhandels, dass sich die Binnenkonjunktur "weiterhin intakt" zeige. "Beschäftigung und Löhne steigen und die Geld- und Fiskalpolitik liefern positive Impulse", so das Ministerium. "Die privaten Konsumausgaben sind daher eine noch wichtigere Stütze der binnenwirtschaftlichen Entwicklung."
Allerdings habe sich im zweiten Quartal auch hier ein etwas weniger dynamisches Wachstum gezeigt als im konsumstarken ersten Quartal.
Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands hatte sich im zweiten Quartal wie erwartet abgeschwächt. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,1 Prozent und lag um 0,4 (erstes Quartal revidiert: 0,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals, so das Statistische Bundesamt. Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,1 bzw Anstieg von 0,2 Prozent prognostiziert.
Inzwischen habe sich die schwächere Konjunktur auch am Arbeitsmarkt sichtbarer gemacht und die Arbeitslosigkeit werde leicht steigen, so das Ministerium. "Der Beschäftigungsaufbau erfolgt in kleineren Schritten, die Arbeitslosigkeit stagniert auf niedrigem Niveau", so der Monatsbericht. "Die Frühindikatoren lassen erwarten, dass sich der gemäßigte Beschäftigungsaufbau bei leicht steigender Arbeitslosigkeit fortsetzt."
(Mitarbeit: Hans Bentzien)
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August 14, 2019 04:12 ET (08:12 GMT)
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