BERLIN (Dow Jones)--Der Energieversorger RWE hat sich gegen Preissteigerungen für die Stromproduktion aus Kohle- und Kernkraftwerken für die nächsten Jahre bereits abgesichert und billigere Verschmutzungsrechte erworben. Mit sogenannten "Hedging"-Sicherungsgeschäften wappnet sich das Unternehmen gegen steigende Preise von CO2-Zertifikaten. Für die Jahre 2020 und 2021 habe RWE etwa bessere Brennstoff-Preise ausgenutzt, sagte Finanzchef Markus Krebber während einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Wir konnten davon sogar im Fall steigender Kohlendioxid-Preise profitieren", sagte Krebber.
Laut einer Präsentation des Unternehmens hat RWE mehr als 90 Prozent seiner Kernkraft- und Braunkohleproduktion vorzeitig für drei Jahre abgesichert. Für 2019 beläuft sich der Energie-Preis auf 29 Euro pro Megawattstunde, für 2020 auf 32 und für 2021 auf 41 Euro. Für das Jahr 2022 wurden mehr als 60 Prozent der Stromproduktion zum Preis von 47 Euro pro Megawattstunde gesichert. Dabei seien mögliche Maßnahmen oder die Empfehlungen der Kohlekommission, die die Bundesregierung umsetzen will, noch nicht berücksichtigt. An der europäischen Strombörse EEX betrug der Preis für einen Vertrag im Jahr 2020 am Mittwoch 48,90 Euro.
Für die Emissionszertifikate hat sich RWE nach eigenen Angaben durchschnittliche CO2-Preise von 5 Euro pro Tonne in den Jahren 2019 und 2020 sowie 10 Euro 2021 gesichert. Für 2022 beträgt der Hedging-Preis etwa 16 Euro. An der Strombörse lag der Preis für die Tonne CO2 am Mittwoch bei 26,85 Euro.
Krebber zufolge hat sich RWE sogar bis 2025 für steigende Kohlendioxid-Preise abgesichert. Details für weitere Jahre gab er aber nicht bekannt.
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August 14, 2019 08:45 ET (12:45 GMT)
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