DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Nationalen Tags der Befreiung geschlossen.
TAGESTHEMA
Cisco Systems hat im vierten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet. Allerdings gab das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende erste Quartal. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal sank um 42 Prozent auf 2,21 Milliarden US-Dollar. Auf bereinigter Basis verdiente der Konzern je Aktie 83 (Vorjahr: 70) Cent. Analysten hatten mit 81 Cent gerechnet. Der Umsatz legte um 4,6 Prozent auf 13,43 Milliarden Dollar zu. Hier hatten die Analysten 13,39 Milliarden prognostiziert. Im laufenden ersten Quartal erwartet Cisco einen bereinigten Gewinn je Aktie von 80 bis 82 Cent und einen im Vorjahresvergleich stagnierenden bis 2 Prozent höheren Umsatz. Der Analystenkonsens liegt derzeit bei 83 Cent Gewinn je Aktie und einem Umsatz von 13,39 Milliarden Dollar.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:45 CN/Alibaba Group Holding Ltd, Ergebnis 1Q, Hangzhou
13:00 US/Walmart Inc, Ergebnis 2Q, Bentonville
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Produktivität ex Agrar 2Q (1. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +1,7% gg Vq zuvor: +3,4% gg Vq Lohnstückkosten PROGNOSE: +2,0% gg Vq zuvor: -1,6% gg Vq 14:30 Philadelphia-Fed-Index August PROGNOSE: 8,0 zuvor: 21,8 14:30 Empire State Manufacturing Index August PROGNOSE: 0,5 zuvor: 4,3 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 214.000 zuvor: 209.000 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Juli Industrieproduktion PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,8% zuvor: 77,9% 16:00 Lagerbestände Juni PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.854,50 +0,49% Nikkei-225 20.388,91 -1,29% Hang-Seng-Index 25.322,88 +0,08% Kospi Feiertag Shanghai-Composite 2.794,16 -0,53% S&P/ASX 200 6.418,90 -2,68%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwächer - Die Aktienmärkte können sich den sehr schwachen internationalen Vorgaben zwar nicht entziehen, die Abschläge haben sich im Verlauf des Handels aber zumindest kräftig verringert. Potenziell ursächlich dafür könnte laut Marktbeobachtern sein, dass China den Banken des Landes im Rahmen regulärer Geldmarktgeschäfte Liquidität hat zukommen lassen. Übergeordnet bestimmen aber auch in Ostasien Sorgen um die Konjunktur das Geschehen und lasten auf der Stimmung. Nach ernüchternden Konjunkturdaten am Mittwoch zunächst aus China und dann aus Deutschland, wo das BIP im zweiten Quartal minimal schrumpfte, wurde in den USA am Anleihemarkt der Renditeunterschied zwischen zweijährigen und zehnjährigen Anleihen erstmals seit 2007 negativ. Die inverse Zinsstruktur dieser beiden Laufzeiten gilt als starkes Signal für eine potenziell bevorstehende Rezession. Stimmungsmäßig für leichte Unterstützung könnte sorgen, dass China erneut den Yuan einen Tick höher gefixt hat zum Dollar. Aktuell wertet der Offshore-Yuan darauf leicht auf. Tencent verlieren in Hongkong nach der Vorlage der Zweitquartalszahlen 2,9 Prozent. Umsatzseitig erreichte Tencent darin die Analystenprognosen nicht.
US-NACHBÖRSE
Cisco Systems sackten nach der Vorlage der Quartalszahlen um 7,7 Prozent ab (s.oben). Netapp legten um 3 Prozent zu. Der Datenspeicherexperte hatte einen über den Erwartungen liegenden Ausblick abgegeben und auch mit seinem bereinigten Quartalsgewinn die Schätzungen des Marktes übertroffen. Der Laborausstatter Agilent Technologies übertraf mit seinen Geschäftszahlen die Konsensprognosen und präzisierte zudem seinen Jahresausblick. Die Aktie legte um 8,3 Prozent zu. Ein Kursfeuerwerk erlebten Pivotal Software. Einer Mitteilung an die Börsenaufsicht zufolge verhandelt das mit Problemen kämpfende Softwareunternehmen mit der ehemaligen Mutter VMware über eine Übernahme. Demnach soll VMware 15 Dollar je Pivotal-Aktie bieten. Auf Nasdaq.com schossen Pivotal um fast 70 Prozent nach oben auf 14,08 Dollar. VMware gaben um 2,7 Prozent nach.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.479,42 -3,05 -800,49 9,23 S&P-500 2.840,60 -2,93 -85,72 13,31 Nasdaq-Comp. 7.773,94 -3,02 -242,42 17,16 Nasdaq-100 7.490,13 -3,08 -238,02 18,33 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 988 Mio 856 Mio Gewinner 493 2.135 Verlierer 2.516 826 unverändert 45 93
Sehr schwach - Der Euphorie des Vortages nach der Entspannung im US-chinesischen Handelsstreit folgte ein schwerer Kater, ausgelöst von Sorgen um die Konjunktur. Schwache chinesische Konjunkturdaten belegten, dass der Handelsstreit seine Spuren hinterlässt, und in Deutschland ist die Wirtschaft im zweiten Quartal geschrumpft. Die zeitweise inverse Zinsstrukturkurve zwei- zu zehnjähriger US-Anleihen befeuerte die Rezessionsängste noch. Das Dow-Schwergewicht Boeing litt weiter unter den enttäuschenden Absatzzahlen vom Vortag. Die Aktie gab 3,7 Prozent nach. Fusionspläne von Viacom und CBS kamen nicht gut an. Die beiden Konzerne hatten sich vor 20 Jahren schon einmal zusammengeschlossen, wurden 2006 aber wieder aufgeteilt. CBS fielen um 8,3, Viacom um 8,6 Prozent. Macy's stürzten um 13,2 Prozent ab. Die Zahlen der Kaufhauskette wurden als herbe Enttäuschung bezeichnet und zogen auch andere Textileinzelhändler nach unten. Kohl's fielen um 11 und Nordstrom um 10,7 Prozent. J.C. Penney verloren vor dem Quartalsausweis am Donnerstag 4,9 Prozent. Besser hielten sich Walmart mit einem Minus von nur 1,1 Prozent. Hier dürfte eine Analystenstudie vom Vortag erneut gestützt haben. Analyst Chuck Grom von Gordon Haskett glaubt, dass Walmart aufgrund seiner Größe die Folgen des Handelsstreits gut verkraften kann.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,58 -9,4 1,67 37,3 5 Jahre 1,50 -8,8 1,58 -42,9 10 Jahre 1,59 -11,5 1,70 -85,7 30 Jahre 2,03 -13,3 2,16 -104,0
Anleihen erfreuten sich als sicherer Hafen starker Nachfrage. Die Zweijahresrendite lag vorübergehend über der der zehnjährigen - erstmals seit 2007. Diese sogenannten "inverse" Zinsstruktur wird von Marktteilnehmerin als starkes Signal für eine heraufziehende Rezession gesehen. Quer über alle Laufzeiten sackten die Renditen ab. Dreißigjährige Papiere rentierten so tief wie nie zuvor.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:30 % YTD EUR/USD 1,1149 +0,1% 1,1142 1,1180 -2,7% EUR/JPY 118,05 +0,2% 117,83 118,89 -6,1% EUR/GBP 0,9248 +0,1% 0,9239 0,9272 +2,8% GBP/USD 1,2056 -0,0% 1,2062 1,2059 -5,4% USD/JPY 105,87 +0,1% 105,76 106,33 -3,5% USD/KRW 1215,16 -0,1% 1216,65 1214,04 +9,1% USD/CNY 7,0278 +0,0% 7,0244 7,0145 +2,2% USD/CNH 7,0380 -0,2% 7,0538 7,0349 +2,4% USD/HKD 7,8399 -0,1% 7,8452 7,8457 +0,1% AUD/USD 0,6780 +0,5% 0,6748 0,6775 -3,8% NZD/USD 0,6441 +0,1% 0,6435 0,6447 -4,1% Bitcoin BTC/USD 9.695,75 -4,7% 10.170,50 10.565,00 +160,7%
Der als Fluchtwährung beliebte Yen holte einen großen Teil seiner Vortagesverluste wieder auf. Im späten US-Handel stand der Dollar bei rund 106 Yen nach einem Hoch von knapp 107 am Dienstag. Auch der Euro kam zurück. Er notierte bei etwa 1,1140 Dollar, im Tageshoch waren es 1,1191.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,02 55,23 -0,4% -0,21 +15,0% Brent/ICE 59,15 59,48 -0,6% -0,33 +6,9%
Die Ölpreise litten unter den verschärften Konjunktursorgen, weil eine lahmende Wirtschaft weniger von dem Schmierstoff benötigt. Aktuelle Daten des US-Energieministeriums schienen das zu bestätigen. Sie zeigten eine überraschende Zunahme der US-Ölvorräte in der vergangenen Woche. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 3,3 Prozent auf 55,23 Dollar je Barrel, die global gehandelte Sorte Brent verlor 3 Prozent auf 59,48 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.521,22 1.516,50 +0,3% +4,72 +18,6% Silber (Spot) 17,32 17,22 +0,6% +0,10 +11,8% Platin (Spot) 846,19 844,50 +0,2% +1,69 +6,2% Kupfer-Future 2,60 2,59 +0,3% +0,01 -1,7%
Gold war angesichts des trüben Umfelds weiter gefragt. Niedrige Zinsen und politische wie wirtschaftliche Unsicherheiten lassen das Edelmetall glänzen. Die Feinunze verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 1.515 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
GELDPOLITIK CHINA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 15, 2019 01:52 ET (05:52 GMT)
Die chinesische Notenbank hat am Donnerstag insgesamt 430 Milliarden Yuan (ca. 55 Milliarden Euro) an Liquidität in das Bankensystem des Landes gepumpt. Sie will damit sicherstellen, dass die Banken angesichts der Konjunkturabschwächung ausreichend Mittel zur Verfügung haben. Nach der Rückzahlung fälliger Kredite werden Chinas Banken nach der Bereitstellung der neuen Fazilität 17 Milliarden Yuan an zusätzlicher Kapazität haben. Die Notenbank pumpte zudem 30 Milliarden Yuan über siebentägige Reverse-Repurchase-Geschäfte oder Reverse Repos in den Markt.
GELDPOLITIK USA
US-Präsident Donald Trump drischt einmal mehr auf die US-Notenbnak ein. Sie senke die Zinsen nicht stark genug, sagte er und verwies auf die sich am Mittwoch verschärfenden Sorgen an den Finanzmärkten über eine Verlangsamung des globalen Wachstums. Die Fed und nicht sein Handelskonflikt mit China sei für die jüngsten Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche verantwortlich. "Wir gewinnen, großartig, gegen China... Unser Problem ist die Fed", schrieb Trump auf Twitter. Er warf dem Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vor "ahnungslos" zu sein.
HONGKONG
US-Präsident Donald Trump hat angesichts der Hongkong-Krise ein persönliches Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping vorgeschlagen. Trump schrieb auf Twitter, Xi könne die Krise in Hongkong "schnell und human lösen", wenn er das wolle. Er fügte hinzu: "Persönliches Treffen?"
FORD
muss wegen eines Problems an der Gurtbefestigung mehr als 108.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen.
LENOVO
hat den Gewinn im ersten Geschäftsquartal mehr als verdoppelt und die Erwartungen übertroffen. Zudem ist Lenovo deutlich profitabler geworden. Lenovo nannte einen Nettogewinn von 162 (Vorjahr: 77) Millionen Dollar. Analysten hatten mit 147,1 Millionen gerechnet. Der Umsatz stieg um 5 Prozent auf 12,51 Milliarden Dollar. Die Bruttogewinnmarge verbesserte sich auf 16,4 Prozent von 13,7 Prozent im Vorjahresquartal.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos
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August 15, 2019 01:52 ET (05:52 GMT)
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