Polen will die von den USA geführte Militärmission zum Schutz des Schiffsverkehrs im Persischen Golf unterstützen. "Wir wissen, dass die Situation eine Reaktion erfordert", sagte Außenminister Jacek Czaputowicz in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Irgendeine Art polnischer Unterstützung für die amerikanischen und die britischen Anstrengungen ist möglich." Es wäre ein "positives Signal". Czaputowicz sagte allerdings nicht, welche Form von Unterstützung er anstrebt.
Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA hat die Sicherheitslage auf der wichtigen Handelsroute durch die Straße von Hormus im Persischen Golf dramatisch verschlechtert. Trotzdem hatte die Bundesregierung eine Anfrage der USA zur Teilnahme an ihrer Mission "Sentinel" (Wache) abschlägig beschieden. Der Grund: Sie will die US-Strategie des "maximalen Drucks" auf den Iran nicht unterstützen. Bundesaußenminister Heiko Maas wirbt nun für eine separate Beobachtermission der Europäischen Union.
Czaputowicz kritisierte die Vorbehalte vieler EU-Partner gegenüber den USA. "Wir glauben, die Europäische Union sollte sich amerikanischen Argumenten gegenüber offener zeigen", sagte er. "Wenn es eine Spaltung zwischen der Europäischen Union und den USA gibt, ist das nicht gut für Polen und Mitteleuropa. Also versuchen wir das transatlantische Bündnis zu erhalten und die Spaltung zu überbrücken." Es wäre sehr schlecht, wenn die USA ihr Interesse an Europa verlieren würden./mfi/DP/mis
AXC0024 2019-08-16/06:26