Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, James Bullard, sieht die US-Wirtschaft nach wie vor gut aufgestellt, auch wenn der Handelsstreit zwischen den USA und China die konjunkturellen Aussichten unsicherer werden lasse. Den Kursabsturz an den US-Aktienmärkten vom Mittwoch spielte er in einem Interview mit Fox Business Network herunter. Die Aktienkurse hätten wohl mehr unter der Unsicherheit im Handelsstreit gelitten als unter der Kaufzurückhaltung der amerikanischen Verbraucher. Außerdem sei der Markt in diesem Jahr schon gut gelaufen. Selbst wenn sonst nichts passiert wäre, sei ein Rücksetzer zu erwarten gewesen. Bullard ist derzeit stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der US-Notenbank. Bei der Zinssitzung der Fed im Juni sprach er sich gegen die Mehrheitsmeinung für eine Zinssenkung aus.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
10:00 DE/BayernLB, Ergebnis 1H
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Juli Baubeginne PROGNOSE: -1,0% gg Vm zuvor: -0,9% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +4,1% gg Vm zuvor: -6,1% gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan August (1. Umfrage) PROGNOSE: 97,0 zuvor: 98,4
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 11.483,50 0,64 S&P-500-Future 2.868,20 0,69 Nikkei-225 20.408,29 0,01 Schanghai-Composite 2.835,75 0,71 +/- Ticks Bund -Future 179,20% -46 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 11.412,67 -0,70 DAX-Future 11.410,00 -0,17 XDAX 11.417,16 -0,18 MDAX 24.384,44 -1,12 TecDAX 2.643,04 -1,99 EuroStoxx50 3.282,78 -0,18 Stoxx50 3.029,93 -0,18 Dow-Jones 25.579,39 0,39 S&P-500-Index 2.847,60 0,25 Nasdaq-Comp. 7.766,62 -0,09 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 179,66% +120
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Aktienmärkte werden zunächst im Plus erwartet. Die Richtung gibt die Erholung der Wall Street im späten Handel vor. Allerdings wird auch zum Wochenschluss mit einem volatilen Handel gerechnet. Die übergeordneten Themen stellen unverändert die angespannte Lage in Hongkong, der US-chinesische Handelsstreit, der bevorstehende Brexit und weitere Konflikte, die im Hintergrund köcheln. Diese Gemengelage könne die Erholung schnell wieder zum Erliegen bringen, warnen Händler. In den vergangenen Tagen war immer wieder zu beobachten, dass Schlagzeilen zu den genannten Themen zum Teil für heftige Bewegungen in die ein oder andere Richtung gesorgt hatten. Am Mittag könnte der Terminmarkt zudem für Volatilität am Kassamarkt sorgen, denn um 12:00 Uhr MESZ verfallen die Optionen auf den Euro-Stoxx-50 und eine Stunde später jene auf den DAX.
Rückblick: Knapp behauptet - Die Nervosität der Marktteilnehmer war an den Kursen abzulesen. Nach einem Start im Plus ging es beim DAX zwischenzeitlich um 250 Punkte nach unten. Dabei bewegten zunächst Nachrichten über die US-chinesischen Handelsbeziehungen oder zum Brexit die Kurse. Am Nachmittag minimierten die Aktien die Verluste, der Euro geriet leicht unter Druck. Den Auslöser lieferten die Aussagen von EZB-Ratsmitglied Olli Rehn: "Es ist wichtig, dass wir im September mit einem signifikanten und wirksamen Paket aufwarten", sagte Rehn. Bei Industrierohstoffen wurde eine möglicherweise bevorstehende Rezession eingepreist. Die Sektoren der Öl- wie auch der Minenwerte gehörten zu den größten Verlierern, sie gaben um 1,3 und 1,1 Prozent nach. Nach Zahlenausweis brachen Aegon um 7,7 Prozent ein. Vestas gerieten mit ihrem Ausblick unter Druck. Der Kurs verlor 4,5 Prozent. Nach einem starken ersten Halbjahr hob Carlsberg den Ausblick an. Für die Aktie ging es um 4,2 Prozent nach oben.
DAX/MDAX/TECDAX
Leichter - Defensive Titel wurden gekauft. So ging es für Beiersdorf, Vonovia oder auch Munich Re nach oben. Der Abverkauf bei den Zyklikern ging weiter, so notierten Continental und Lufthansa auf neuen Jahrestiefs. Bei der Deutschen Bank belasteten weiter Sorgen über die Kapitalausstattung, die Aktie schloss mit Minus 2,7 Prozent in der Nähe des Rekordtiefs. K+S legten nach Quartalsbericht um 1 Prozent zu. "Der Cashflow entwickelt sich gut", sagte ein Händler. Die Aktie von SGL Carbon brach um 30 Prozent ein. Das Unternehmen wurde beim Konzern-EBIT vorsichtiger, nachdem es in der vergangenen Woche die Prognose noch bestätigt hatte. Unter den Erwartungen lagen laut Marktteilnehmern die Halbjahresergebnisse von United Internet (minus 6,3 Prozent) und der Tochter 1&1 Drillisch (minus 12 Prozent). Nordex, die am Vortag nach Zahlenausweis gekauft worden waren, gaben nach Geschäftszahlen des Wettbewerbers Vestas nahezu alle Gewinne wieder ab und schlossen 11 Prozent im Minus.
XETRA-NACHBÖRSE
Deutsche Euroshop wurden 0,7 Prozent höher gestellt, nachdem das Immobilienunternehmen bei der Vorlage von Halbjahrszahlen seine Jahresprognosen bekräftigt hatte. Die Baumot-Aktie, die im regulären Geschäft schon über 18 Prozent gewonnen hatte, nachdem das BNOx-System des Unternehmens vom Kraftfahrtbundesamt die Betriebserlaubnis erhalten hatte, war auch am Abend noch etwas gesucht. Die Titel legten um 1,5 Prozent zu.
USA / WALL STREET
Kaum verändert - Nach dem Ausverkauf des Vortages haben sich die US-Börsen mehr oder weniger stabilisiert. Überraschend gute Konjunkturdaten unter anderem zum Einzelhandelsumsatz und der Produktivität vermochten die Stimmung nicht entscheidend aufzuhellen, zumal die Industrieproduktion unter den Erwartungen blieb. Dazu gab es im Handelsstreit widersprüchliche Signale von der chinesischen Seite. Bei den Einzelwerten standen immer noch Quartalszahlen im Blick: Cisco brachen um 8,6 Prozent ein, nachdem das Unternehmen mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen zwar übertroffen, gleichzeitig aber einen enttäuschenden Ausblick gegeben hatte. Walmart legten dagegen um 6,1 Prozent zu. Der Einzelhändler hatte im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und sich mit Blick auf das Geschäftsjahr zuversichtlicher gezeigt. Besser als gedacht ausgefallene Geschäftszahlen legten auch JC Penney (+2,1 Prozent) und Alibaba (+3) Prozent vor. General Electric brachen um gut 11 Prozent ein. Der renommierte Bilanzexperte Harry Markopolos warf dem Konzern vor, das Ausmaß seiner finanziellen Probleme zu verstecken und ungenaue oder sogar verfälschte Finanzberichte zu veröffentlichen.
Am Anleihemarkt ging die Rally weiter; die positiven Konjunkturdaten bremsten den Anstieg der Notierungen nur vorübergehend. Die Rendite dreißigjähriger US-Titel fiel erstmals unter 2,00 Prozent. Auch wenn die Rendite der zweijährigen Treasurys wieder unter der der zehnjährigen lag, ist eine Inversion und damit die Rückkehr des Rezessionsgespensts jederzeit denkbar.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0,00 Uhr Do, 17:23 EUR/USD 1,1103 -0,0% 1,1217 1,1104 EUR/JPY 117,84 -0,0% 120,87 117,84 EUR/CHF 1,0868 +0,2% 1,1025 1,0840 EUR/GBR 0,9181 -0,1% 0,8975 0,9160 USD/JPY 106,12 +0,0% 107,74 106,14 GBP/USD 1,2094 +0,1% 1,2500 1,2117 USD/CNY 7,0392 +0,1% 7,034 7,0339 Bitcoin BTC/USD 10.088,00 -2,29 10.327,25 10.038,25
Der Dollar rückte mit dem starken Satz an US-Wirtschaftsdaten etwas gegen den Euro vor. Auf der anderen Seite schwächte EZB-Ratsmitglied Olli Rehn die Gemeinschaftswährung mit der Forderung, die EZB sollte ihre Geldpolitik im September deutlich lockern. Der Euro fiel auf etwa 1,11 Dollar zurück. Im Tageshoch hatte er knapp unter 1,1160 Dollar notiert.
Der US-Dollar neigt am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft weiter zu Stärke, der ICE-Dollarindex klettert über sein jüngstes Zweiwochenhoch. Vor allem die überraschend positiv ausgefallenen Einzelhandelsumsätze stützten den Grennback, heißt es im Handel. Auch die Bullard-Aussagen sorgten für Rückenwind.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,19 54,47 +1,3% 0,72 +15,4% Brent/ICE 58,79 58,23 +1,0% 0,56 +6,3%
Der Ölmarkt stand abermals im Bann der Konjunktursorgen. Die Akteure bezweifelten, dass die Ankündigung der US-Regierung vom Dienstag, die Einfuhr von weiteren Strafzöllen auf bestimmte chinesische Güter bis Mitte Dezember zu verschieben, den befürchteten Nachfragerückgang verhindern könne, hieß es aus dem Handel. WTI fiel um 1,4 Prozent auf 54,47 Dollar je Fass, Brent verlor 2,1 Prozent auf 58,23 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.521,97 1.523,90 -0,1% -1,93 +18,7% Silber (Spot) 17,24 17,29 -0,3% -0,05 +11,2% Platin (Spot) 837,50 840,30 -0,3% -2,80 +5,2% Kupfer-Future 2,60 2,60 +0,2% +0,00 -1,7%
Mit den sinkenden Anleiherenditen und Marktzinsen verbuchte Gold verstärkten Zulauf. Niedrige Zinsen machen das zinslos gehaltene Edelmetall für Anleger attraktiver. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,3 Prozent auf 1.521 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
HONGKONG-KRISE
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August 16, 2019 01:48 ET (05:48 GMT)
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