BERLIN (Dow Jones)--Der RWE-Vorstandsvorsitzende Rolf Martin Schmitz hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Verzögerungen bei der Umsetzung des vereinbarten Kohlekompromisses vorgeworfen. "Es könnte deutlich schneller gehen", sagte Schmitz dem Nachrichtenmagazin Focus. "Schließlich hat die Kommission einen klaren Fahrplan vorgegeben." RWE hätte "die Sachfragen in sechs Wochen klären können", so Schmitz.
Der Konzern verhandelt mit dem Wirtschaftsministerium noch über die Bedingungen des Kohleausstiegs. Für das zweite Halbjahr sollen Ergebnisse vorliegen, hatte Schmitz noch am Mittwoch anlässlich der Vorstellung der Halbjahresbilanz erklärt.
Schmitz pocht auch auf eine Entschädigung. Den Beschluss zum Kohleausstieg "müssen wir als Unternehmen in einer demokratischen Gesellschaft akzeptieren", sagte der Essener Konzernchef dem Focus. "Wenn wir aber genehmigte Anlagen aus politischen Gründen deutlich früher schließen müssen als geplant, haben die Unternehmen und ihre Eigentümer, die Aktionäre, ein Recht auf Entschädigung." Konkret fordert RWE pro Gigawatt Leistung zwischen 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro.
Bei der Braunkohle kann der Verzicht nach Einschätzung des RWE-Chefs auch schneller gehen. Eine wichtige Rolle spiele dabei der Preis für die Kohle. "Entscheidend ist, was bis 2030 passiert und wie groß die bis dahin wegfallende Menge Kohlestrom ist, die wir ersetzen müssen", sagte Schmitz. "Offen ist ja auch, wie wirtschaftlich die Kohleverstromung dann noch ist."
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August 16, 2019 10:00 ET (14:00 GMT)
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