Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CHINA - Die Bundesregierung verdächtigt die Pekinger Regierung, im Rahmen ihrer Strategie "Made in China 2025" Industriespionage im großen Stil betreiben zu lassen. Hochtechnologieunternehmen und Weltmarktführer stünden häufig im Fokus von mutmaßlich chinesischer Cyberspionage, sagte ein Sprecher des Innenministeriums dem Handelsblatt. "Das Aufklärungsinteresse chinesischer Nachrichtendienste orientiert sich erkennbar bei der Beauftragung oder Durchführung von Cyberangriffen an nationalen und globalen Initiativen der chinesischen Regierung und dient so auch dem illegitimen Wissenstransfer zur Stärkung ausgewählter chinesischer Wirtschaftsbereiche", so der Vorwurf. (Handelsblatt S. 8)
BKA - Mit einem Katalog von Forderungen an die Politik will das Bundeskriminalamt (BKA) die Bekämpfung von politisch rechts motivierter Kriminalität in Deutschland "neu gestalten". Ein entsprechendes Papier, das an das Bundesinnenministerium übermittelt worden ist, enthält nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR vor allem Vorschläge, Aufgaben zentral beim BKA zu bündeln. Dafür sollten insgesamt 440 zusätzliche Ermittler eingestellt werden. Kernstück ist eine stärkere Verfolgung von Hasspostings im Internet. Demnach soll künftig das BKA zuständig sein, alle strafbaren Hasskommentare im Internet zu erfassen und die Urheber zu ermitteln. Dazu will das BKA auch Facebook und Twitter verpflichten, solche Postings nicht nur zu löschen, sondern stets an das BKA zu melden. (SZ S. 2)
FAMILIENUNTERNEHMEN - Das Image deutscher Familienunternehmen wird ihrer Leistung nicht gerecht. Obwohl sie gemeinsam mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes in Deutschland erwirtschaften, trauen die Deutschen ihnen keine wirtschaftlichen Topleistungen zu. Das zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Pricewaterhouse-Coopers (PwC). Demnach sind 61 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass Konzerne die beste wirtschaftliche Performance haben, während das nur jeder Zehnte von Familienunternehmen behauptet. Besonders im Hinblick auf die Marktmacht (73 versus drei Prozent) und die internationale Wettbewerbsfähigkeit (70 versus fünf Prozent) fallen Familienunternehmen weit hinter den Konzernen ab. Befragt wurden 1.000 Männer und Frauen nach ihrer Einstellung zu Familienunternehmen. Dabei verbergen sich hinter deutschen Familienunternehmen viele Weltmarktführer. Sie halten sich jedoch weitgehend von der Öffentlichkeit fern. (Handelsblatt S. 21)
HEIZUNGEN - Zu den jüngsten Vorschlägen der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer gehört auch eine Abwrackprämie für alte Ölheizungen. Norbert Schiedeck, Geschäftsführer des Heizungsbauers Vaillant, befürchtet, eine Abwrackprämie könne zu ungewollten Preisanstiegen und Engpässen führen. Sinnvoller als kurzfristige Sonderaktionen sei ein langfristiges Fördern umweltfreundlicher Heizsysteme. (FAZ S. 26)
STROM - Die deutschen Stromverbraucher werden in den nächsten zwei Jahren erneut höhere Subventionen an die Produzenten von Ökostrom zahlen müssen. Nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende in Berlin steigt die sogenannte EEG-Umlage bereits im kommenden Jahr auf einen Wert zwischen 6,5 und 6,7 Cent pro Kilowattstunde. Derzeit beträgt die Umlage 6,41 Cent. (Welt S. 10)
SPD - Der kommissarische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel hat das Verfahren der Sozialdemokraten für die Suche nach einer Parteiführung gegen Kritik verteidigt. "Viele, die meinten, unsere Kandidatensuche funktioniere nicht, müssen nun feststellen: Sie funktioniert doch", sagte Schäfer-Gümbel der Rheinischen Post. "Ich habe von vornherein gesagt, dass wir frühe und späte Kandidaturen sehen werden und dass es am Ende einen interessanten Wettbewerb um Positionen und Aufstellungen geben wird." Genau das treffe ein, betonte Schäfer-Gümbel. Es gebe ein offenes Rennen mit guten Kandidaten. "Wir werden auch eine sehr spannende inhaltliche Debatte über die neue Sozialdemokratie in den Regionalkonferenzen erleben." Zur möglichen Kandidatur von Finanzminister Olaf Scholz sagte Schäfer-Gümbel: "Olaf Scholz wird sich sicherlich zu gegebener Zeit erklären. Übrigens hat es eine Telefonkonferenz der Vorsitzenden mit Olaf Scholz, wie vom ,Spiegel' behauptet, nie gegeben." (Rheinische Post)
DROHNEN - Risiken durch Drohnen im Flugverkehr alarmieren die Bundesregierung. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat das Bundesverkehrsministerium die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen mit einem Aktionsplan zur Kontrolle und Abwehr von Drohnen beauftragt. Die Behörde, die den Flugverkehr in Deutschland kontrolliert, soll eine "systematische Drohnendetektion" an Flughäfen sicherstellen. "Aus Sicht des Verkehrsministeriums stellt der Betrieb von unbemannten Flugsystemen in Flugplatznähe ein erhebliches Risiko für die Sicherheit des Flugbetriebs dar", erklärt die DFS auf Anfrage. Ausschlaggebend sei "die steigende Zahl der Drohnensichtungen in unmittelbarer Umgebung von Flughäfen" und "jüngste Ereignisse, bei denen unbemannte Flugsysteme den Verkehr an Flugplätzen zeitweise sogar zum Erliegen gebracht haben", erklärte ein Sprecher. Die Zeit drängt offenbar. Der Plan soll bereits bis zum 30. September stehen. (SZ S. 5)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
August 19, 2019 00:28 ET (04:28 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.