Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Preisauftrieb in der Eurozone hat im Juli stärker nachgelassen als bislang gemeldet. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich nur noch um 1,0 (vorläufig: 1,1) Prozent. Das ist der schwächste Anstieg seit November 2016. Die Statistikbehörde Eurostat revidierte damit ihre erste Schätzung vom 31. Juli nach unten. Im Juni hatte die Inflationsrate 1,3 Prozent betragen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, ging ebenfalls zurück. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank von 1,1 auf 0,9 Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist sanken die Verbraucherpreise im Juli in der Gesamtrate um 0,5 Prozent, in der Kernrate betrug der Rückgang 0,6 Prozent.
Angesichts wachsender Konjunktursorgen erwarten Ökonomen im September von der EZB eine zusätzliche Lockerung der bereits sehr expansiven Geldpolitik. Gerechnet wird mit einer Senkung des bereits negativen Einlagensatzes. Auch eine Neuauflage der Anleihenkäufe gilt als denkbar.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/mgo
(END) Dow Jones Newswires
August 19, 2019 05:00 ET (09:00 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.