Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Inflationsrate im Euroraum sinkt auf 1,0 Prozent
Der Preisauftrieb in der Eurozone hat im Juli stärker nachgelassen als bislang gemeldet. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich nur noch um 1,0 (vorläufig: 1,1) Prozent. Das ist der schwächste Anstieg seit November 2016. Die Statistikbehörde Eurostat revidierte damit ihre erste Schätzung vom 31. Juli nach unten. Im Juni hatte die Inflationsrate 1,3 Prozent betragen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an.
EZB: Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss sinkt deutlich
Der saisonbereinigte Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums ist im Juni deutlich gesunken, wozu alle Unterbilanzen beitrugen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) sank der Überschuss auf 18 (Mai: 30) Milliarden Euro. In der Handelsbilanz ergab sich ein Plus von 25 (27) Milliarden Euro und in der Dienstleistungsbilanz ein Überschuss von 3 (6) Milliarden.
Bundesbank: Deutsches BIP könnte auch im 3Q leicht sinken
Die Bundesbank will nach dem Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal nicht ausschließen, dass das BIP im dritten Quartal erneut sinkt. In ihrem aktuellen Monatsbericht für August weist sie darauf hin, dass der Rückgang im zweiten Quartal zwar auch auf Sondereffekten beruht habe, dass es aber andererseits bisher keine Besserungsanzeichen in der Industrie gebe. Mit Blick auf das zweite Quartal geht die Bundesbank nicht davon aus, dass die Ausrüstungsinvestitionen einen positiven Wachstumsbeitrag geleitet haben.
Bundesbank: Pauschalreisen drücken deutsche HVPI-Teuerung bis Oktober
Die Deutsche Bundesbank erwartet, dass die Indexkomponente der Pauschalreisen die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene deutsche Inflationsrate bis Oktober dämpfen werden. In ihrem aktuellen Monatsbericht für August erklärt die Bundesbank das mit dem seit Jahresbeginn auf 2,7 (zuvor: 4,1) Prozent verringerten Gewicht der Pauschalreisen im HVPI, die den saisonal ausgeprägten Anstieg dieser Preise kleiner erscheinen lasse als den entsprechenden Rückgang im zweiten Halbjahr 2018.
Merkel empfängt Boris Johnson am Mittwoch in Berlin
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der neue britische Premierminister Boris Johnson treffen sich am Mittwoch erstmals persönlich. Die Kanzlerin werde den Tory-Chef um 18 Uhr mit militärischen Ehren im Bundeskanzleramt in Berlin empfangen, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer mit. In den Gesprächen soll es sowohl um den EU-Austritt Großbritanniens als auch um die zukünftigen deutsch-britischen Beziehungen gehen. Merkel und Johnson wollen noch vor dem persönlichen Treffen ein gemeinsames Pressestatement abgeben.
SPD will bei Halbzeitüberprüfung "Gesamtbewertung" der Koalition
Die SPD will für die mit der Union im Koalitionsvertrag vereinbarte Halbzeitüberprüfung nach den Worten ihres kommissarischen Vorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel eine "Gesamtbewertung" der Arbeit der großen Koalition vornehmen. Die Bestandsaufnahme werde die Projekte und Maßnahmen beinhalten, die nach dem Koalitionsvertrag bereits abgearbeitet worden seien, und diejenigen, die sich in der Bearbeitung befänden - aber auch Projekte, "die noch nicht umgesetzt sind", sagte Schäfer-Gümbel nach einer Sitzung des SPD-Präsidiums in Berlin.
Mützenich: Scholz' SPD-Kandidatur bereichert Diskussion
Der kommissarische SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sieht in der Kandidatur von Finanzminister Olaf Scholz für den Parteivorsitz ein positives Element, fordert aber mit Blick auf einen Fortbestand der großen Koalition das Setzen weiterer Themen, die über die bisherigen Verabredungen hinausgehen. "Ich glaube, es ist eine Diskussion, die dann vom Vizekanzler, von Herrn Scholz, bereichert wird auf den Regionalkonferenzen", sagte Mützenich im ARD-Morgenmagazin.
Auch Mattheis und Hirschel treten für SPD-Spitze an
Auch die SPD-Parteilinke Hilde Mattheis und Verdi-Chefökonom Dierk Hirschel bewerben sich um den SPD-Vorsitz. Das gab die Ulmer Bundestagsabgeordnete Mattheis über den Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. "Gemeinsam mit dem DL21 Vorstandsmitglied und Verdi Chefökonom Dierk Hirschel trete ich für den SPDVorsitz an", twitterte Mattheis. "Kämpft mit uns, für eine Sozialdemokratie die ihrem Namen alle Ehre macht!"
Bauverbände kritisieren Koalitionsbeschlüsse
Verbände der deutschen Bauwirtschaft haben die jüngsten Beschlüsse der großen Koalition zum Wohnungsbau überwiegend kritisiert. "Die Beschlüsse der Bundesregierung zum Mietrecht sind widersprüchlich und bieten keine Lösung für mehr bezahlbaren Wohnraum", erklärte der Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), Andreas Ibel. Bei den Mietern würden im Gegenteil falsche Hoffnungen geschürt. "Zudem wird das Vertrauen von Vermietern, Bauherren und Investoren in die Politik stark erschüttert", meinte Ibel.
Weiter erhebliche Beeinträchtigungen im Bahnverkehr nach heftigen Unwettern
Die schweren Unwetter am Sonntagabend haben auch am Montag noch zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr geführt. Auf der wichtigen Strecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim mussten die Züge nach einem Blitzeinschlag in ein Stellwerk weiterhin umgeleitet werden. Das sorgte für Verspätungen im Bahnverkehr. Die Bahn rechnete nach Angaben einer Sprecherin erst am Montagnachmittag mit einer Entspannung in diesem Bereich.
Staatsmedien: Peking will Shenzhen zu "besserem Ort" als Hongkong machen
Nach den erneuten prodemokratischen Massenprotesten in Hongkong hat Peking Pläne veröffentlicht, wonach die südchinesische Metropole Shenzhen das benachbarte Hongkong bald als internationales Finanzzentrum ablösen soll. Staatsmedien berichteten über ein Richtlinienpapier der chinesischen Regierung, wonach Peking Shenzhen zu einem "besseren Ort" als Hongkong machen will. Auch eine engere Vernetzung Shenzhens mit den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau ist demnach vorgesehen.
DJG/DJN/AFP/apo
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August 19, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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