Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KLIMASCHUTZ - Um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen, sind verschiedenen Studien zufolge Investitionen in Billionen-Höhe erforderlich. Die Politik hat großen Einfluss darauf, wo und wann diese Investitionen erfolgen. Am 20. September will das Klimakabinett grundsätzliche Entscheidungen treffen. Die Wirtschaft warnt nun vor Fehlsteuerungen: "Klimaschutz ist nur durch Investitionen und Innovationen leistbar und braucht keine Verzichtskultur", sagt Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer. In einem 16 Seiten umfassenden Papier legt der BDI erstmals dar, wie die CO2-Bepreisung nach Überzeugung des Verbandes künftig ausgestaltet sein muss. Das Papier ist das Ergebnis eines umfassenden Abstimmungsprozesses unter allen BDI-Mitgliedsverbänden, deren Positionen in der Klima- und Energiepolitik zum Teil noch weit auseinanderliegen. Der BDI lehnt es zum Beispiel ab, die Sektoren Verkehr und Gebäude kurzfristig in den europäischen Emissionshandel einzubeziehen. (Handelsblatt S. 4)
AUTOMOBILBRANCHE - Die Zahl der amtlich verordneten Autorückrufe ist in diesem Jahr weiter gestiegen. In Deutschland und in den USA, zwei der weltweit wichtigsten Absatzmärkte, hat es in den ersten sechs Monaten deutlich mehr Rückrufe gegeben. Von dieser Entwicklung sind auch deutsche Premiummarken wie BMW und Mercedes betroffen. "Alles bleibt auf einem hohen Niveau", fasst Stefan Bratzel, Professor am Center of Automotive Management (CAM), die Lage zusammen. "Und die Deutschen sind voll mit dabei." In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden in der Bundesrepublik gut 1,6 Millionen Pkws in die Werkstätten gerufen, im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von rund 38 Prozent. Das geht aus einer Analyse der Münchener Gesellschaft für Prozessautomation (Gepa mbh) hervor. BMW führt die aktuelle Liste mit 550.000 Fahrzeugen an. Bereits im vergangenen Jahr hatte es bei den Rückrufen ein neues Allzeithoch gegeben. Auslöser ist vor allem die zunehmende technische Komplexität moderner Autos. (Handelsblatt S. 16)
MOBILITÄT - Bundestagsabgeordnete der Grünen um Vizefraktionschef Oliver Krischer und den Vorsitzenden des Verkehrsausschusses Cem Özdemir fordern, bei der Verkehrswende nicht allein an die überlasteten Städte in Deutschland zu denken. "Während in den Städten neue Mobilitätsdienste entstehen und das Angebot bei Bussen und Bahnen ausgebaut wird, wird der öffentliche Nahverkehr auf dem Land immer weiter ausgedünnt, sodass viele Menschen abhängig vom eigenen Auto sind", heißt es in einem gemeinsamen Konzept für eine Verkehrswende auf dem Land, das dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. "Wer kein Auto fahren will oder sich kein Auto leisten kann, steht vor großen Problemen." (RND)
CUM EX - Der erste Strafprozess in der Cum-Ex-Steueraffäre wird noch einmal komplexer. An diesem Montag hat das Landgericht Bonn entschieden, neben den beiden angeklagten Briten fünf Gesellschaften als Nebenbeteiligte in das Verfahren mit einzubeziehen. Nach SZ-Informationen handelt es sich dabei um die Holdinggesellschaft und eine Fondstochter der Hamburger Privatbankgruppe M.M. Warburg, eine Tochterfirma der US-Bank BNY Mellon, eine Zweiggesellschaft des französischen Instituts Societe Generale sowie die Hamburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest. Es werden dann zwar keine Bank- oder Fondsmanager auf der Anklagebank sitzen, aber die betroffenen Firmen dürften von Anwälten vertreten am Verfahren teilnehmen. (SZ S. 17)
WAHLTREND - Im aktuellen INSA-Meinungstrend für Bild gewinnen SPD (13 Prozent) und Bündnis90/Die Grünen (24,5 Prozent) jeweils einen Punkt hinzu. CDU/CSU (26,5 Prozent) verlieren einen Punkt. AfD (14,5 Prozent), FDP (9 Prozent) und Linke (8 Prozent) halten ihre Werte aus der Vorwoche. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 4,5 Prozent. ine mögliche schwarz-grüne Koalition aus CDU/CSU und Bündnis90/Die Grünen erreicht demnach weiter 51 Prozent. Sowohl Grün-Rot-Rot mit zusammen 45,5 Prozent als auch eine Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP mit zusammen 48,5 Prozent verfehlen hingegen eine parlamentarische Mehrheit. (Bild-Zeitung)
SPD-VORSITZ - In der SPD gibt es einen weiteren Kandidaten im Rennen um die Parteispitze: Karl-Heinz Brunner, Bundestagsabgeordneter aus Illertissen im Landkreis Neu-Ulm (Bayern), wirft nach Informationen der Augsburger Allgemeinen seinen Hut in den Ring. Er wolle sicherstellen, dass im Auswahlprozess "die ganze Vielfalt der Partei widergespiegelt wird", sagte der 66-Jährige der Zeitung. (Augsburger Allgemeine)
LANDWIRTSCHAFT - Die deutschen Landwirte verlangen in diesem Jahr trotz geringerer Ernteerträge keine staatlichen Hilfen. "Eindeutig nein - wir fordern keine finanzielle Hilfe vom Staat", sagte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Stattdessen fordert der Bauernverband die Einführung einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage, um in guten Jahren Reserven für schlechte Jahre bilden zu können. (Funke Mediengruppe)
REZESSION - BASF-Chef Martin Brudermüller löst mit seiner Forderung nach einer neuen Agenda 2010 eine Debatte aus. Die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel sprach sich für eine langfristige Agenda für Klimaschutz und gegen Fachkräftemangel sowie Infrastrukturdefizite aus. Clemens Fuest vom Ifo-Institut sagte, anders als bei der Agenda 2010 der Regierung von Ex-Kanzler Gerhard Schröder gehe es heute um die Digitalisierung. (SZ S. 15)
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August 20, 2019 00:30 ET (04:30 GMT)
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