Vor seiner Reise nach Moskau hat Außenminister Heiko Maas Russland zu einer konstruktiven Haltung bei den Bemühungen um Frieden in der Ost-Ukraine aufgerufen. "Es gibt in Sachen Waffenstillstand, Truppenentflechtung und bei der Umsetzung der Minsker Abkommen endlich wieder Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels", sagte der SPD-Politiker vor seinem Abflug am Mittwoch. "Jetzt müssen alle Seiten Dialog- und Handlungsbereitschaft zeigen, sonst werden weiterhin Menschen in diesem Konflikt sterben."
Im Osten bekämpfen sich seit 2014 prorussische Separatisten und ukrainische Regierungstruppen. Deutschland und Frankreich versuchen seit fünf Jahren im sogenannten Normandie-Format zwischen der Ukraine und Russland zu vermitteln. Seit dem Amtsantritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Ende Mai gibt es wieder Hoffnung auf Bewegung in dem festgefahrenen Konflikt. Selenskyj dringt auf ein baldiges Normandie-Gipfeltreffen.
Maas will in Moskau am Abend seinen Amtskollegen Sergej Lawrow treffen. "Wir haben derzeit mit Russland auf vielen Feldern grundlegend unterschiedliche Auffassungen", räumte er ein. "Darüber müssen wir reden, weil wir nur unter Einbindung Moskaus bei wichtigen internationalen Themen Ergebnisse erzielen werden. Dazu braucht es das direkte Gespräch und das offene Wort." Als weitere Gesprächsthemen mit Lawrow neben der Ukraine nannte er die Lage in Syrien, die Sicherheit am Persischen Golf und die Zukunft der internationalen Rüstungskontrolle./mfi/DP/zb
AXC0045 2019-08-21/06:06