Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch bis
zum Mittag schwach tendiert. Der richtungsweisende Terminkontrakt
Euro-Bund-Future
Für Beachtung sorgte am Markt, dass der Bund mit der Versteigerung einer dreißigjährigen Anleihe erstmals Geld verdiente. Eine Auktion erbrachte eine durchschnittliche Rendite von minus 0,11 Prozent. Eine negative Rendite entspricht einem Einnahmeüberschuss zum Laufzeitende. Im freien Handel rentieren Bundeswertpapiere inzwischen über alle Laufzeiten hinweg negativ. Dies ist eine einmalige Situation. Grund ist die extrem hohe Nachfrage nach sichereren Wertpapieren, unter anderem wegen der hohen Konjunkturskepsis.
In Italien stiegen die Anleihekurse im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern leicht an. Am Dienstag hatte Premierminister Giuseppe Conte seinen Rücktritt eingereicht und die populistische Regierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung für beendet erklärt. Jetzt ist es an Staatspräsident Sergio Mattarella zu entscheiden, ob eine Übergangsregierung installiert wird oder Neuwahlen folgen.
Am Abend rückt an den Märkten die Geldpolitik in den Mittelpunkt. Die amerikanische Notenbank Fed veröffentlicht ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Die Fed hatte Ende Juli ihren Leitzins erstmals seit einer Dekade gesenkt und damit auf die schwächere Weltwirtschaft und den Handelsstreit zwischen den USA und China reagiert. Von der Mitschrift erhoffen sich Anleger und Analysten Hinweise darauf, ob die Notenbank nachlegt und ihre Zinsen weiter verringert.
Die Veröffentlichung stellt quasi das Vorspiel zur Fachkonferenz der US-Notenbank in Jackson Hole dar, die von Donnerstag bis Samstag stattfindet. Am Freitag wird Fed-Chef Jerome Powell die Eröffnungsrede halten, von der ebenfalls Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Zentralbank erwartet werden./bgf/jkr/jha/
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