Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
VDMA: Deutsche Maschinenexporte leiden unter Handelskonflikten
Die globalen Handelskonflikte und die Konjunkturschwäche belasten das Exportgeschäft der Maschinenbauer aus Deutschland. "Die Unsicherheit, die insbesondere durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China ausgelöst wird, sowie die fehlende Aussicht auf eine Einigung im Brexit-Streit schaden unserer exportorientieren Branche", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. "Wir beobachten eine sinkende Investitionstätigkeit in China und Großbritannien, vor allem bei Maschinen und Anlagen. Und auch das Expansionstempo in den USA lässt weiter nach", analysierte Wiechers.
Deutsche Bank: Hinweise auf Handelsstreit in FOMC-Minutes interessant
Die Deutsche Bank wirft die Frage auf, ob der Offenmarktausschusses FOMC seine geldpolitischen Entscheidungen am 31. Juli in Kenntnis der am nächsten Tag offenkundig werdenden Eskalation des Handelsstreits USA-China getroffen hat oder nicht. "Wenn die Minutes darauf hindeuten, dass die Lagebeurteilung der FOMC-Mitglieder auf der Erwartung eines Wiederaufflackerns des Handelsstreits beruhten, wie der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, in der vergangenen Woche andeutete, dann wäre das hawkish", heißt es im Morgenkommentar der Deutschen Bank. Das würde nämlich bedeuten, dass die FOMC-Mitglieder der Meinung waren, dass es keine weitere Lockerung brauche.
DBRS: Hohe Target2-Salden Ausdruck von Euro-Instabilität
Die hohen Salden im Rahmen des Großbetragszahlungssystems Target2 sind nach Einschätzung der Ratingagentur DBRS Ausdruck dafür, dass der Euro noch nicht den letzten Beweis seiner Stabilität geliefert hat. In einer aktuellen Veröffentlichung zu Deutschland schreibt Analyst Gordon Kerr: "Die Target2-Salden spiegeln die Wechselwirkung der Präferenzen des Privatsektors und des Wunsches der Europäischen Zentralbank, den Euro stabil zu halten, während Geld von Land zu Land fließt. Wenn diese Salden eines Tages auf ein normaleres Niveau gesunken sind, wird DBRS wissen, dass der Euro seine Stabilität unter Beweis gestellt hat."
EZB teilt bei Dollar-Tender 45,7 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 45,7 Millionen US-Dollar an zwei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten zwei Banken eine Summe von 43 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 2,63 (zuvor: 2,64) Prozent.
Kabinett bringt weitgehende Abschaffung des Soli auf den Weg
Die Bundesregierung hat die Abschaffung des Solidaritätszuschlages für den Großteil der Bevölkerung auf den parlamentarischen Weg gebracht. Wie das Finanzministerium mitteilte, beschloss das Kabinett einen entsprechenden Gesetzentwurf von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), nach dem der Soli von derzeit 5,5 Prozent ab 2021 für 90 Prozent der Steuerzahler wegfallen soll. Für weitere rund 6,5 Prozent soll er zumindest in Teilen entfallen.
Scholz: Niemand sollte Änderung des Brexit-Vertrags erwarten
Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist gegen eine Neuverhandlung des zwischen Großbritannien und der Europäischen Kommission ausgehandelten Austrittsauskommens. Das sagte der SPD-Politiker und Vizekanzler am Mittwoch wenige Stunden vor dem Antrittsbesuch des britischen Premierministers Boris Johnson in Berlin.
BDI: Aufschnüren des Brexit-Abkommens wäre unverantwortlich
Kurz vor dem Antrittsbesuch des britischen Premierministers Boris Johnson in Berlin bekommt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihre unnachgiebige Haltung bei der Frage des Notmechanismus für Nordirland Rückendeckung von der deutschen Industrie. Für den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ist die Forderung des britischen Premierministers, das Austrittsabkommen nochmal aufzuschnüren, "unverantwortlich".
DIW: Wahlergebnisse spiegeln ungleiche Lebensverhältnisse wider
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat einen Zusammenhang zwischen ungleichen Lebensverhältnissen und Wahlergebnissen entdeckt. Daher müsse die Politik dringend in strukturschwache Regionen eine langfristige Investitionsstrategie in Angriff nehmen, so die Verfasser einer Studie zum Europawahlergebnis. Im Wahlergebnis sehen die Autoren der Studie ein Signal eines Vertrauensverlusts in die Politik der beiden Regierungsparteien.
Scheuer lehnt zusätzliche CO2-Steuer für Luftverkehr ab
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat eine weitere Besteuerung von Flugreisen aus Klimaschutzzwecken abgelehnt und setzt stattdessen auf die bestehende Luftverkehrssteuer. "Unser Ministerium will fördern statt verbieten, saubere und synthetische Kraftstoffe billiger machen", erklärte er anlässlich der ersten Nationalen Luftfahrtkonferenz in Leipzig.
Etwa jeder vierte Mensch in Deutschland hat einen "Migrationshintergrund"
Rund jeder vierte Mensch in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) unter Berufung auf Daten des sogenannten Mikrozensus von 2018 mit. Das waren demnach etwa 20,8 Millionen Menschen. Ein Migrationshintergrund liegt nach amtlicher Definition vor, wenn ein Mensch oder seine Mutter oder sein Vater bei Geburt nicht deutscher Staatsbürger war.
Arbeitsmarktexperte erwartet trotz Wirtschaftsabschwung neue Jobs
Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs entstehen in Deutschland neue Arbeitsplätze. Auf dieses ungewöhnliche Phänomen hat der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber in einem Gespräch mit der Wochenzeitung Die Zeit hingewiesen. "Der Arbeitsmarkt hat sich von der Konjunktur abgekoppelt", so Weber, der als leitender Forscher am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg arbeitet.
Italiens Staatspräsident sucht Ausweg aus politischer Krise
In der politischen Krise in Italien richten sich alle Augen auf Staatspräsident Sergio Mattarella: Nach dem Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte beginnt der Präsident am Mittwochnachmittag seine Gespräche mit Vertretern aller Parteien, um nach einer neuen Mehrheit im Parlament zu suchen. Letztlich geht es darum, die vom rechtsradikalen Lega-Chef Matteo Salvini gewünschten Neuwahlen im Herbst zu vermeiden.
China bestätigt Festnahme von Mitarbeiter des britischen Konsulats in Hongkong
China hat Berichte über die Festnahme eines Mitarbeiters des britischen Konsulats in Hongkong bestätigt. Der Mann sei von der Polizei in der südchinesischen Metropole Shenzhen in Gewahrsam genommen worden, sagte Außenamtssprecher Geng Shuang in Peking. Wegen eines Verstoßes gegen ein Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit sei er mit einer 15-tätigen Verwaltungshaft belegt worden.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Juli -1,3 Mrd GBP (Vj: -3,5 Mrd GBP)
GB/Nettomittelbedarf öffentl. Hand (PSNCR) Juli -14,8 Mrd GBP (Vj: -17,6 Mrd GBP)
US/MBA Market Index Woche per 16. Aug -0,9% auf 614,6 (Vorwoche: 620,4)
US/MBA Purchase Index Woche per 16. Aug -3,5% auf 243,8 (Vorwoche: 252,6)
US/MBA Refinance Index Woche per 16. Aug +0,4% auf 2.754,7 (Vorwoche: 2.724,9)
DJG/DJN/AFP/apo
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August 21, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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