Die Bundesregierung steht dem Vorstoß von US-Präsident Donald Trump, Russland wieder in den Kreis der führenden Industrienationen aufzunehmen, äußerst zurückhaltend gegenüber. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch in Berlin, die G7 hätten 2014 gemeinsam beschlossen, Russland aus dem Kreis auszuschließen, wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und der Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine. Diese Situation bestehe weiter. Wenn es Anzeichen einer Änderung dieser Haltung Moskaus gebe, könne darüber geredet werden. Sollte Trump das Thema beim G7-Gipfel am Wochenende im französischen Biarritz auf die Tagesordnung heben wollen, werde darüber entsprechend zu reden sein, sagte Seibert.
Wenige Tage vor dem G7-Gipfel hatte sich Trump erneut für eine Wiederaufnahme Russlands in die Gruppe führender Industrienationen ausgesprochen. Er sei der Meinung, dass es angemessener wäre, wenn Russland Teil der Gruppe sei. Wenn jemand diesen Vorschlag machen würde, würde er dies unterstützen.
Russland hatte sich 2014 die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt. Daraufhin lehnten Deutschland, die USA und die anderen Mitglieder der Runde die Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zum G8-Gipfel in die russische Stadt Sotschi ab. Russland tat daraufhin den Gipfel als unwichtig ab. Seitdem tagen Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada, die USA und Japan als G7-Gruppe ohne Russland./rm/hma/DP/fba
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