US-Präsident Donald Trump plant beim anstehenden G7-Gipfel in Frankreich diverse bilaterale Gespräche - unter anderem mit Kanzlerin Angela Merkel. Neben dem Treffen mit Merkel wolle sich Trump auch mit dem Gastgeber, Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, und dem britischen Regierungschef Boris Johnson zusammensetzen, hieß es am Donnerstag aus US-Regierungskreisen. Außerdem seien bilaterale Treffen vorgesehen mit Japans Regierungschef Shinzo Abe, Kanadas Premierminister Justin Trudeau und dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi, der als Gast an dem Gipfel teilnehmen wird.
Die Regierungschefs der sieben großen Industrienationen - Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, USA, Kanada und Japan - treffen sich von Samstag bis Montag im südwestfranzösischen Badeort Biarritz.
Bei dem Treffen mit Merkel soll es nach den Angaben aus der US-Regierung unter anderem um die Streitthemen Nordstream 2 und Rüstungsausgaben gehen. Die USA kritisieren seit langem scharf das deutsch-russische Gas-Pipeline-Projekt Nordstream 2 und beklagen sich auch über ihrer Ansicht nach zu geringe Verteidigungsausgaben der Bundesrepublik. Trump kämpft außerdem gegen den großen Handelsüberschuss Deutschlands gegenüber den USA an. Handelsfragen sollen bei dem Gespräch mit Merkel ebenfalls zur Sprache kommen.
Bei der Unterredung mit Macron will der US-Präsident laut Regierungskreisen unter anderem über die französische Digitalsteuer reden, die die Amerikaner mit großem Argwohn betrachten. Washington hält die französische Abgabe für diskriminierend gegenüber multinationalen Firmen mit Sitz in den USA.
Mit Johnson wird Trump in Biarritz zum ersten Mal seit dessen Amtsantritt als britischer Premier persönlich aufeinandertreffen. Die beiden hatten in den vergangenen Wochen allerdings bereits mehrfach - und auffallend oft - miteinander telefoniert. Vorrangiges Thema werde hier der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU sein, hieß es.
Mit Modi will Trump den Angaben nach unter anderem über den Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan sprechen. Der US-Präsident hatte sich hier zuvor als Vermittler angeboten, was Indien ablehnte. Aus der US-Regierung hieß es erneut, Trump stehe bereit, beim Abbau von Spannungen zwischen beiden Seiten zu helfen./jac/DP/he
AXC0303 2019-08-22/21:46