
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
THYSSENKRUPP - Der Industriekonzern Thyssenkrupp plant einen radikalen Umbau. Im Mittelpunkt der Überlegungen steht die Stärkung des Stahlgeschäfts, dazu bereitet das Unternehmen verschiedene Akquisitionen vor, erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. Danach führt Thyssenkrupp bereits konkrete Gespräche mit dem Stahlhändler Klöckner & Co., der im vergangenen Jahr mit 8.500 Beschäftigten einen Umsatz von 6,8 Milliarden Euro erwirtschaftet hatte. In einer gemeinsamen Projektgruppe prüfen Vertreter beider Konzerne die Möglichkeiten eines Zusammenschlusses. "Das Vorhaben ist sehr konkret und hat gute Chancen, umgesetzt zu werden", heißt es im Umfeld der Verhandlungen. Die Firmen lehnten einen Kommentar auf Nachfrage ab. Zudem ist Salzgitter auf dem Radar des Thyssen-Managements. Nachdem sich Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann kürzlich offen für sinnvolle Fusionen gezeigt hatte, könnte Thyssenkrupp einen neuen Anlauf für einen Zusammenschluss mit dem Wettbewerber nehmen. (Handelsblatt S. 6)
COMMERZBANK - Bei der Commerzbank bahnt sich ein weiterer Stellenabbau an. Wie aus Kreisen des Instituts zu hören war, ist mit dem Abbau von 1.800 bis 2.500 Stellen zu rechnen. Zwar würden die finalen Entscheidungen erst auf dem Strategiedialog von Vorstand und Aufsichtsrat Ende September fallen. In der laufenden Diskussion zeichne sich jedoch ab, dass die von Investoren geforderten Einsparungen vor allem die Zentrale betreffen würden. Konkret betroffen sein dürften neben dem Back Office eingestellter Aktivitäten wie dem Investmentbanking und der Schiffsfinanzierung vor allem Stabsstellen in den Bereichen Compliance und Personal. Letztere war mit der Umsetzung des weitgehend abgeschlossenen Abbaus von 9.600 Stellen bis zuletzt gut ausgelastet gewesen. Für die Betreuung der verbliebenen Beschäftigten sei der Bereich überdimensioniert. Auch eine Straffung des Filialnetzes von derzeit 1.000 auf 800 bis 850 Filialen sei denkbar. Ein groß angelegter Rückzug aus der Fläche sei wegen der daraus resultierenden Ertragserosion unwahrscheinlich. Die Bank äußerte sich dazu nicht. (Börsen-Zeitung S. 3)
VOLKSWAGEN - Hiltrud Werner, Rechtsvorstand von Volkswagen, sieht im Automobilkonzern deutliche Fortschritte seit Bekanntwerden des Dieselskandals. Der überwiegende Teil der Hinweise auf mögliche Fehlverhalten werde nicht mehr anonym abgegeben, sagte die Managerin zur vorläufigen Bilanz des neuen Whistleblower-Systems. Noch gebe es bei Volkswagen aber viel zu tun. (Handelsblatt S. 16)
AUDI - Nach der Ankündigung von VW, Weltmarkführer für Elektroautos werden zu wollen, hält der Automobil-Branchenexperte Stefan Bratzel auch für die Konzerntochter Audi einen Kurswechsel für notwendig. "Die Strategie einer Fokussierung auf reine Elektrofahrzeuge ist richtig", betonte der Direktor des Center of Automotive Management (CAM) aus Bergisch Gladbach der Augsburger Allgemeine. "Die Keimzelle des Dieselskandals lag wohl bei Audi, entsprechend braucht es besonders auch für Audi einen unternehmenskulturellen Neuanfang", fügte er hinzu. (Augsburger Allgemeine)
TESLA - Das Land Niedersachsen könnte einer der Profiteure des Expansionsstrebens von Tesla-Chef Elon Musk werden. Nach Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums interessiert sich der Pionier für Elektromobilität für eine Fertigung im Norden der Republik. Die Landesregierung stehe seit Längerem in Kontakt mit Tesla. Auf der Grundlage des Anforderungsprofils des Unternehmens habe man nun potenzielle Standorte in Niedersachsen präsentiert. Details will das Ministerium auf Anfrage nicht nennen. Man habe "weitgehende Vertraulichkeit" vereinbart. (Handelsblatt S. 19)
ADYEN - Der Chef des Zahlungsdienstleisters Adyen, Pieter van der Does, will den Zahlungsdienstleister ohne Zukäufe auf Wachstum trimmen und sich unabhängiger von Großkunden wie Facebook machen. Der niederländische Zahlungsdienstleister gilt als eines der erfolgreichsten Start-ups Europas und seit seinem Aktiendebüt vor gut einem Jahr auch als Börsenstar. (Handelsblatt S. 24)
JP MORGAN - JP Morgan expandiert in die Bundesrepublik. "Dieser Vorstoß ist langfristig angelegt", betont Bernhard Brinker, Head of Corporate Client Banking & Specialized Industries (CCBSI) Germany, im Interview der Börsen-Zeitung, und Andrew Kresse, Head of CCBSI International Banking, ergänzt: "Wir bauen das Geschäft für die nächsten 50 Jahre auf und darüber hinaus." Als Zielgruppe nennt Brinker Unternehmen, die "wirklich international arbeiten, seit Jahrzehnten stabil sind oder ziemlich schnell wachsen und in der einen oder anderen Weise Zugang zu den Kapitalmärkten benötigen". Insgesamt fließt in die Expansion des Mid-Cap-Commercial-Geschäfts außerhalb der USA und Kanadas Kresse zufolge ein zweistelliger Millionenbetrag. (Börsen-Zeitung S. 5)
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August 23, 2019 00:10 ET (04:10 GMT)
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