Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der US-Softwarehersteller Salesforce.com hat mit seinem zweiten Geschäftsquartal positiv überrascht. Der SAP-Wettbewerber hat zudem nicht nur mehr umgesetzt und verdient als erwartet, sondern auch seinen Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Zudem stellte die Gesellschaft für das laufende Quartal einen höheren Umsatz als am Markt geschätzt wurde in Aussicht.
Im zweiten Geschäftsquartal legte der Umsatz um 22 Prozent auf 4 Milliarden US-Dollar zu und übertraf damit die Markterwartungen. Der Gewinn fiel hingegen unter dem Strich um 70 Prozent auf 91 Millionen Dollar, wegen der Beilegung von Rechtsstreitigkeiten. Die Gesellschaft hatte selbst einen Verlust erwartet. Bereinigt um Sonderposten wies der Konzern für sein abgelaufenes Quartal ein Ergebnis je Aktie von 66 Cent aus, während Analysten lediglich mit 47 Cent je Anteilsschein gerechnet hatten.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Neubauverkäufe Juli PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: +7,0% gg Vm 16:00 Fed-Chairman Powell, Rede beim Economic Policy Symposium in Jackson Hole
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.934,00 +0,40% Nikkei-225 20.704,72 +0,37% Hang-Seng-Index 26.196,82 +0,57% Kospi 1.952,25 +0,06% Shanghai-Composite 2.894,16 +0,37% S&P/ASX 200 6.517,40 +0,24%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Etwas Fester - Mit Spannung wird die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell erwartet, der auf dem jährlichen Zusammenkommen der wichtigsten Notenbanker eine Rede halten wird. Anleger erhoffen sich Erkenntnisse über den weiteren Zinskurs der Fed, vor allem nachdem das zu Wochenmitte veröffentlichte Protokoll der jüngsten geldpolitischen Sitzung für einige Anleger zu falkenhaft ausgefallen war. Zudem dämpften die stimmberechtigte Fed-Vertreterin Esther George und ihr nicht stimmberechtigter Kollege Patrick Harker am Donnerstag die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen. Dallas-Fed-Präsident Robert Kaplan hingegen sagte, dass er den Zinsschritt der US-Notenbank unterstützt habe und offen für eine weitere Senkung in den kommenden Monaten sei. Kaplan ist derzeit nicht stimmberechtigt.
Südkorea wird weiter von den andauernden politischen Spannungen mit Japan belastet. Unter den Einzelwerten verbessern sich China Life in Hongkong um 4,0 Prozent. Der Versicherungskonzern hatte am Vortag nach Börsenschluss Geschäftszahlen für das zweite Halbjahr vorgelegt und seinen Nettogewinn mehr als verdoppelt. AIA notieren 1,6 Prozent fester.
US-NACHBÖRSE
Salesforce hat mit seinem zweiten Geschäftsquartal positiv überrascht, was den Aktienkurs um 6,3 Prozent noch oben zog. Der Aktienkurs von HP fiel um 6,3 Prozent, nachdem der PC- und Druckerhersteller neben den Drittquartalszahlen mitteilte, dass CEO Dion Weisler von der Konzernspitze zurücktritt. Die Geschäftszahlen hatten beim Nettoergebnis die Markterwartungen übertroffen, beim Umsatz hatten Analysten hingegen etwas mehr erwartet. Zudem wurde der Ausblick auf das Gesamtjahr erhöht. Hasbro verschlechterten sich um 5,6 Prozent, nachdem der Spielzeugkonzern mit der Übernahme von Entertainment One für 4 Milliarden US-Dollar in bar auf Unterhaltungsangebote für kleine Kinder setzt. VMware gaben 5,2 Prozent auf 140,39 Dollar nach. Der Software-Konzern und Dell-Tochter hatte mit Plänen für die Übernahme von zwei Unternehmen aufgewartet. Während die Akquisitionen der ebenfalls zu Dell gehörenden Pivotal Software erwartet wurde, kam der Zukauf des im Vorjahr an der Börse gelisteten Internet-Sicherheitsunternehmens Carbon Black überraschend. Pivotal Software sprangen um 8,2 Prozent nach oben, für Carbon Black ging es um 6,3 Prozent aufwärts. Intuit verbesserten sich um 5,3 Prozent. Das Software-Unternehmen hatte für das vierte Geschäftsquartal einen niedrigeren Verlust ausgewiesen als von Analysten erwartet wurde, zudem übertraf die Umsatzentwicklung die Erwartungen. Ross Stores büßten 1,9 Prozent ein. Der Einzelhandelskonzern hat zwar einen höheren Gewinn verbucht und die Umsätze gesteigert, den Ausblick auf das Gesamtjahr jedoch gesenkt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.252,24 0,19 49,51 12,54 S&P-500 2.922,95 -0,05 -1,48 16,60 Nasdaq-Comp. 7.991,39 -0,36 -28,82 20,44 Nasdaq-100 7.707,43 -0,33 -25,79 21,76 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 683 Mio 669 Mio Gewinner 1.370 2.095 Verlierer 1.561 851 Unverändert 101 98
Uneinheitlich - Der moderate Anfangsschwung der Wall Street ist am Donnerstag im Verlauf weitgehend verpufft. Schwache Daten und sinkende Zinssenkungsfantasien belasteten die US-Börsen - der Dow-Jones-Index wurde einzig von einer Rally bei Boeing im Plus gehalten. Das Wachstum der US-Wirtschaft hatte sich im August verlangsamt. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sowie sein Pendant für den Servicesektor sanken deutlicher als am Markt befürchtet. Nach dem eher falkenhaft interpretierten Fed-Protokoll legten gleich zwei Fed-Vertreter entsprechend nach. Fed-Präsident Patrick Harker aus Philadelphia und seine Kollegin Esther George aus Kansas City dämpften die Hoffnungen auf baldige Zinsreduzierungen. Gestützt wurde der Markt von etwas besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, vor allem aber von erneut guten Geschäftszahlen aus dem Einzelhandelssektor. Nach Lowe's und Target hatte nun auch Nordstrom mit Quartalszahlen überzeugt. Die Aktie schoss um 15,9 Prozent nach oben. Boeing gewannen 4,2 Prozent. Analyst Cai von Rumohr von Cowen rechnete damit, dass die Luftfahrtbehörde die Fluglizenz für die Maschinen des Typs 737 MAX in vier bis sechs Wochen erteilen könnte. Für Tesla ging es um 0,6 Prozent aufwärts. Aktionär Baillie-Gifford regte einen Wechsel an der Unternehmensspitze an. Zwischenzeitlich machten Spekulationen die Runde, Volkswagen könnte beim Elektroautobauer einsteigen. Dies wurde aber klar dementiert - der Kurs kam von den Tageshochs zurück. Splunk zeigte sich mit Abgaben von 7,8 Prozent. Die Gesellschaft hatte Cashflow-Prognose gesenkt. Nach Geschäftszahlen unter Markterwartungen büßten L Brands 4,9 Prozent ein. BJ's Wholesale haussierten um 17,2 Prozent, der Großhändler hatte mehr als prognostiziert verdient.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,61 4,1 1,57 41,2 5 Jahre 1,49 1,3 1,48 -43,3 7 Jahre 1,55 1,8 1,53 -69,7 10 Jahre 1,61 1,9 1,59 -83,7 30 Jahre 2,10 2,6 2,08 -96,5
Am Anleihemarkt setzten die Renditen ihre Aufwärtstendenz bei fallenden Notierungen fort. Teilnehmer verwiesen auch hier auf die falkenhaften Kommentare aus dem Kreise der Fed in Verbindung mit dem Sitzungsprotokoll des Vorabends. Die Zinsstrukturkurve war damit wieder knapp invers und deutete Rezessionsgefahr an.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1067 -0,1% 1,1081 1,1096 -3,5% EUR/JPY 118,00 +0,1% 117,92 118,06 -6,2% EUR/GBP 0,9050 +0,0% 0,9046 0,9155 +0,6% GBP/USD 1,2229 -0,2% 1,2251 1,2121 -4,0% USD/JPY 106,63 +0,2% 106,42 106,40 -2,8% USD/KRW 1210,01 -0,0% 1210,44 1206,58 +8,6% USD/CNY 7,0864 +0,0% 7,0836 7,0758 +3,0% USD/CNH 7,0939 +0,0% 7,0905 7,0845 +3,3% USD/HKD 7,8406 +0,0% 7,8395 7,8426 +0,1% AUD/USD 0,6754 -0,1% 0,6757 0,6772 -4,1% NZD/USD 0,6386 +0,3% 0,6369 0,6388 -4,9% Bitcoin BTC/USD 10.140,00 +0,1% 10.127,25 9.977,75 +172,6%
Nur kurzzeitig profitierte der Euro von besser als erwartet ausgefallenen Juli-Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone. Denn die Geschäftsaussichten fielen binnen Jahresfrist auf den tiefsten Wert seit über sechs Jahren. Zudem hatte sich das Verbrauchervertrauen im Euroraum im August stärker als erwartet eingetrübt. Der Euro kam auf 1,1082 Dollar zurück und ging damit nach einem Tageshoch bei 1,1113 knapp unter dem Niveau des Vorabends um. Das Protokoll der jüngsten EZB-Sitzung sorgte kaum für Bewegung des Euro. Demnach besteht bei den Notenbankern keine Einigkeit über ein geldpolitisches "Paket" im September.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,44 55,35 +0,2% 0,09 +15,4% Brent/ICE 60,06 59,92 +0,2% 0,14 +8,6%
Die Ölpreise drehten mit den schwachen US-Einkaufsmanagerindizes ins Minus. Händler sprachen von Nachfragesorgen angesichts der trüben Konjunkturaussichten. Der Preis für WTI fiel um 0,6 Prozent auf 55,35 Dollar, für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 59,92 Dollar nach unten. Die Analysten von DNB Markets senkten ihre Preisprojektionen für Brent für die Jahre 2019 und 2020 deutlich und begründeten dies mit einer nachlassenden Nachfrage im Zuge gesenkter Wachstumsprognosen.
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August 23, 2019 02:00 ET (06:00 GMT)
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