Die FDP hat vor einer Überreaktion der EU auf die Brände im Amazonasgebiet gewarnt. Europa und seine Partner müssten zwar mit Nachdruck darauf dringen, dass der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro schnellstmöglich Maßnahmen unternimmt, um die Brände zu löschen, sagte der FDP-Vizefraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff der Deutschen Presse-Agentur.
Er müsse auch die rhetorische Generalverurteilung von Nichtregierungsorganisationen unterlassen. "Dennoch dürfen die Waldbrände nicht dazu führen, das lange verhandelte Abkommen der EU mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur auf Kosten aller anderen Länder der Region zu kippen."
Es sei aber richtig, die Waldbrände im Amazonas ganz oben auf die Agenda des G7-Gipfels in Biarritz zu setzen, betonte Lambsdorff am Freitag in Berlin. "Das ist ausdrücklich keine Einmischung in innerbrasilianische Angelegenheiten. Im Gegenteil haben die verheerenden Feuer Auswirkungen für den Klima- und Artenschutz auf der ganzen Welt."
Bolsonaro hatte sich im Zusammenhang mit den Bränden Ratschläge aus dem Ausland verbeten und von einer kolonialistischen Denkweise gesprochen./sk/DP/zb
AXC0176 2019-08-23/15:32