Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Großbritannien bleiben die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18:43 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.334,25 -1,17% +11,09% Stoxx50 3.069,05 -0,88% +11,20% DAX 11.611,51 -1,15% +9,97% FTSE 7.109,74 -0,26% +5,95% CAC 5.326,87 -1,14% +12,60% DJIA 25.807,71 -1,69% +10,63% S&P-500 2.872,14 -1,74% +14,57% Nasdaq-Comp. 7.823,35 -2,10% +17,91% Nasdaq-100 7.531,03 -2,29% +18,97% Nikkei-225 20.710,91 +0,40% +3,48% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 178,61 +52
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,58 55,35 -3,2% -1,77 +11,5% Brent/ICE 58,68 59,92 -2,1% -1,24 +6,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.525,17 1.498,30 +1,8% +26,87 +18,9% Silber (Spot) 17,39 17,04 +2,1% +0,35 +12,3% Platin (Spot) 854,33 860,30 -0,7% -5,97 +7,3% Kupfer-Future 2,53 2,56 -1,0% -0,03 -4,3%
Angesichts der trüben Konjunkturaussichten wegen der sich immer schneller drehenden Spirale im Handelskonflikt ist Erdöl nicht gefragt. Händler sprechen von massiven Nachfragesorgen - auch weil China offenbar ab dem 1. September einen Zoll auf Rohöl erwägt. Auch die Dollar-Schwäche stützt nicht. Mit der Flucht in vermeintliche Sicherheit in unsicheren Zeiten zieht der Goldpreis an und klettert auf ein neues Sechsjahreshoch - auch gestützt von Dollar-Schwäche und sinkenden Marktzinsen.
FINANZMARKT USA
US-Präsident Donald Trump hat am Freitag US-Notenbankgouverneur Jerome Powell die Show gestohlen - sehr zum Leidwesen von Anlegern an der Wall Street. Denn die gerät bis zum Mittag US-Ostküstenzeit massiv unter Druck. Zunächst hatte die Ankündigung chinesischer Gegenmaßnahmen auf jüngst angekündigte US-Importzölle auf chinesische Waren die US-Börsen belastet - wenn auch nur moderat. US-Präsident Donald Trump kündigte dann seinerseits neue Vergeltungsschritte gegen China an. Gleichzeitig forderte er US-Firmen zur Sofortsuche nach Alternativen zu China auf. Daraufhin drehten die Aktienkurse deutlich ins Minus. Dass laut Peter Navarro, Berater des Weißen Hauses, die Gespräche mit China fortgesetzt werden sollen, hebt die Stimmung indes nicht. Die mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole geht angesichts der Eskalation im Handelsstreit völlig unter, zumal auch keine klare geldpolitische Richtung aus den Aussagen herauszulesen ist. Unter den Einzelwerten geht es für die Salesforce-Aktie 3,6 Prozent aufwärts. Der US-Softwareentwickler hat mit seinem zweiten Geschäftsquartal positiv überrascht. FedEx, Amazon und United Parcel Service geben um bis zu 2,6 Prozent nach. Trump hatte die Namen dieser Unternehmen bei seiner Aufforderung, Alternativen für China zu suchen, explizit genannt.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Vor dem Hintergrund einer weiteren Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China ist es zum Wochenausklang an den europäischen Aktienmärkten kräftig nach unten gegangen. Die Spirale scheint sich immer schneller zu drehen. Zunächst hatte China mit Gegenmaßnahmen auf die jüngsten US-Strafzölle für chinesische Waren reagiert und seinerseits neue Strafzölle auf US-Waren beschlossen. Dann kündigte US-Präsident Donald Trump an, auf diese Maßnahmen am Abend erneut reagieren zu wollen. Er forderte zudem US-Firmen schon einmal auf, sofort Alternativen zu China zu suchen. Der DAX schloss auf seinem Tagestief. Vor allem den Autosektor traf es hart. Als Teil des neuen Maßnahmenpakets wird China wieder zusätzliche Zölle von 25 Prozent oder 5 Prozent auf in den USA hergestellte Fahrzeuge und Autoteile erheben. BMW, die stark in den USA produzieren, verloren 3,2 Prozent und Daimler 3,1 Prozent. Der Sektor war mit einem Minus von 2,1 Prozent das Schlusslicht in Europa. Dagegen trat die mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell völlig in den Hintergrund. "Wie erwartet hält sich Powell alle Optionen offen und betont die Flexibilität und die Handlungsbereitschaft der Fed", kommentierte QC Partners. Die Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss von Thyssenkrupp mit dem Stahlhändler Klöckner & Co standen im Fokus. Hintergrund war ein Handelsblatt-Bericht unter Berufung auf Konzernkreise. Klöckner & Co legten um 7,1 Prozent zu, Thyssenkrupp drehten dagegen mit dem schwachen Gesamtmarkt ins Minus und gaben um 0,7 Prozent nach. Mit der Verschärfung im Handelsstreit geriet auch der Technologie-Sektor unter Druck und verlor 1,1 Prozent. SAP gaben um 1,0 Prozent nach, Infineon verloren 2,8 Prozent, STMicro gaben um 4,6 Prozent nach und Dialog Semiconductor um 2,8 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:20 Uhr Do, 17:11 % YTD EUR/USD 1,1136 +0,50% 1,1068 1,1089 -2,9% EUR/JPY 117,42 -0,42% 118,01 118,06 -6,6% EUR/CHF 1,0873 -0,24% 1,0907 1,0907 -3,4% EUR/GBP 0,9083 +0,42% 0,9051 0,9047 +0,9% USD/JPY 105,43 -0,93% 106,63 106,46 -3,8% GBP/USD 1,2262 +0,10% 1,2228 1,2255 -3,9% USD/CNY 7,096 +0,18% 7,088 7,0835 +3,2% Bitcoin BTC/USD 10.407,50 +2,77% 10.110,18 10.114,00 +179,8%
Mit den Trump-Aussagen wertet der US-Dollar massiv ab - vor allem gegenüber den klassischen Fluchtwährungen Franken und Yen. Dagegen steigt der Euro angesichts der Dollarschwäche auf 1,1129 Dollar nach einem Tagestief bei 1,1052 Dollar.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich zum Ende der Woche mehrheitlich mit leichten Aufschlägen gezeigt. Am deutlichsten aufwärts ging es an den chinesischen Börsen. Der Aktienmarkt in Südkorea hingegen schloss auf Vortagesniveau. Im Blick der Anleger steht das Treffen der Notenbank-Chefs in Jackson Hole mit der Rede von Fed-Chairman Jerome Powell als Höhepunkt. Von der Wall Street kamen verhaltene Vorgaben angesichts schwacher Konjunkturdaten. Anleger erhofften sich von der Powell-Rede Erkenntnisse über den weiteren Zinskurs der Fed, vor allem nachdem das zur Wochenmitte veröffentlichte Protokoll der jüngsten geldpolitischen Sitzung für einige Beobachter zu falkenhaft ausgefallen war. Zudem hatten die im Offenmarktausschuss stimmberechtigte Fed-Vertreterin Esther George und ihr nicht stimmberechtigter Kollege Patrick Harker in Interviews am Donnerstag die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen gedämpft. Dallas-Fed-Präsident Robert Kaplan hingegen sagte, dass er den Zinsschritt der US-Notenbank unterstützt habe und offen für eine weitere Senkung in den kommenden Monaten sei. Kaplan ist derzeit ebenfalls nicht stimmberechtigt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Allianz kauft in Brasilien für 667 Millionen Euro zu
Die Allianz verstärkt ihre Präsenz und Wettbewerbsposition in Brasilien mit einem Zukauf. Wie der DAX-Konzern mitteilte, übernimmt er die Automobilversicherung und andere Sachversicherungsgeschäfte von Sulamerica. Der Kaufpreis beläuft sich auf 3 Milliarden brasilianische Real, umgerechnet 667 Millionen Euro. Die Allianz SE steigt mit dem Zukauf nach eigenen Angaben zum zweitgrößten Autoversicherer Brasiliens mit einem Marktanteil von rund 15 Prozent auf.
Freenet-CEO Vilanek: "Der Markt will die UPC-Übernahme nicht"
Im Streit mit seiner Beteiligung Sunrise über den Kauf von UPC Schweiz teilt der Chef von Freenet gegen den Verwaltungsrat des schweizerischen Telekomunternehmen aus. "Ich dachte bisher immer, dass auch in der Schweiz ein Unternehmen den Aktionären und nicht dem Verwaltungsrat gehört. Aber dieses Verständnis scheint der Sunrise-Verwaltungsrat nicht zu teilen", sagte Christoph Vilanek der Handelszeitung. Er sprach von einem "groben Missbrauch der Aktionärsdemokratie".
Continental will neun von 32 Werken schließen - Presse
Der Automobilzulieferer Continental will laut einem Pressebericht neun seiner insgesamt 32 Werke der Antriebssparte Powertrain schließen. Das Unternehmen ziehe damit offenbar eine direkte Konsequenz aus der sich abschwächenden Konjunktur, berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Gewerkschaftskreise.
Lufthansa peilt mittelfristig EBIT von 3 Mrd EUR an - Magazin
Die Deutsche Lufthansa setzt sich nach ihrer Gewinnwarnung laut einem Magazinbericht ehrgeizige Ziele: Konzernchef Carsten Spohr wolle den Gewinn merklich und nachhaltig steigern und mittelfristig einen Betriebsgewinn (EBIT) von 3 Milliarden Euro im Jahr erzielen, schreibt das Manager Magazin unter Berufung auf informierte Personen. Das sind gut 50 Prozent als bislang angestrebt, "die magische Marke, ab der breit gelächelt werden darf", habe jahrelang bei 2 Milliarden Euro gelegen.
Eurowings und Verdi einigen sich auf neue Personalvertretung
Die Lufthansa-Tochter Eurowings und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für eine Personalvertretung der rund 1.200 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter geeinigt. Damit wird der bisherige Tarifvertrag mit der Kabinengewerkschaft UFO abgelöst, wie Verdi mitteilte. Streiks seien damit abgewendet.
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August 23, 2019 12:46 ET (16:46 GMT)
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