Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Bewegung in den Bemühungen zur Lösung der Iran-Krise. "Der feste Wille zu sprechen, ist schon mal ein großer Fortschritt", sagte die CDU-Politikerin am Montag am Rande des G7-Gipfels in Biarritz. Bei den Diskussionen im Kreis der Staats- und Regierungschefs habe es eine Atmosphäre gegeben, in der ausdrücklich Gespräche der Europäer mit dem Iran begrüßt worden seien. "Das geschieht in Koordinierung mit den Vereinigten Staaten von Amerika und das ist schon eine Menge", sagte Merkel.
Sie verwies zudem auf die jüngsten Äußerungen des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani, der sich für eine diplomatische Lösung ausgesprochen hatte. Dies zeige, dass es nicht nur ein Signal aus Biarritz gebe, sondern dass die Sache auch von der anderen Seite so gesehen werde.
Ob eine Sanktionspause der USA möglich sei, wollte Merkel nicht voraussagen. "Das ist ein ungeheuer (...) fragiler und auch langer und schwieriger Prozess", sagte Merkel zu den Bemühungen um Deeskalation.
US-Präsident Donald Trump will den Iran eigentlich mit maximalem politischen und wirtschaftlichen Druck zu einem Kurswechsel in der als aggressiv erachteten Außenpolitik zwingen. Die Wiedereinführung von Wirtschaftssanktionen hat bislang allerdings lediglich die Spannungen weiter angeheizt - unter anderem mit der Folge, dass der Schiffsverkehr durch die Straße von Hormus als nicht mehr sicher gilt.
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif war deswegen von Frankreich am Wochenende völlig überraschend an den Tagungsort des G7-Gipfels eingeladen worden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron traf sich am Sonntagabend selbst mit Sarif in Biarritz./aha/bk/DP/jha
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