ZÜRICH (Dow Jones)--Trotz leichter Entspannungssignale im US-chinesischen Handelsstreit hat sich der schweizerische Aktienmarkt zu Wochenbeginn mit Abgaben gezeigt. Teilnehmer sprachen von einem weiterhin nervösen Handel, der an jeder neuen Nachricht zum eskalierten Handelskonflikt hänge. Nachdem sich die Nachrichtenlage am Freitag mit der Ankündigung weiterer US-Strafzölle auf chinesische Güter durch US-Präsident Donald Trump überschlagen hatte, rutschten die Börsen in Europa zunächst nach unten. Zwar erholte sich der SMI im Verlauf leicht, doch einen nachhaltigen Sprung in positives Terrain schaffte der Index im Gegensatz zu den anderen europäischen Aktienmärkten nicht.
Leicht stützend wirkten Aussagen von US-Präsident Trump auf dem G7-Gipfel. Demnach will Peking eine "Rückkehr an den Verhandlungstisch". Trump berief sich dabei auf chinesische Regierungsvertreter. "Wir sind bereit, die Probleme durch Verhandlungen und Kooperation auf eine ruhige Art und Weise zu lösen", sagte auch Chinas Vizepremierminister Liu He. Doch die Investoren blieben nach der Eskalation am Freitag vorsichtig - mit einer Schlagzeile können die Märkte wieder unter Druck kommen. Der SMI verlor 0,3 Prozent auf 9.716 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Der Umsatz ging deutlich auf 32,08 (Freitag: 45,59) Millionen Aktien zurück.
Bei den Einzelwerten war die Nachrichtenlage dagegen dünn. Viele Kursbewegungen seien fundamental kaum zu erklären gewesen, sagte ein Teilnehmer. Tagesverlierer war die Novartis-Aktie mit einem Abschlag von 1,1 Prozent. Zu den Tagesgewinnern gehörten die Papiere von Alcon, für die es um 0,3 Prozent nach oben ging. Die Credit Suisse hatte die Einstufung "Outperform" bestätigt und zudem das Kursziel leicht angehoben.
Die Papiere der Credit Suisse reduzierten sich um 0,1 Prozent. Die Bank will sie bis Ende 2021 einen "hohen dreistelligen Millionenbetrag" in ihr Kundengeschäft, besonders in die Digitalisierung, zusätzliche Mitarbeiter und das Marketing investieren. Zudem ändert das Institut die Organisation des Schweiz-Geschäfts und schafft eine neue Geschäftseinheit.
Die UBS-Aktie verlor ebenfalls 0,1 Prozent. Die Deutsche Bank und die UBS sollen dieses Jahr intensive Verhandlungen über einen Zusammenschluss geführt haben. Zuletzt haben die beiden Banken Mitte Juni über eine Allianz im Investmentbanking gesprochen, wie mit den Verhandlungen vertraute Personen sagten. Beide Seiten hätten sich aber nicht einigen können, da es bei einigen heiklen Themen keine gemeinsame Linie gegeben habe.
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August 26, 2019 11:46 ET (15:46 GMT)
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