Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaftsindex der Chicago Fed fällt im Juli deutlich
Das US-Wirtschaftswachstum hat sich im Juli offenbar abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) sank auf minus 0,36 (Juni: plus 0,03) Punkte. Alle vier Indexkategorien trugen zu dem Rückgang bei. Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt notierte bei minus 0,14 (minus 0,30) Punkten. Ein CFNAI von Null signalisiert ein Wirtschaftswachstum auf historischem Trendniveau. Erst wenn der Dreimonatsdurchschnitt unter den Wert von minus 0,70 fällt, lässt sich mit zunehmender Wahrscheinlichkeit auf den Beginn einer Phase schrumpfender Wirtschaftsleistung schließen.
US-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter höher als erwartet
Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA hat sich im Juli dank stark steigender Flugzeugbestellungen deutlich besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des US-Handelsministeriums stiegen die Orders gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von nur 1,1 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde auf plus 1,8 (vorläufig: 1,9) Prozent revidiert. Für den Ordereingang ohne den Transportbereich wurde ein Minus von 0,4 Prozent gemeldet. Bei den Auftragseingängen außerhalb des Rüstungsbereichs ergab sich eine Zunahme von 1,4 Prozent.
EZB-Anleihebestände steigen in Vorwoche um 0,759 Mrd Euro
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Ankaufprogramms APP halten, hat sich in der Woche zum 23. August 2019 erhöht. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm der Bestand um 0,759 Milliarden Euro auf 2.552,587 (Vorwoche: 2.551,828) Milliarden zu. In der Vorwoche hatte er sich um 0,721 Milliarden Euro ausgeweitet.
Macron: Einigung mit Trump bei Digitalsteuer erreicht
Im Streit um die französische Digitalsteuer für US-Internetkonzerne wie Google und Amazon bahnt sich eine Lösung an. "Wir haben eine Einigung erzielt", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump zum Abschluss des G7-Gipfels in Biarritz. Macron kündigte an, die französische Steuer werde abgeschafft, sobald es eine Lösung auf internationaler Ebene gebe.
Macron: Haben Bedingungen geschaffen für Treffen von Trump und Ruhani
Die Beratungen auf dem G7-Gipfel haben nach Angaben von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron "die Bedingungen für ein Treffen, und damit ein Abkommen" zwischen US-Präsident Donald Trump und dem iranischen Präsident Hassan Ruhani geschaffen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump zum Abschluss des G7-Gipfels sagte Macron am Montag im französischen Biarritz, er hoffe, dass sich ein derartiges Treffen "in den kommenden Wochen" organisieren lasse.
Trump möchte nächsten G7-Gipfel in einem seiner Golfclubs abhalten
US-Präsident Donald Trump möchte den G7-Gipfel im kommenden Jahr am liebsten in einem seiner eigenen Golfclubs stattfinden lassen. Beim Treffen der Staatengruppe im französischen Biarritz bezeichnete der US-Präsident am Montag den Trump National Doral Golf Club im US-Bundesstaat Florida als "großartigen Ort" für den nächsten Gipfel. Zugleich verwahrte er sich gegen Kritik, er vermenge sein Amt mit privaten Geschäftsinteressen.
Trump schwänzt bei G7-Gipfel Sitzung zu Umweltthemen
US-Präsident Donald Trump hat die Arbeitssitzung des G7-Gipfels zu Umweltthemen geschwänzt. Eine Sprecherin begründete Trumps Fernbleiben am Montag damit, dass der Präsident bilaterale Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem indischen Premierminister Narendra Modi absolviert habe. In der Gipfelsitzung zu Umweltthemen sei er von einem hochrangigen Regierungsbeamten vertreten worden. Auf der Sitzung waren auch die katastrophalen Brände im Amazonas-Becken zur Sprache gekommen.
Griechenland kündigt Ende von Kapitalverkehrskontrollen an
Griechenlands Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat das Ende der Kapitalverkehrskontrollen seines Landes angekündigt. "Vier Jahre nach ihrer Einführung haben die Kapitalverkehrskontrollen ein Ende", sagte Mitsotakis am Montag im Athener Parlament. Die neue Regelung soll schon am 1. September in Kraft treten, sobald eine entsprechende Gesetzesänderung angenommen wurde, wie Finanzminister Christos Staikouras ergänzte.
SPD-Präsidium beschließt Konzept für Vermögensteuer
Das Präsidium der SPD hat das Konzept für eine Wiedereinführung der Vermögensteuer beschlossen, das eine Arbeitsgruppe unter Leitung des kommissarischen SPD-Vorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel ausgearbeitet hat. Laut den beschlossenen Eckpunkten ist ein Steuersatz von 1 Prozent vorgesehen, für "Superreiche" soll er aber möglicherweise höher liegen. Weil die Vermögensteuer "ausschließlich die ein bis zwei Prozent der größten Vermögen in Deutschland" betreffen soll, sind hohe persönliche Freibeträge geplant.
Unionsspitzen erteilen SPD-Plänen für Vermögensteuer klare Absage
Die Spitzen der Union haben Pläne der SPD zur Wiedereinführung der Vermögensteuer eine klare Absage erteilt. "Es geht nicht darum, dass wir Steuern erhöhen und eine Vermögensteuer anführen", sagte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer nach einer Klausurtagung der Präsidien von CDU und CSU in Dresden. "Es geht darum, wo wir entlasten und anreizen können."
Berliner Wohnungsbaugenossenschaften drohen mit Investitionskürzungen
Die gemeinwohlorientierten Berliner Wohnungsgenossenschaften laufen Sturm gegen Pläne der Berliner Bausenatorin, die Mieten bei knapp 8 Euro pro Quadratmeter zu deckeln. Sollten die Pläne Realität werden, würde dies Investitionskürzungen zur Folge haben, warnen sie.
Teheran: Erdöl von iranischem Tanker "Adrian Darya 1" wurde verkauft
Die Ladung des wochenlang festgesetzten iranischen Öltankers "Adrian Darya 1" ist nach Angaben aus Teheran verkauft worden. "Die Islamische Republik Iran hat das Öl auf diesem Schiff verkauft, und der Besitzer und Käufer des Öls entscheidet, was das Ziel der Ladung sein wird", sagte der iranische Regierungssprecher Ali Rabiei am Montag laut iranischen Staatsmedien. Angaben zum Käufer oder dem Zeitpunkt des Verkaufs machte er nicht.
EU weist Johnsons Pläne für Kürzung der Brexit-Rechnung zurück
Die EU hat die Ankündigung des britischen Premierministers Boris Johnson zurückgewiesen, die mit Brüssel vereinbarte Austrittsrechnung bei einem Brexit ohne Abkommen deutlich zu kürzen. "Alle Verpflichtungen, die von den 28 Mitgliedstaaten eingegangen wurden, müssen erfüllt werden", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag. Dies gelte "auch und vor allem bei einem No-Deal-Szenario". Die Sprecherin warnte bei einer Zahlungsverweigerung vor den Folgen für die Gespräche über die künftigen Beziehungen zur EU.
Italien bangt vor neuem Anlauf zur Regierungsbildung am Dienstag
In der politischen Krise Italiens ticken die Uhren: Staatschef Sergio Mattarella hat die Parteien für Dienstag zu weiteren Gesprächen über die Bildung einer Nachfolgeregierung für die zerbrochene Populisten-Allianz einbestellt. Bis dahin haben die potenziellen Partner von der sozialdemokratischen Oppositionspartei PD und der Fünf-Sterne-Bewegung Zeit, sich auf eine Koalition zu einigen. Sollten sie scheitern, steht dem Land im November eine Neuwahl bevor.
China plant neue Freihandelszonen
China will nach Aussage des Handelsministeriums neue Freihandelszonen einrichten. Nach Aussage des stellvertretenden Handelsministers Wang Shouwen sollen derartige Zonen mit weniger Restriktionen für ausländische Unternehmen in sechs Provinzen entstehen, darunter in Hebei, Shandong und Heilongjiang. Der Zufluss an Direktinvestitionsmitteln nach China hat sich im Zuge des Handelskonflikts mit den USA abgeschwächt.
Netanjahu ordnet neue Siedlung im Westjordanland an
Wenige Tage nach dem Tod einer israelischen Jugendlichen bei einem Anschlag im Westjordanland hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Bau hunderter neuer israelischer Wohneinheiten am Tatort angeordnet. Bebauungspläne für eine neue Wohngegend in der nordwestlich von Ramallah gelegenen Siedlung Dolev sollen beim nächsten Treffen der Planungsbehörde vorgelegt werden, teilte Netanjahus Büro am Montag mit.
G7-Länder sagen Millionen-Soforthilfe gegen Amazonas-Brände zu
Im Kampf gegen die schweren Waldbrände in der Amazonasregion haben die G7-Staaten rund 20 Millionen Euro an Soforthilfen zugesagt. Damit sollten vor allem Löschflugzeuge finanziert werden, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag beim Gipfeltreffen der wichtigen Industrieländer im Seebad Biarritz. Zudem einigten sich die Länder auf einen Wiederaufforstungs-Plan.
Radioaktive Isotopen bei nuklearem Unfall in Russland ausgetreten
Bei dem Unfall auf einem Militärstützpunkt in der russischen Arktis Anfang August sind radioaktive Isotope ausgetreten. Bei der Explosion, bei der fünf Wissenschaftler starben, seien radioaktive Strontium-, Barium- und Lanthan-Isotope in die Umwelt gelangt, zitierten Nachrichtenagenturen am Montag den russischen Wetterdienst Rosgidromet. Diese hätten jedoch keine Bedrohung für die Bevölkerung dargestellt, erklärte Alexander Uwarow von der unabhängigen Nachrichtenseite AtomInfo.ru.
Fast 100 Unternehmen vor dem Brexit in die Niederlande umgezogen
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August 26, 2019 13:12 ET (17:12 GMT)
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