BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Forderung der SPD nach einer Wiedereinführung der Vermögenssteuer als "Vorschlag aus der Rumpelkammer" bezeichnet. Er halte den Vorstoß der Sozialdemokraten für falsch und schädlich, sagte Altmaier am Dienstag im Deutschlandfunk. Man wisse, dass solche Maßnahmen Arbeitsplätze kosteten. Zudem habe man in Deutschland derzeit kein Problem mit fehlenden Steuereinnahmen, betonte der CDU-Politiker. Man brauche jetzt Entlastungen für alle und keine Neiddebatte.
Am Montag hatte sich das SPD-Präsidium für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer ausgesprochen. Der Koalitionspartner der Union will damit die Staatseinnahmen um bis zu 10 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen und so mehr Investitionen ermöglichen.
Grundsätzlich positiv bewertet hingegen der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) den Vorschlag zur Wiedereinführung einer Vermögensteuer. Es sei sinnvoll, Arbeitseinkommen weniger zu belasten und stattdessen das Vermögen heranzuziehen, sagte Marcel Fratzscher am Dienstag im Deutschlandfunk. Dies sei international üblich.
Fratzscher betonte, die Vermögensteuer müsse so ausgestaltet werden, dass passive Werte belastet würden. Dazu zählte er Grund und Boden sowie Erbschaften. Eine Besteuerung von Finanzvermögen, die Unternehmen schwächen könnte, halte er dagegen für kritisch.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/cbr
(END) Dow Jones Newswires
August 27, 2019 02:21 ET (06:21 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.