Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Verbraucherstimmung viel besser als erwartet
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im August weitaus weniger als erwartet eingetrübt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 135,1. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 128,5 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 135,8 von zunächst 135,7 nach oben revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 177,2 (Vormonat: 170,9), jener für die Erwartungen fiel auf 107,0 (112,4).
De Guindos: EZB plant Haushaltsumfragen
Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos künftig regelmäßig Umfragen in privaten Haushalten durchführen. Damit will sie laut De Guindos unabhängiger von den an den Finanzmärkten zum Ausdruck kommenden Erwartungen werden. "Wir haben viele Daten über die an den Finanzmärkten eingepreisten Erwartungen, aber wir wissen viel weniger über Konsumenten", sagte De Guindos laut dem veröffentlichten Redetext in Manchester.
Milliardenüberschuss des Staates löst Rufe nach Investitionen und Soli-Ende aus
Einen Überschuss von rund 45,3 Milliarden Euro hat der deutsche Staat im ersten Halbjahr 2019 erzielt. Den Einnahmen von 791,8 Milliarden Euro standen 746,5 Milliarden Euro an Ausgaben gegenüber, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Nachricht löste umgehend Forderungen der FDP und des Steuerzahlerbundes nach einer kompletten Soli-Abschaffung aus. Linke und DGB verlangten höhere Ausgaben für die öffentliche Infrastruktur.
Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten nehmen Gespräch wieder auf
In Italien haben Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten ihre Gespräche über eine Regierungsbildung am Dienstagnachmittag wiederaufgenommen. "Die Verhandlungen wurden fortgesetzt", sagte Andrea Marcucci von der sozialdemokratischen Oppositionspartei PD in Rom. Er sei "optimistisch", dass rechtzeitig eine Einigung erzielt werden könne.
Irans Präsident fordert USA zu "erstem Schritt" im Atomstreit auf
Irans Präsident Hassan Ruhani hat ein Treffen mit seinem US-Kollegen Donald Trump von der Aufhebung der gegen sein Land verhängten Sanktionen abhängig gemacht. Wenn die USA Verhandlungen wollten, müssten sie "den ersten Schritt machen", sagte Ruhani. Sein Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nannte ein Treffen "unvorstellbar", solange die USA nicht zum internationalen Atomabkommen zurückgekehrt seien.
Bolsonaro: "Offen" für Amazonas-Gespräche im Falle einer Entschuldigung Macrons
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist im Falle einer Entschuldigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron bereit zu Gesprächen über die von den G7-Staaten zugesagten Amazonas-Hilfen. "Zuerst muss Herr Macron seine gegen meine Person gerichteten Beleidigungen zurücknehmen", teilte Bolsonaro mit. Der französische Präsident habe ihn einen "Lügner" genannt und behauptet, die Souveränität Brasiliens über den Amazonas sei "eine offene Frage".
Umfrage: CDU in Sachsen stabilisiert Spitzenposition vor AfD
Wenige Tage vor der Landtagswahl in Sachsen stabilisiert die CDU in einer neuen Umfrage ihre Spitzenposition. In der am Dienstag veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Bild-Zeitung kommt die CDU auf 29 Prozent. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als die AfD, die 25 Prozent erreicht. Damit bestätigt sich der Trend der letzten Umfragen. Das ZDF-Politbarometer sowie eine ARD-Befragung sahen die CDU Ende vergangener Woche bei bis zu 31 Prozent noch deutlicher vor der AfD.
Grüne stellen sich trotz Distanz zur CDU auf Mitregieren in Sachsen ein
Zwischen den Grünen und der CDU in Sachsen gibt es nach Ansicht von Parteichef Robert Habeck "kaum Gemeinsamkeiten". Mit Blick auf die Regierungssuche nach der Landtagswahl sagte er: "Wir wissen aber trotzdem, dass wir uns der Verantwortung stellen müssen." Habeck warnte vor einer durch die AfD tolerierten CDU-Landesregierung. Dies sei "kein Schreckgespenst", betonte er mit Blick auf kommunalpolitische Kooperationen der beiden Parteien in Sachsen.
IG Metall warnt vor Benachteiligung des Ostens durch digitalen Umbau der Wirtschaft
Die Gewerkschaft IG Metall hat vor einer Benachteiligung des Ostens durch die Digitalisierung der Wirtschaft und den Ausstieg aus der Kohle gewarnt. Die Transformation der Wirtschaft müsse "sozial, ökologisch und demokratisch erfolgen" und dabei müsse auch die vom Westen "abweichende Industriestruktur" in Ostdeutschland berücksichtigt werden, sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb. All das werde ohne Schulden aber nicht funktionieren.
Farage drängt Johnson zu einem Brexit ohne Abkommen
Der Chef der EU-feindlichen Brexit-Partei, Nigel Farage, hat den neuen britischen Premierminister Boris Johnson zu einem EU-Austritt des Landes ohne Abkommen gedrängt. "Wie die Dinge jetzt stehen, ist kein Abkommen das beste Abkommen", sagte Farage vor Parteimitgliedern in London. Sollte Johnson auf einem Austrittsvertrag bestehen, "werden wir mit Ihnen um jeden einzelnen Sitz kämpfen", warnte Farage mit Blick auf die nächsten Parlamentswahlen.
Ökonom Edenhofer: CO2-Preis bedroht Wettbewerbsfähigkeit nicht
Ein einheitlicher CO2-Preis für alle Sektoren bedroht aus Sicht des Direktors des Klimaforschungsinstituts MCC, Ottmar Edenhofer, nicht die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Empirische Untersuchungen der Klimaforscher hätten gezeigt, dass es in den vergangenen 15 Jahren keine nennenswerten Fälle von Carbon Leakage gegeben habe, sagte Edenhofer bei einem Pressegespräch in Berlin.
Digitalunternehmer zum Klimaschutz: "Wir schaffen das"
Mehr als hundert Digitalunternehmer haben deutlich stärkere Anstrengungen beim Klimaschutz und die sofortige Einführung eines CO2-Preises gefordert. "Lineares Wirtschaften, in dem die Förderung und Verbrennung fossiler Rohstoffe nicht bepreist ist, überlastet unsere Atmosphäre und gefährdet damit uns, unsere Kinder und Enkelkinder", heißt es in dem Appell der "Leaders for Climate Action".
+++ Konjunkturdaten +++
USA
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Aug -1,4% gg Juli
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Aug +5,0% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/hab/sha
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August 27, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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