Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
GfK: Konsumklima trotzt Konjunkturschwäche
Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist ungeachtet der jüngsten Konjunktureintrübung auf einem konstanten Niveau geblieben. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für September einen gegenüber dem Vormonat unveränderten Stand ihres Indikators zum Konsumklima von 9,7 Punkten. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen eine leichte Abschwächung des Index auf 9,6 Zähler erwartet.
Deutsche Importpreise sinken unerwartet
Der Rückgang der deutschen Einfuhrpreise hat sich im Juli entgegen den Erwartungen beschleunigt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Importpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 2,1 (Juni: 2,0) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Raten von 0,0 und minus 1,9 Prozent prognostiziert. Die Einfuhrpreise ohne Energie sanken um 0,1 Prozent auf Monats- und 0,2 Prozent auf Jahressicht.
API-Daten zeigen zeigen starken Rückgang der US-Rohöllagerbestände
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um deutliche 11,1 Millionen Barrel gefallen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Rückgang um 2,7 Millionen Barrel verzeichnet worden. Die Benzinbestände fielen um 349.000 Barrel. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl einen Rückgang um 2,3 Millionen Barrel und bei Benzin ein Minus von 800.000 Barrel.
Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im August
Die Personalabteilungen in deutschen Unternehmen schreiben immer weniger neue Stellen aus. Das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts sank im August auf 98,1 (Juli: 99,5) Punkte. Laut Ifo fiel das Barometer im Dienstleistungssektor deutlich. Einen vergleichbar starken Rückgang habe es zuletzt im Dezember 2007 gegeben. "Die Dienstleister fallen als Beschäftigungsmotor nach und nach aus", urteilten die Konjunkturforscher. Die Rezession in der Industrie schlage sich nun mit Verzögerung auch bei den Dienstleistern nieder.
Zahl der Kurzarbeiter binnen eines Jahres stark gestiegen
Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit ist binnen eines Jahres stark gestiegen: Im Mai 2018 bezogen rund 12.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld, im Mai 2019 waren es mehr als dreimal so viel, nämlich 41.000. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Politikers Wolfgang Strengmann-Kuhn hervor.
Zahl deutscher Frauen in Normalarbeitsverhältnissen steigt 2018 um 2,8%
Die Zahl der in einem Normalarbeitsverhältnis arbeitenden Frauen in Deutschland ist 2018 um 2,8 Prozent bzw. rund 300.000 gestiegen. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) nahm die Zahl der Frauen in atypischer Beschäftigung um 3,1 Prozent bzw. 160.000 ab. Die Zahl der normalbeschäftigten Männer erhöhte sich um 1,0 Prozent oder 150.000, während die Zahl atypisch beschäftigter Männer um 1,9 Prozent bzw. 45.000 sank.
Deutsche Sozialhilfeausgaben steigen 2018 um 4,4 Prozent
Die Ausgaben für Sozialhilfe in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stiegen sie um 4,4 Prozent auf netto 31,0 Milliarden Euro. Davon entfielen 18,1 Milliarden Euro auf die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (plus 5,4 Prozent zum Vorjahr). Für die Hilfe zur Pflege wurden 3,5 Milliarden Euro ausgegeben (plus 1,8 Prozent).
Britische Opposition einigt sich auf gemeinsames Vorgehen gegen "No Deal"-Brexit
In Großbritannien wächst der Druck auf Premierminister Boris Johnson und gegen einen Brexit ohne Abkommen mit der EU. Sechs Oppositionsparteien brachten bei einem Treffen am Dienstag ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, einen EU-Austritt ohne entsprechendes Abkommen auf jeden Fall zu verhindern. Sie hätten "produktive und detaillierte" Gespräche geführt, teilten die Parteichefs in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der Chef der EU-feindlichen Brexit-Partei, Nigel Farage, fordert von Johnson hingegen einen "klaren Schnitt" und einen EU-Ausstieg ohne Abkommen. Die Teilnehmer des Oppositionstreffens stimmten in der Dringlichkeit überein, gemeinsam "praktische Wege" zur Verhinderung eines "No-Deals" zu finden, "darunter mögliche Gesetzesvorhaben und ein Misstrauensvotum", hieß es in der gemeinsamen Erklärung.
Fünf-Sterne-Chef will Parteimitglieder über mögliche Koalition abstimmen lassen
Der Vorsitzende von Italiens Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, will die Parteimitglieder über eine mögliche Regierungskoalition mit der sozialdemokratischen PD abstimmen lassen. Die Mitglieder würden in einer Online-Abstimmung über ein solches Bündnis befragt, sagte Di Maio am Dienstagabend. Nur wenn das Votum positiv ausfalle, werde die Fünf-Sterne-Bewegung die Koalition eingehen.
Deutsche Bank: Trump-Unterlagen enthalten Steuererklärungen
Die vom US-Kongress angeforderten Unterlagen der Deutsche Bank zu Donald Trump umfassen auch die Steuerunterlagen des US-Präsidenten und seiner Familie. Das sagte die Bank einem Berufungsgericht. Die Deutsche Bank war lange Jahre die Hausbank von Trump und seinen Unternehmen. Ein Ausschuss des Repräsentantenhauses hatte die Deutsche Bank im April rechtlich verbindlich angewiesen, Dokumente und Finanzunterlagen - darunter Steuererklärungen - von Trump, seinen Kindern Donald Jr., Eric und Ivanka sowie von Unternehmen im Besitz der Familie für die vergangenen zehn Jahre herauszugeben.
CSU-Chef Söder fordert Sonderwirtschaftsregionen in Ostdeutschland
Vor den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen hat Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder die Einrichtung von Sonderwirtschaftsregionen in den ostdeutschen Ländern vorgeschlagen. Konjunkturimpulse werde es nur in solchen Regionen geben, "in denen zum Beispiel Verfahren schneller gehen und in denen es auch Sonderförderungen beispielsweise steuerlicher Art gibt", sagte Söder am Dienstag am Rande eines Empfangs der Thüringer CDU-Landtagsfraktion in Erfurt. Dies könne wirtschaftlich "einen enormen Impuls geben" und nütze "ganz Deutschland".
Deutschland pocht auf Durchsetzung der Sanktionen gegen Nordkorea
Deutschland hat zusammen mit Großbritannien und Frankreich die Durchsetzung der internationalen Sanktionen gegen Nordkorea angemahnt. Die Strafmaßnahmen müssten "aufrechterhalten werden sowie strikt und in vollem Umfang umgesetzt werden, bis das nordkoreanische Raketen- und Atomprogramm eingestellt wird", hieß es in einer am Dienstag im UN-Sicherheitsrat verlesenen Erklärung der drei EU-Länder. Sie verurteilten die jüngsten Raketentests Nordkoreas als Verstoß gegen UN-Resolutionen und riefen Pjöngjang zu ernsthaften Verhandlungen mit den USA auf.
US-Sicherheitsberater Bolton zu Gesprächen mit Selenskyj in Kiew eingetroffen
Einen Tag nach der Ankündigung eines Gipfeltreffens zum Ukraine-Konflikt ist US-Sicherheitsberater John Bolton zu Gesprächen mit dem neuen ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj nach Kiew gereist. "Bolton ist hier, um zu betonen, dass die USA die Souveränität, territoriale Integrität und den euro-atlantischen Weg der Ukraine unterstützen", teilte die US-Botschaft am Dienstag in den sozialen Medien mit. Selenskyj werde Bolton am Mittwoch empfangen.
Regierungskrise in Tschechien beigelegt
Mit der Einigung auf einen neuen Kulturminister ist die seit drei Monaten schwelende Regierungskrise in Tschechien beigelegt worden. Präsident Milos Zeman bestätigte am Dienstag die Nominierung des Kompromisskandidaten Lubomir Zaoralek aus den Reihen der sozialdemokratischen Partei (CSSD). Die CSSD, die als kleiner Koalitionspartner zusammen mit der populistischen Bewegung ANO eine Minderheitsregierung bildet, hatte im Streit über den Ministerposten zuvor mit einer Aufkündigung des Regierungsbündnisses gedroht.
Brasilianische Regierung zeigt sich grundsätzlich offen für Amazonas-Hilfe
Die brasilianische Regierung hat sich grundsätzlich offen für ausländische Hilfe im Kampf gegen die Waldbrände im Amazonas-Gebiet gezeigt. Die Verwendung des Geldes müsse aber von der brasilianischen Regierung kontrolliert werden, sagte Präsidentensprecher Otavio Rego Barros am Dienstag. Die Regierung sei "offen" für finanzielle Unterstützung von Organisationen und anderen Staaten, solange dies die "brasilianische Souveränität" nicht verletze und die Verwendung der Mittel "in unserer Verantwortung steht".
Auch Honduras will Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen
Nach den USA will auch Honduras Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. Präsident Juan Orlando Hernández werde am Freitag bei einem Besuch in Israel ein "diplomatisches Büro" in Jerusalem eröffnen, teilte die Regierung in Tegucigalpa am Dienstag mit. "Das ist für mich die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt des Staates Israel", erklärte Hernández.
DJG/DJN/AFP/hab
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August 28, 2019 03:00 ET (07:00 GMT)
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