Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag sieht wegen der Krise beim Ausbau der Windkraft an Land deutsche Klimaziele in Gefahr und hat vor Belastungen für die Wirtschaft gewarnt. Es müsse dringend gegengesteuert werden, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks am Mittwoch in Berlin. Der Ausbau der Windkraft an Land war im ersten Halbjahr fast zum Erliegen gekommen.
"Mit diesem Tempo kann die Bundesregierung ihre selbstgesteckten Ziele beim Klimaschutz und bei erneuerbaren Energien nicht erreichen", sagte Dercks. Bis 2030 soll der Ökostrom-Anteil auf 65 Prozent steigen - im ersten Halbjahr lag der Beitrag zur Deckung des Stromverbrauchs nach Zahlen des Energieverbandes BDEW bei 44 Prozent.
Die Unternehmen seien vom "Schneckentempo" beim Ausbau der Windkraft direkt betroffen, sagte Dercks. Deutschland steige bis 2022 aus der Kernenergie aus und plane bis 2038 den Kohleausstieg. Der Strom müsse dann aus anderen Quellen kommen. Versorgungssicherheit sei für alle Unternehmen entscheidend. Bereits kurze Unterbrechungen könnten die Produktion empfindlich stören oder komplett lahmlegen.
Der DIHK forderte die Bundesregierung unter anderem auf, Planungs- und Genehmigungsverfahren bei der Windkraft zu beschleunigen. Am 5. September plant Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ein Krisentreffen zur Windkraft./hoe/DP/nas
AXC0189 2019-08-28/12:29