Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Lagarde: Zinsuntergrenze noch nicht erreicht - EZB hat Spielraum
Die Europäische Zentralbank hat nach Einschätzung ihrer künftigen Präsidentin notfalls noch Lockerungsspielräume. Die EZB habe die effektive Untergrenze bei den Zinsen noch nicht erreicht, sagte Christine Lagarde. "Es ist (aber) klar, dass niedrige Zinsen Auswirkungen auf den Bankensektor und auf Finanzstabilität im Allgemeinen haben werden", sagte die künftige EZB-Präsidentin in einer Antwort auf eine Frage des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europäischen Parlaments.
Deutsche HVPI-Teuerung sinkt um August unerwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im August unerwartet nachgelassen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank der Harmonisierte Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lag um 1,0 (Juli: 1,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Teuerungsraten von 0,1 und 1,2 Prozent prognostiziert.
Merkel und Putin wollen schnellere Gastransit-Gespräche
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin haben sich in einem gemeinsamen Telefonat für zügige Verhandlungen über den Transit von Gaslieferungen durch die Ukraine ausgesprochen. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.
Merkel lobt Reformagenda der neuen griechischen Regierung
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Reformagenda der neuen griechischen Regierung gelobt. Beim Antrittsbesuch des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis in Berlin sagte Merkel, dass diese Politik positive Auswirkungen auf die finanziellen Verpflichtungen des hochverschuldeten Landes haben werde.
Brandenburgs Grüne machen Linksbündnis von SPD-Energiepolitik abhängig
Die Grünen in Brandenburg wollen ein mögliches rot-rot-grünes Bündnis auch von den energiepolitischen Positionen der SPD abhängig machen. "Das Problem mit der SPD ist, dass sie in der Agrar- und vor allem der Energiepolitik oft völlig konträre Positionen zu unseren vertritt", sagte der Landesvorsitzende Clemens Rostock im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Vor wenigen Jahren hätten die Sozialdemokraten noch einen Fortbestand der Braunkohle bis weit in die zweite Hälfte des Jahrhunderts gefordert.
SPD-Kandidaten Pistorius und Köpping fordern Steuersenkungen
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius und Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping, die sich gemeinsam für den SPD-Vorsitz bewerben, haben eine große Steuerreform mit breiten Entlastungen für die Mittelschicht gefordert. "Wir wollen den klassischen Mittelstand entlasten, Familien und Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen", sagten Pistorius und Köpping dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Wir wollen, dass mehr Netto vom Arbeitslohn bleibt, dafür müssen wir die Lohnnebenkosten senken."
Getreideernte unterdurchschnittlich - Guter Weinjahrgang erwartet
Unterdurchschnittliche Ernte bei Getreide und Raps - optimistische Erwartungen an den Wein: Das Landwirtschaftsministerium hat den diesjährigen Erntebericht vorgestellt und auf Herausforderungen durch den Klimawandel verwiesen. Da die Zahlen aber besser ausfielen als im Krisenjahr 2018, werde es diesmal allerdings keine Dürrehilfen geben, stellte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) klar. Die Grünen forderten "innovative Konzepte" zur Abfederung von Extremwetterereignissen.
Bundestag verhängt Strafe von 34.000 Euro gegen AfD
Der Bundestag verlangt von der AfD eine Strafzahlung wegen nicht deklarierter Einnahmen. Die AfD solle insgesamt 34.169 Euro zahlen, weil sie Einnahmen aus dem so genannten Kyffhäusertreffen der rechtsnationalen Parteigruppierung "Flügel" vor zwei Jahren nicht ordnungsgemäß in ihrem Rechenschaftsbericht erfasst habe, erklärte ein Parlamentssprecher. Über den Strafbescheid hatte zunächst das ZDF berichtet.
Wuermeling: Negativzins auf Immobilienkredite sind denkbar - Zeitung
Die Deutsche Bundesbank hält Negativzinsen auf Immobilienkredite für denkbar und würde nicht dagegen einschreiten. "Betriebswirtschaftlich kann es für eine Bank sinnvoll sein, Kredite negativ zu verzinsen anstatt selbst noch höhere Zinsen bei einer anderen Verwendung zu bezahlen", sagte das zuständige Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Würmeling auf Anfrage der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten.
Salvini ruft für 19. Oktober zu Großkundgebung in Rom auf
Nach der Einigung auf eine neue Regierung in Italien hat der scheidende Innenminister Matteo Salvini von der rechtsradikalen Lega zu einer Großkundgebung aufgerufen. Die Demonstration solle am 19. Oktober in Rom stattfinden und zu einem "großen Tag des italienischen Stolzes" werden, sagte Salvini in einem Online-Video. Er kündigte eine landesweite Informationskampagne seiner Partei im September an.
Ukrainisches Parlament stimmt für neuen Regierungschef Gontscharuk
Das ukrainische Parlament hat den von Staatschef Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagenen Kandidaten für das Amt des Regierungschefs gebilligt. 290 Abgeordnete stimmten am Donnerstag für den 35-jährigen Juristen Olexii Gontscharuk. Bei seiner Rede im Parlament kündigte Gontscharuk einen entschiedenen Kampf gegen die Korruption im Land an. Gontscharuk gehört Selenskyjs Partei Diener des Volkes an. Selenskyj war im Mai ins Amt gekommen. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl im Juli hatte seine neu gegründete Partei die absolute Mehrheit errungen. Am Donnerstag kam das neu gewählte Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammen.
China prüft Abhängigkeit von US-Lieferanten - Kreise
China untersucht nach Angaben von Insidern die Abhängigkeit von Technologieunternehmen von US-Lieferanten. Damit wollten die Behörden deren Fähigkeit besser abschätzen, weiteren Schocks im Handelsstreit standzuhalten, während Peking sich auf die Einführung einer schwarzen Liste für ausländische Unternehmen vorbereitet, sagten Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind.
Brasiliens Wirtschaft wächst im zweiten Quartal
Die brasilianische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2019 moderat gewachsen. Das vom Industriesektor angeführte Wachstum dürfte die jüngsten Rezessionsängste besänftigen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal und lag um 1,0 Prozent höher als vor einem Jahr, wie die Statistikbehörde mitteilte. Im ersten Quartal war das BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent geschrumpft und gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent gestiegen.
Weißrussland strebt "neues Kapitel" im Verhältnis zu den USA an
Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko hat anlässlich des Besuchs von US-Sicherheitsberater John Bolton einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen Washington und Minsk in Aussicht gestellt. Er habe Bolton vorgeschlagen, im Verhältnis der beiden Staaten "ein neues Kapitel aufzuschlagen", sagte Lukaschenko am Donnerstag zum Auftakt seines Treffens mit Bolton. Lukaschenko sagte weiter, er habe Bolton vorgeschlagen, mit "Offenheit" und wie "unter Freunden" über das Verhältnis zu sprechen. "Dies wird uns erlauben, eine Grundlage für die künftigen Beziehungen zu schaffen."
USA wollen vorerst größere Truppenzahl in Afghanistan lassen
Die USA wollen auch nach dem angestrebten Friedensabkommen mit den radikalislamischen Taliban zunächst weiterhin eine größere Truppenpräsenz in Afghanistan behalten. US-Präsident Donald Trump sagte am Donnerstag in einem Interview mit dem Radionetzwerk von Fox News, nach der anvisierten Vereinbarung solle die US-Truppenpräsenz zuerst auf 8.600 Soldaten reduziert werden. Danach werde weiter gesehen. Derzeit sind in Afghanistan mehr als 13.000 US-Soldaten stationiert.
US-Wirtschaft wächst im zweiten Quartal um 2,0 Prozent
Das US-Wirtschaftswachstum ist im zweiten Quartal 2019 schwächer gewesen als bisher angenommen, aber die US-Unternehmensgewinne erholten sich stark. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Datenrevision berichtete, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen leicht
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 24. August leicht zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 4.000 auf 215.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf genau 215.000 vorhergesagt.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/kla
(END) Dow Jones Newswires
August 29, 2019 13:31 ET (17:31 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.