Spitzenverbände der Wirtschaft sehen die künftigen Landesregierungen in Sachsen und Brandenburg in der Pflicht, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes BDI, Joachim Lang, sagte am Montag in Berlin: "Sie haben es in der Hand, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort wieder von der Gestaltungskraft von Politik zu überzeugen." Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer sagte: "Nur mit einer klaren wirtschafts- und infrastrukturstärkenden Politik wird es gelingen können, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und die Menschen davon zu überzeugen, dass Nationalismus und Ausgrenzung nicht die Antworten in einer immer vernetzteren und globalisierten Welt sein können."
Wollseifer zeigte sich besorgt über das starke Abschneiden der AfD. Zwar hätten die Wähler mit deutlicher Mehrheit ihre Stimme den Parteien gegeben, die Zukunftsgestaltung und Problemlösung zum Programm erhoben hätten. "Gleichwohl ist der hohe Stimmenanteil für Protest und Populismus Anlass zur Sorge." Die künftigen Regierungen müssten die Wirtschaft stärken und die Lebensbedingungen der Menschen gerade in den strukturschwachen ländlichen Räumen weiter verbessern.
Lang sagte, der wirtschaftliche Aufbauprozess im Osten sei noch nicht am Ziel. "Es gibt sehr starke Regionen - und deutlich schwächere. Die Politik muss schnell gegensteuern. Zentral bleiben Investitionen in die Infrastruktur. Dabei geht es ganz besonders um digitale Infrastruktur, deren Ausbau sowohl Menschen wie Unternehmen voranbringt."/hoe/DP/nas
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