BERLIN (Dow Jones)--Die Spitzen der CDU haben sich am Montag hinter ihre Parteivorsitzende gestellt und deren klare Abgrenzung zur AfD unterstützt. Auch will die CDU nach den Stimmenverlusten für die Partei bei den Landtagswahlen den Kurs der Modernisierung vorantreiben, erklärte die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer am Montag nach einem Treffen der Spitzengremien ihrer Partei.
"Wir kämpfen um jeden Wähler. Denn wir machen Politik für alle Wählerinnen und Wähler, egal ob sie uns ihre Stimme gegeben haben oder nicht. Aber gleichzeitig halten wir den Kurs der klaren Abgrenzung zur AfD", so Kramp-Karrenbauer in einer Pressekonferenz nach dem Treffen des CDU-Bundesvorstands und Präsidiums. Daher gelte der CDU-Beschluss, dass es mit der AfD "keine Regierung" geben werde.
"Dieser Kurs ist notwendig und dieser Kurs ist richtig. Wir grenzen uns in aller Deutlichkeit ab gegen eine Haltung, die sich auf das Schlechtreden und Angstmachen konzentriert", so Kramp-Karrenbauer. Die Wahlen am Sonntag seien ein Signal an ihre Partei, die begonnene Erneuerung der Partei weiter voranzutreiben.
Zuvor war die rechtspopulistische AfD bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen mit deutlich über 20 Prozent der Wählerstimmen zur zweitstärksten Partei geworden. In beiden ostdeutschen Bundesländern hat die CDU hingegen rund 7 Prozentpunkte verloren, konnte aber in Sachsen ihre Spitzenposition verteidigen. In Brandenburg landetet die CDU lediglich auf dem dritten Platz, hinter der führenden SPD und der AfD.
Kramp-Karrenbauer sagte, sie wolle die Ergebnisse nicht beschönigen. Nun sei es Aufgabe der CDU, mit der richtigen Haltung, mit Mut und Optimismus die Zukunftsthemen anzupacken.
"Wir werden dabei nicht spalten, sondern Brücken bauen. Denn das ist unsere Marschrichtung", betonte Kramp-Karrenbauer.
Die CDU wolle bei dem nun anstehenden Klimaschutzgesprächen auf Innovation und Wirtschaftsfreundlichkeit der Maßnahmen setzen. Kriterium für die Union sei bei den Gesprächen, wie man die vereinbarten Klimaschutzziele erreichen könne.
"Wie machen wir es so, dass es wirtschaftlich gut ist, dass die Menschen dabei mitkommen, dass wir Innovationen nach vorne setzen, dass wir nicht mit Verboten anfangen", beschrieb Kramp-Karrenbauer die Richtschnur für die CDU.
Die Spitzen der Koalition treffen sich am Montagabend, um über das Klimaschutzpaket der Regierung zu reden. Die Maßnahmen sollen bis zum 20. September finalisiert werden.
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September 02, 2019 08:31 ET (12:31 GMT)
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