BERLIN (Dow Jones)--Die Grünen machen eine mögliche Regierungsbeteiligung in Sachsen und Brandenburg von der Braunkohle abhängig. Eine rote Linie für Koalitionsgespräche sei, dass es "keine neuen Tagebaue" gebe, sagte die Bundesvorsitzende Annalena Baerbock. "Wenn das passiert, konterkariert das alle Klimaziele." Der Kohleausstieg werde eine "zentrale" Frage sein, bei der die Grünen hart verhandelten. Dieser müsse in einer Region wie der Lausitz gestaltet werden. Den Stillstand der letzten Jahre dürfe es nicht weiter geben.
Es müsse verhindert werden, "dass nochmal ein Dorf in Brandenburg abgebaggert wird", sagte die grüne Spitzenkandidatin des Landes, Ursula Nonnemacher. Sie erwarte zudem "klare grüne Signale bei der Verkehrspolitik und auch der Agrarwende". Die Landesregierung von SPD und Linken sei auch aus diesen Gründen abgewählt worden. "Wir sind nicht die Mehrheitsbeschaffer für eine Laufzeitverlängerung von Rot-Rot", sagte Nonnemacher.
In der Lausitz gelte es, den klimafreundlichen Wandel zu schaffen. "Die Menschen gerade in der Braunkohleregion hängen zwischen Baum und Borke, weil die Landesregierung nicht sagt, kommt, wir gestalten die Energieregionen weiter in die Zukunft", sagte Baerbock. Da sähen die Grünen ihre Rolle. "Das ist eine Aufgabe für eine lebendige Demokratie." Die Grünen-Chefin betonte, dass es auch darum gehe, das Land nicht den Rechtspopulisten zu überlassen.
Die Grünen konnten ihr Ergebnis in Brandenburg auf 10,8 Prozent nahezu verdoppeln. In Sachsen kam die Partei auf 8,6 Prozent, ein Plus von 2,9 Prozentpunkten. In beiden Ländern müssen sich die Regierungsparteien neue Bündnispartner suchen.
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September 02, 2019 09:23 ET (13:23 GMT)
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